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Gestaltungsfibel - Brebau

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STADTWERDER BREMEN<br />

<strong>Gestaltungsfibel</strong> für die Bebauung des Baufeldes B3 für die Stadthäuser<br />

Herausgeber:<br />

PGS Projektgesellschaft Stadtwerder GmbH & Co. KG<br />

Rembertiring 27<br />

28195 Bremen<br />

in Abstimmung mit<br />

Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa<br />

Contrescarpe 72<br />

28195 Bremen<br />

Bearbeitung:<br />

Spengler • Wiescholek<br />

Architekten und Stadtplaner<br />

Elbchaussee 28<br />

22765 Hamburg<br />

05.06.2010


INHALTSVERZEICHNIS Seite<br />

Eine <strong>Gestaltungsfibel</strong> ?!?<br />

WER, WIE, WAS,<br />

WIESO, WESHALB, WARUM?<br />

0. EINLEITUNG 7<br />

0.1 Ausgangslage 7<br />

0.2 6 Architekturwettbewerbe 7<br />

0.3 Vielfalt statt Einheitlichkeit 7<br />

0.4 Das kubische freistehende Stadthaus 8<br />

0.5 10 Siegerentwürfe 8<br />

0.6 Die Idee einer <strong>Gestaltungsfibel</strong> 8<br />

0.7 Rege Nachfrage 9<br />

0.8 Die Architekturkriterien 9<br />

1. PLANUNGSVORGABEN 1 0<br />

1.1 Grundlagen 10<br />

1.2 Planungsgebiet 11<br />

1.3 Nachbarschaft, Bestandsgebäude und vorhandene Freiräume 12<br />

1.4 Bebauungsplan und Baufelder 16<br />

2. STÄDTEBAULICHER ENTWURF 1 8<br />

2.1 Konzept 18<br />

2.2 Abweichungen vom Bebauungsplan 19<br />

2.3 Entwurf 21<br />

2.3.1 Geländeschnitte und städtebauliche Perspektive 22


INHALTSVERZEICHNIS Seite<br />

2.3.2 Vertiefungsfeld Teilfläche B 24<br />

2.4 Visualisierungen 26<br />

2.5 Materialität und Farbigkeit 27<br />

2.6 Berücksichtigung besonderer ökologischer Bauweisen 28<br />

2.7 Sonstiges 28<br />

3. FREIRAUM- UND LANDSCHAFTSPLANUNG 30<br />

3.1 Historie 30<br />

3.2 Grundlagen Freiraum- und Landschaftsplanung 31<br />

3.3 Entwurf Freiraumkonzept 32<br />

3.4 Quellen und Grundlagen 36<br />

4. PLANUNGSVORGABEN UND ERLÄUTERUNGEN<br />

Stadthäuser auf dem Stadtwerder (Baufeld B3)<br />

Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa 39<br />

4.1 Wohnen auf dem Stadtwerder 40<br />

4.2 Realisierung 40<br />

4.3 Ergebnisse des Wettbewerbs für das Stadthaus 41<br />

4.4 Architektursprache und Prämissen für die Realisierung der Stadthäuser 42<br />

4.5 DIE ARCHITEKTURKRITERIEN 42<br />

4.6 Aufteilungsplan Baufeld B3 44


INHALTSVERZEICHNIS Seite<br />

5. Dokumentation der mit einem 1. Preis prämierten Entwürfe<br />

des Realisierungswettbewerbs<br />

STADTWERDER - BAUFELD B3<br />

Neubau von dreigeschossigen Stadthäusern 45<br />

5.1 Peter Bastian Architekt 46<br />

5.2 Prof. Clemens Bonnen Architekt 50<br />

5.3 Gruppe GME Architekten 54<br />

5.4 Heiner Hoppenberg Architekt 58<br />

5.5 LPR. Architekten 62<br />

5.6 Ravens + Architekten 66<br />

5.7 Sieber Architekten 70<br />

5.8 Theis Janssen Architekt 74<br />

5.9 Wacker | Zeiger | Architekten 78<br />

5.10 Zweimeterzehn Architekten 82<br />

6. IMPRESSUM 86


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

Eine <strong>Gestaltungsfibel</strong> ?!?<br />

WER, WIE, WAS,<br />

WIESO, WESHALB, WARUM?<br />

0. Einleitung<br />

0.1 Ausgangslage<br />

Auf der einen Seite fließt die Weser in ihrem breiten Bett und auf der anderen Seite<br />

wartet die Kleine Weser mit ihren vielfältigen Freizeitangeboten. Die Lage zwischen<br />

zwei Flüssen, dennoch mitten in der Stadt, wenige Minuten zu Fuß von den vielfältigen<br />

Angeboten der Innenstadt entfernt, völlig ruhig und zugleich gut erschlossen, das<br />

Wahrzeichen des Wasserturms mit seinem liebevollen Beinamen „Umgedrehte Kommode“<br />

weithin bekannt und für jedermann ein Anziehungspunkt! Ein derart attraktives<br />

neues Wohngebiet weckt viele Träume, viele Ansprüche, aber auch den Wunsch nach<br />

einer besonders qualitätvollen städtebaulichen und architektonischen Gestaltung der<br />

neu zu errichtenden Wohnungen und Häuser!<br />

0.2 6 Architekturwettbewerbe<br />

Aus diesem Grund gab es in den Jahren 2009/2010 ein Novum in der langen Geschichte<br />

des Bremer Wohnungsbaues: Sechs Architekturwettbewerbe mit nationaler<br />

und internationaler Besetzung wurden durch den Senator für Umwelt, Bau, Verkehr<br />

und Europa unter besonderem Einsatz von Herrn Senatsbaudirektor Franz-Josef Höing<br />

und den Geschäftsführungen der beiden auf dem Stadtwerder tätigen Projektentwicklungsgesellschaften<br />

durchgeführt und brachten hervorragende Ergebnisse.<br />

Ein derart anspruchsvolles Vorgehen und ein derartiger architektonischer Anspruch<br />

haben ungewöhnlich gute Ergebnisse hervorgebracht, die sich mehr als sehen lassen<br />

können!<br />

0.3 Vielfalt statt Einheitlichkeit<br />

Ein besonders wichtiges Ziel bei diesen Wettbewerben war es stets, Vielfalt statt<br />

Einheitlichkeit für dieses Baugebiet zu schaffen. Deshalb weist der für das Baugebiet<br />

im Jahr 2009 verabschiedete Rahmenplan, der auf der Grundlage des weniger detaillierten<br />

Bebauungsplanes erarbeitet wurde, unterschiedlichste Nutzungsformen aus:<br />

An der städtebaulichen Kante zur Werderstraße und zur Weser entstehen Eigentumswohnungen<br />

und Mietwohnungen in fünfgeschossiger Bauweise, im nördlichen Teil<br />

des Geländes angrenzend an die „Umgedrehte Kommode“ entstehen ebenfalls Mietwohnungen<br />

und Eigentumswohnungen. In dem Gebiet, das die Projektentwicklungsgesellschaft<br />

Stadtwerder mit ihren Gesellschaftern BREBAU, GEWOBA, GWB und<br />

ESPABAU bebauen wird, gibt es neben Eigentums- und Mietwohnungen im mittleren<br />

Baufeld außergewöhnliche drei- oder viergeschossige kubische Stadthäuser mit integrierter<br />

Garage und außergewöhnlichen Grundrissen. Etwas ganz Besonderes wird<br />

in dem hinteren Baufeld, das an die Kleine Weser angrenzt, entstehen, auch wenn es<br />

sich dabei im Vergleich zum Gesamtvolumen von rund 350 bis 400 Wohneinheiten<br />

lediglich um 22 neue Häuser handelt: Das dreigeschossige kubische freistehende<br />

Stadthaus!<br />

7


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

Dieses Haus wird in vielen Städten aufgrund der vorgegebenen Grundstückssituationen<br />

sehr selten angeboten. Noch viel seltener ist die Auslobung eines großen<br />

Wettbewerbes für diese äußerst seltene Bauaufgabe. In der Regel wird nur ein einzelnes<br />

Stadthaus errichtet und der Bauherr sucht sich dann den Architekten seines<br />

Vertrauens aus.<br />

0.4 Das kubische freistehende Stadthaus<br />

Anders auf dem Baufeld B3 auf dem Stadtwerder-Gelände:<br />

16 Architekturbüros aus ganz Deutschland waren zur Teilnahme an einem Wettbewerb<br />

geladen worden. Die Wettbewerbsteilnehmer hatten aber nicht nur Architekturentwürfe<br />

für Häuser unterschiedlicher Größe und Gestalt vorzulegen, sondern<br />

auch Vorschläge zu machen, wie das Gesamtgrundstück in einzelne Baugrundstücke<br />

aufzuteilen ist und wie die Häuser anzuordnen sind.<br />

Auf dieser Basis wurde inzwischen ein Grundstücksaufteilungsplan in die Tat umgesetzt,<br />

der 22 Grundstücke beinhaltet, die baulich parallel zur Erschließungsstraße in<br />

einer Baulinie angeordnet werden und in der Tiefe des Grundstücks durch vier Stichstraßen<br />

erschlossen werden.<br />

0.5 10 Siegerentwürfe<br />

Da von vornherein klar war, dass nicht ein oder zwei Architekten sämtliche 22 Häuser<br />

planen und bauen sollen, da sonst eine zu große Uniformität eintreten würde, hatte die<br />

Jury in diesem besonderen Fall nicht nur ein oder zwei erste Preisträger auszuwählen,<br />

sondern Kriterien festzulegen, die ein Siegerentwurf einzuhalten hat, damit er prämiert<br />

werden konnte. Dadurch wurde zugleich erreicht, dass eine Bandbreite unterschiedlicher<br />

und individueller Architektursprachen innerhalb dieses Kriterienkataloges<br />

möglich ist, sodass eine ausreichende Zahl eigenständiger Häuser und Haustypen<br />

ausgewählt und später realisiert werden kann.<br />

Auf dieser Grundlage wurden zehn Siegerentwürfe ausgewählt; sie werden in dieser<br />

<strong>Gestaltungsfibel</strong> im Einzelnen mit ihren Büros und ihren Entwürfen vorgestellt. (Seiten<br />

46-82)<br />

0.6 Die Idee einer <strong>Gestaltungsfibel</strong><br />

Ergänzend zu der Durchführung dieses Architekturwettbewerbes vereinbarten der<br />

Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa und die Projektentwicklungsgesellschaft<br />

Stadtwerder die Herausgabe einer <strong>Gestaltungsfibel</strong>, die die Öffentlichkeit und<br />

die interessierten Bauherren mit den Wettbewerbsergebnissen vertraut machen soll.<br />

Da es nach dem Bebauungsplan juristisch nicht zulässig ist, dem Bauherrn zwangsweise<br />

an einen Architekten zu binden, werden alle Preisträger und ihre Entwürfe in<br />

dieser ansprechenden <strong>Gestaltungsfibel</strong> dargestellt und jeder Grundstückserwerber<br />

und Interessent erhält diese Wettbewerbsbroschüre. Dadurch entsteht ein best practice<br />

Angebot hochwertiger architektonischer Entwürfe. Dem zukünftigen Bauherrn ist<br />

ein Baukasten qualifizierter Entwürfe an die Hand gegeben, der es ihm leicht macht<br />

den<br />

8


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

Entwurf auszuwählen, der seinen Bedürfnissen und seinen architektonischen Vorstellungen<br />

am besten entspricht. Er kann bei Bedarf in einfacher Weise mit dem jeweiligen<br />

Preisträger Kontakt aufnehmen und mit ihm seine Vorstellungen diskutieren und<br />

gemeinsam in die Planungs- und Realisierungsphase eintreten. Auf diese Weise wird<br />

eine monotone und einheitliche Bebauung des Gebietes vermieden, zugleich wird<br />

aber gewährleistet, dass qualifizierte Architekturangebote bereits vor dem Vertriebsstart<br />

für die einzelnen Baugrundstücke zur Verfügung stehen.<br />

0.7 Rege Nachfrage<br />

Dieses qualifizierte Architekturangebot hat die Interessenten für diese Grundstücke<br />

offenbar sehr positiv beeindruckt und überzeugt: Bereits vor der Fertigstellung der<br />

<strong>Gestaltungsfibel</strong> sind die meisten Baugrundstücke fest reserviert.<br />

0.8 Die Architekturkriterien<br />

Insbesondere hervorzuheben sind die Architekturkriterien in dieser <strong>Gestaltungsfibel</strong>.<br />

Sie sind auf den Seiten 42 bis 44 zu finden und konkretisieren die unterschiedlichen<br />

Vorgaben aus dem Bebauungsplan, aus dem städtebaulichen Rahmenplan und dem<br />

durchgeführten Architekturwettbewerb in einer Weise, die auf der einen Seite die<br />

notwendige Freiheit bei der Durchführung der einzelnen Bauvorhaben gewährleistet,<br />

auf der anderen Seite aber garantiert, dass ein hochqualitatives, städtebaulich und<br />

architektonisch anspruchsvolles neues Wohnungsbaugebiet nicht nur auf dem Papier,<br />

sondern auch in der Realität umgesetzt wird.<br />

Zugleich dokumentiert diese <strong>Gestaltungsfibel</strong> den gesamten anspruchsvollen Planungsprozess<br />

für den Stadtwerder in allen seinen Schritten. Wegen der besonderen<br />

Sorgfalt und der zahlreichen durchgeführten Wettbewerbe hat dieser besondere<br />

Weg, zu einer guten Formensprache auf dem Stadtwerder zu finden, eine umfassende<br />

inhaltliche Präsentation und Würdigung mehr als verdient.<br />

_____________________________ ____________________________________<br />

Senatsbaudirektor Franz-Josef Höing Prof. Dr. Jürgen Lüthge (Geschäftsführer PGS)<br />

____________________________________<br />

Dipl.-Ing. Gerd Lüken (Geschäftsführer PGS)<br />

____________________________________<br />

Dipl.-Ing. Martin Paßlack (Geschäftsführer PGS)<br />

9


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

1. PLANUNGSVORGABEN<br />

1.1 Grundlagen<br />

Der Stadtwerder, eine Halbinsel nahe der Bremer Altstadt, erstreckt sich im Norden<br />

der Neustadt auf ca. 6 km Länge zwischen der Weser und der in Höhe der Teerhofspitze<br />

in sie einmündenden Kleinen Weser bis Bremen Habenhausen.<br />

Der Teerhof am westlichen Ende war bis 1739 durch einen Festungs- und Pulverturm<br />

und Gräben vom übrigen Stadtwerder getrennt und diente als Werftgelände. Fast an<br />

der Spitze des Teerhofs befindet sich das Neue Museum Weserburg für Gegenwartskunst.<br />

Die Weserburg ist als einziges Zeugnis der ehemaligen Bebauung des Teerhofs<br />

nach fast völliger Zerstörung im zweiten Weltkrieg übriggeblieben. Östlich daran<br />

anschließend wurde das Gebiet in den 1990er Jahren mit Wohnhäusern neu bebaut<br />

und durch eine zusätzliche Fußgängerbrücke mit der Altstadt verbunden. Östlich der<br />

Wilhelm-Kaisen-Brücke befindet sich die Zentrale der DGzRS, die Hochschule für<br />

Nautik und bis Ende des 20. Jahrhunderts das Wasserwerk. Das markanteste Bauwerk<br />

in diesem Bereich ist der 1871-73 im historistischen Stil errichtete Wasserturm,<br />

umgangssprachlich aufgrund seiner besonderen Form als „Umgedrehte Kommode“<br />

bezeichnet. Der mittlere Teil, der bis zu einem Kilometer breit ist, besteht hauptsächlich<br />

aus Kleingartenanlagen, Sportanlagen, einer Sportschule und einem großen Naherholungsgebiet<br />

mit Liegewiesen und Badestrand am „Cafe Sand“ mit dem Anleger<br />

der Sielwallfähre. Weiter östlich befindet sich ein Naturschutzgebiet.<br />

Luftbild mit Kennzeichnung des Bearbeitungsgebietes<br />

10<br />

Bremen-Neustadt<br />

Bremen-Altstadt<br />

Stadtwerder


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

1.2 Planungsgebiet<br />

Das Planungsgebiet mit einer Größe von ungefähr 10 ha befindet sich auf dem ehemaligen<br />

Grundstück der Stadtwerke Bremen (swb AG) südöstlich und nordwestlich<br />

des Wasserturms. Seit rund 130 Jahren war dort Weserwasser gereinigt und für die<br />

Versorgung der Stadt aufbereitet worden. Die zentrale Lage in der Stadt und die<br />

gleichzeitige Nähe zur Natur und zum Wasser machen den Stadtwerder für die Entwicklung<br />

eines neuen Stadtquartiers besonders interessant.<br />

Stadtwerder<br />

Luftbild mit Kennzeichnung des Bearbeitungsgebietes<br />

11


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

1.3 Nachbarschaft, Bestandsgebäude und vorhandene Freiräume<br />

Nordwestlich des Planungsgebietes befindet sich eine Wohnsiedlung mit etwa 150<br />

zwei- bis dreigeschossigen Reihenhäusern überwiegend aus den fünfziger Jahren.<br />

Die Wohnsiedlung wird über schmale Einbahnstraßen erschlossen.<br />

In unmittelbarer Nachbarschaft schließen sich das neu errichtete Bürogebäude der<br />

Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger sowie mehrere Gebäude der<br />

Hochschule Bremen (Fachbereiche Nautik und Wirtschaft) mit dem Olbers-Planetarium<br />

an.<br />

Das direkte Umfeld auf dem Wasserwerksgelände ist durch Klinkerbauten geprägt.<br />

Der Wasserturm, ein dunkelroter Backsteinbau, ist mit einer Seitenlänge von 35 m<br />

und einer Höhe von 43 m markanter städtebaulicher Mittelpunkt des Areals. Südöstlich<br />

des Turms liegt das Kesselhaus, südwestlich befinden sich Betriebsgebäude<br />

der Wasserwerke, darunter auch ein dreigeschossiges Pumpenhaus. Diese Bereiche<br />

des Wasserwerkes müssen funktionstüchtig bleiben. Durch unterirdische Leitungen<br />

der Wasserwerke ergeben sich auf dem Planungsgebiet Grunddienstbarkeiten, die in<br />

der Planung berücksichtigt werden müssen. Die Wassertanks am Ostrand des Areals<br />

sollen ebenfalls erhalten bleiben.<br />

Die heutigen Hauptnutzungen auf dem Gesamtgebiet Stadtwerder stellen vielfältige<br />

Freizeit- und Sporteinrichtungen sowie Kleingartenanlagen dar, die sich entlang der<br />

Weser über den gesamten Ostteil des Areals verteilen. Wassersportangebote, Tennisplätze,<br />

Badestrände und Sportschulen bieten ein attraktives Freizeitangebot.<br />

Blickbezüge vom Stadtwerder zu den Türmen des Bremer Doms verdeutlichen die<br />

Nähe zur Innenstadt.<br />

12


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

Der Wasserturm und das Pumpenhaus<br />

Bebauung zwischen Werderstraße und Am Werderufer<br />

Wassertanks auf dem Nachbargrundstück Pumpenhaus<br />

Der Stadwerder vom Ostertordeich aus gesehen mit der „Umgedrehte Kommode“<br />

13


53 55 57 59 61 63 65 67 69 71 75<br />

239/14<br />

181<br />

3<br />

183<br />

239/9<br />

1<br />

185<br />

2<br />

187<br />

1<br />

191<br />

3<br />

193<br />

2<br />

195<br />

2<br />

198/5<br />

198/4<br />

198/6<br />

P<br />

P<br />

P<br />

P<br />

P<br />

217<br />

3<br />

215<br />

1<br />

222<br />

4<br />

210/1<br />

209/1<br />

208/1<br />

206/2<br />

205/1<br />

204/1<br />

203/1<br />

202/1<br />

201/1<br />

200/1<br />

199/2<br />

211/1<br />

214/1<br />

213/1 224/1<br />

212/1<br />

225/1<br />

226/1<br />

227/1<br />

228/1<br />

229/1<br />

230/1<br />

71<br />

21<br />

231/1<br />

232/1<br />

233/1<br />

234/1<br />

235/1<br />

236/2<br />

21 22<br />

23<br />

Am Werderufer<br />

Bebauungsplan 2222<br />

25<br />

26<br />

14<br />

27<br />

13<br />

28 29 30<br />

33 34<br />

Werrastraße Werrastraße<br />

24<br />

12 11<br />

10<br />

9<br />

252<br />

11<br />

8 7 6<br />

252<br />

14<br />

5<br />

4<br />

3<br />

P<br />

218/2<br />

217<br />

2<br />

222<br />

3<br />

15 1<br />

Kleine Weser<br />

31<br />

32<br />

35<br />

36<br />

Fuldastraße<br />

38<br />

39<br />

Rad- und Fußweg<br />

40<br />

16<br />

38<br />

33<br />

38<br />

34<br />

38<br />

35<br />

38<br />

37 38<br />

38<br />

29<br />

2<br />

65<br />

219/1<br />

252<br />

15<br />

67<br />

Slipanlage<br />

221<br />

1<br />

Hochschule<br />

für Nautik<br />

Vorstadt am linken Weserufer,<br />

Flur 1 und Altstadt Flur 6<br />

Originalmaßstab 1: 1000<br />

Werderstraße<br />

0 10 20 30 40 50 100m<br />

69<br />

2<br />

Kleine Weser<br />

2<br />

2<br />

241<br />

7<br />

Fußweg<br />

13<br />

DGzRS<br />

Radweg<br />

Öffentliche Grünfläche<br />

(Parkanlage)<br />

Öffentliche Grünfläche<br />

(Parkanlage)<br />

73<br />

35<br />

10<br />

WA<br />

GRZ 0.4<br />

III-IV o<br />

Rad- und Fußweg<br />

MI<br />

GRZ 0.5<br />

III-V<br />

WA<br />

GRZ 0.4<br />

IV o<br />

Private<br />

Grünfläche<br />

38<br />

26<br />

2<br />

5<br />

MI1<br />

GRZ 0.5<br />

IV-V<br />

a<br />

MI<br />

GRZ 0.5<br />

III-V<br />

1<br />

1<br />

101<br />

Private<br />

Grünfläche<br />

MI<br />

GRZ 0.5<br />

IV-V<br />

a<br />

Kleine Weser<br />

Wasserwerk<br />

b<br />

MK<br />

GRZ 0.6<br />

Öffentliche Grünfläche<br />

(Parkanlage)<br />

Öffentliche Grünfläche<br />

(Parkanlage)<br />

D<br />

WA<br />

GRZ 0.4<br />

III o<br />

2<br />

4<br />

Rad -und Fußweg<br />

40<br />

4<br />

5<br />

9<br />

4<br />

4<br />

8<br />

10<br />

4<br />

11<br />

Werderstraße<br />

WA<br />

GRZ 0.4<br />

III-IV o<br />

Tank<br />

1<br />

60<br />

12<br />

1<br />

a<br />

10<br />

1<br />

4<br />

9<br />

WA<br />

GRZ 0.4<br />

IV o<br />

Tank<br />

d<br />

5<br />

8<br />

3 5 7<br />

9<br />

c<br />

WA<br />

GRZ 0.4<br />

III-IV o<br />

Tank<br />

Hermannweg<br />

6<br />

2<br />

4


4<br />

1<br />

WESER<br />

12<br />

12<br />

4<br />

Tank<br />

11<br />

1<br />

5<br />

6<br />

2 1 A<br />

5 4 3<br />

6 8<br />

10<br />

19<br />

Antonweg<br />

Herm<br />

2<br />

21<br />

1<br />

Ottoweg<br />

5<br />

27<br />

6<br />

29<br />

15<br />

3 A<br />

17 A<br />

9<br />

30<br />

28<br />

17<br />

Juliusweg<br />

25 23<br />

26<br />

10<br />

2<br />

P<br />

24<br />

7<br />

15 A 11 13<br />

7<br />

1<br />

Tankanlage<br />

9<br />

4<br />

Die Planunterlage weist im Geltungsbereich des Bebauungsplanes die Flurstücke 4<br />

1<br />

mit ihren Grenzen und Bezeichnungen in Übereinstimmung mit dem Liegenschaftskataster<br />

nach. Sie hat eine für den Zweck der Planung ausreichende geometrische<br />

Genauigkeit. Der Gebäudenachweis entspricht dem Stand vom: März 1999<br />

16<br />

Auf dem Ziegelwerder<br />

44<br />

15<br />

15 A<br />

3<br />

20<br />

22<br />

14<br />

29<br />

31 A<br />

Juliusweg<br />

14 A<br />

31<br />

16<br />

49<br />

18<br />

50<br />

42 40<br />

2<br />

10<br />

8<br />

2<br />

32<br />

12<br />

5<br />

4<br />

9<br />

5<br />

1 3 5 7<br />

12<br />

48<br />

51<br />

2<br />

38<br />

4<br />

8<br />

46<br />

Karlweg<br />

1<br />

1 A<br />

12 A<br />

36<br />

47<br />

6<br />

23<br />

34<br />

1<br />

45<br />

4<br />

16<br />

12<br />

6<br />

1 3 5 79<br />

6 8<br />

21<br />

153 A<br />

2<br />

8<br />

3<br />

Karlweg<br />

7<br />

159 A<br />

30<br />

9<br />

10<br />

28<br />

15<br />

10<br />

6<br />

4<br />

14<br />

11 13 15<br />

4<br />

5<br />

12<br />

19<br />

17<br />

26 24<br />

8<br />

160 A<br />

12 A<br />

Kuhhirtenweg<br />

Bremen, den 10. März 2000<br />

Kataster und Vermessung Bremen<br />

Im Auftrag<br />

gez. Panknin<br />

.........................................................................................................<br />

15<br />

159<br />

3<br />

Ferdinandsweg<br />

22<br />

5<br />

Johannesweg<br />

Diese Karte ist gesetzlich geschützt. Sie darf nur mit Zustimmung des Herausgebers<br />

vervielfältigt, digitalisiert, umgearbeitet, veröffentlicht oder an Dritte weitergegeben<br />

werden. (§ 14 des Vermessungs- und Katastergesetzes vom 16.10.1990 - Brem. GBl. S. 313)<br />

Neuer Marienweg<br />

6<br />

161<br />

ZEICHNERISCHE FESTSETZUNGEN<br />

Weg<br />

Grenze des räumlichen Geltungsbereichs des<br />

Bebauungsplans<br />

ART DER BAULICHEN NUTZUNG<br />

WA Allgemeine Wohngebiete<br />

MI Mischgebiete<br />

MK Kerngebiete<br />

MASS DER BAULICHEN NUTZUNG<br />

GRZ Grundflächenzahl<br />

III-IV Zahl der Vollgeschosse als Mindest- und Höchstmaß<br />

IV Zahl der Vollgeschosse zwingend<br />

BAUWEISE, BAULINIEN, BAUGRENZEN<br />

o Offene Bauweise<br />

a Abweichende Bauweise (Gebäudelängen von mehr als<br />

50.0 m zulässig)<br />

Baulinie<br />

Baugrenze<br />

VERKEHRSFLÄCHEN<br />

Straßenverkehrsfläche<br />

Straßenbegrenzungslinie<br />

Die Straßenbegrenzungslinie wird nicht dargestellt. wenn<br />

sie mit einer Baugrenze zusammenfällt.<br />

FLÄCHEN FÜR VERSORGUNGSANLAGEN<br />

Flächen für Versorgungsanlagen<br />

Wasser<br />

GRÜNFLÄCHEN<br />

Öffentliche und private Grünflächen (Parkanlage)<br />

FLÄCHEN FÜR MASSNAHMEN ZUM SCHUTZ, ZUR PFLEGE UND<br />

ZUR ENTWICKLUNG VON BODEN, NATUR UND LANDSCHAFT<br />

Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und<br />

zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft<br />

Bäume zu erhalten<br />

SONSTIGE FESTSETZUNGEN<br />

Abgrenzung unterschiedlicher Art und Maß der Nutzung<br />

TEXTLICHE FESTSETZUNGEN<br />

1. Mit der Bekanntmachung dieses Planes treten innerhalb seines<br />

Geltungsbereiches sämtliche Festsetzungen bisheriger Bebauungspläne<br />

außer Kraft.<br />

c<br />

2. In dem mit MI1 bezeichneten Teil des Mischgebietes sind Wohnungen<br />

unzulässig. Im Erdgeschoss sowie in den Geschossen unterhalb der<br />

Geländeoberfläche sind nur Einrichtungen der Wasserversorgung<br />

(Wasserpumpen, Trafos) zulässig.<br />

3. Im Kerngebiet (MK) sind Vergnügungsstätten nicht zulässig.<br />

Ausnahmsweise können solche Vergnügungsstätten zugelassen<br />

10<br />

werden, von denen keine Störung für die angrenzende Wohnbe-<br />

1<br />

bauung z. B. durch Lärm, erhöhte Publikumsfrequenz oder aufdringliche<br />

Außenwerbung ausgehen.<br />

Einzelhandelsbetriebe sind ausnahmsweise zulässig bis zu einer<br />

maximalen Verkaufsfläche von 150 qm.<br />

Sonstige nicht wesentlich störende Gewerbebetriebe im Sinne von<br />

§7 Abs.2 Nr.3 BauNVO sind nur ausnahmsweise zulässig. Nicht<br />

störende Gewerbebetriebe sind allgemein zulässig.<br />

4. Im allgemeinen Wohngebiet (WA) und Mischgebiet (MI) sowie auf<br />

den Flächen für Versorgungsanlagen sind auf den nicht überbaubaren<br />

Flächen Nebenanlagen soweit sie Gebäude im Sinne der BremLBO<br />

sind sowie Stellplätze und Garagen unzulässig; ausgenommen hiervon<br />

sind Tiefgaragen und car-sharing Stellplätze.<br />

Im Kerngebiet (MK) sind Stellplätze und Garagen auf den nicht überbaubaren<br />

Flächen allgemein zulässig. Eine Unterbauung der privaten<br />

14<br />

Grünfläche durch Tiefgaragen ist zulässig.<br />

5. Die Oberkante eines Tiefgaragengeschosses darf nicht über dem<br />

Niveau der angrenzenden Erschließungsstraße liegen.<br />

6. Einfriedungen zu öffentlichen Verkehrsflächen sind als Laubholz-<br />

Schnitthecken auszuführen (gem. §87 BremLBO).<br />

Rad- und Fußweg<br />

7. Auf der Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Ent-<br />

wicklung von Boden, Natur und Landschaft zwischen der östlichen<br />

Zufahrt ins Baugebiet und dem Juliusweg ist eine arten- und blüten-<br />

reiche Glatthaferwiese durch zweimalige Mahd zwischen Juni und<br />

Oktober in ihrem Bestand dauerhaft zu sichern.<br />

8. Innerhalb des Geltungsbereiches des Bebauungsplanes sind 4.800 qm<br />

mit überwiegend einheimischen Baumarten zu bepflanzen. Diese Maß-<br />

nahme wird den Wohnbauflächen zugeordnet.<br />

Gro_er Marienweg<br />

FREIE HANSESTADT BREMEN (STADTGEMEINDE)<br />

___________________________________________________________<br />

Erstes Deckblatt zum<br />

BEBAUUNGSPLAN 2222<br />

für ein Gebiet in Bremen - Neustadt<br />

zwischen Weser, Werderstraße (einschließlich),<br />

Juliusweg, Kleine Weser und Fuldastraße<br />

(Stadtwerder)<br />

NACHRICHTLICHE ÜBERNAHMEN<br />

Über die Festsetzungen nach § 9 Abs.1 Nummer 25b Baugesetzbuch<br />

hinaus dürfen im Geltungsbereich des Bebauungsplanes auch auf den<br />

überbaubaren Grundstücksteilen Bäume, die nach der Baumschutzver-<br />

ordnung vom 05. Dezember 2002 (Brem.GBl. S. 647) geschützt sind,<br />

nur dann entfernt werden und Arbeiten, durch die Bäume beschädigt<br />

oder in ihrem Weiterbestand beeinträchtigt werden können, nur ausge-<br />

führt werden, wenn hierfür vorher die Erlaubnis der Naturschutzbehörde<br />

eingeholt worden ist.<br />

Die Bestimmungen der Baumschutzverordnung finden Anwendung.<br />

D Einzelanlage die dem Denkmalschutz unterliegt.<br />

KENNTLICHMACHUNG<br />

An der Sohle der im Kataster ersichtlichen Speicherbecken<br />

( ca. 6,0 m ü. NN und damit rd. 3,2 m unter Gebäudeniveau)<br />

befindet sich eine 2 cm dicke Teerschicht. Diese enthält<br />

polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Im Falle von<br />

Erdarbeiten die die Teerschicht berühren, ist diese am Eingriffsort<br />

aufzunehmen und fachgerecht zu entsorgen.<br />

HINWEISE<br />

RECHTLICHE GRUNDLAGEN:<br />

Baugesetzbuch (BauGB)<br />

Baunutzungsverordnung (BauNVO) i.d.F.d.B. vom 23. Januar 1990<br />

(BGBl. I S.132), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes<br />

vom 22. April 1993 (BGBl. I S.466)<br />

Planzeichenverordnung (PlanzV90)<br />

Bremische Landesbauordnung (BremLBO)<br />

Bremisches Denkmalschutzgesetz (BremDSchG)<br />

Im Planbereich ist mit Kampfmitteln zu rechnen.<br />

Vor Aufnahme der planmäßigen Nutzung ist in Zusammenarbeit mit<br />

den zuständigen Stellen eine Beseitigung der Kampfmittel sicher-<br />

zustellen.<br />

___________________________________________________________<br />

Für Entwurf und Aufstellung<br />

Der Senator für Bau, Umwelt und Verkehr<br />

Bremen, ........................................................<br />

Im Auftrag<br />

..................................................................................<br />

___________________________________________________________<br />

Senatsdirektor<br />

Dieser Plan hat beim Senator für Bau, Umwelt und Verkehr<br />

gemäß § 3 Abs.2 Baugesetzbuch<br />

vom ......................................................... bis ......................................................... öffentlich ausgelegen<br />

Der Senator für Bau, Umwelt und Verkehr<br />

___________________________________________________________<br />

Im<br />

Auftrag<br />

................................................................<br />

Dieser Plan hat im Ortsamt Neustadt<br />

vom ......................................................... bis ......................................................... ausgelegen<br />

Der Senator für Bau, Umwelt und Verkehr<br />

___________________________________________________________<br />

Im<br />

Auftrag<br />

................................................................<br />

Beschlossen in der Sitzung des Beschlossen in der Sitzung der<br />

S enats<br />

am<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stadtbürgerschaft<br />

am<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Rad. u. Fußweg<br />

Kuhhirtenweg<br />

Übersichtsplan<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Senator<br />

Direktor<br />

bei<br />

der<br />

___________________________________________________________<br />

Bremischen Bürgerschaft<br />

Bekanntmachung gemäß § 10 Abs. 3 Baugesetzbuch im Amtsblatt der<br />

Freien<br />

___________________________________________________________<br />

Hansestadt Bremen vom ..................................................... , Seite ....................................................<br />

Bearbeitet : Risch<br />

Gezeichnet : Kaminsky 06.02.2003 Bebauungsplan<br />

18.02.2004 D<br />

___________________________________________________________<br />

Verfahren : Bock 2222


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

1.4 Bebauungsplan und Baufelder<br />

Als Grundlage für die Planung dient der Bebauungsplan Nr. 2222 (s. Seiten 12 / 13),<br />

der einzelne Baufelder definiert und das Gebiet in allgemeine Wohngebiete, Misch-<br />

und Kerngebiete unterteilt. Damit ergibt sich eine Dreiteilung des Planungsgebietes:<br />

Unmittelbar südwestlich des Baudenkmals sollen in einem Mischgebiet Büro- und<br />

Dienstleistungsnutzungen um eine private Grünanlage gruppiert anschließen. Das<br />

übrige Gelände gliedert sich in zwei Wohnbaugebiete beiderseits des Wasserturmes<br />

mit exklusivem Wasserbezug in unmittelbarer Nähe zur Bremer Innenstadt.<br />

Ebenfalls im Bebauungslan festgelegt sind die Straßenführung sowie öffentliche und<br />

private Grünflächen. Die Zuwegung erfolgt über zwei Straßen, die seitlich des Wasserturmes<br />

von der Werderstraße abgehen und dann die jeweilige Teilfläche mit einer<br />

Ringstraße erschließen. Diese beiden Erschließungsringe sind durch einen Stich im<br />

unteren Teil verbunden.<br />

16<br />

KLEINE WESER<br />

Piktogramm öffentliche Erschließungsstraßen<br />

WESER


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

Die im B-Plan festgelegten Baugrenzen wurden von Auftraggeberseite und Stadt als<br />

verbindlich für den Rahmenplan festgelegt und schränken das Entwicklungspotential<br />

hinsichtlich andersartiger städtebaulicher Konzepte auf Varianten innerhalb der<br />

Baugrenzen ein.<br />

Die einzelnen Baufelder sind zur besseren Übersicht mit Nummern belegt, dabei sind<br />

die mit A bezeichneten Baufelder innerhalb des Planungsgebietes der EVS und die<br />

mit B bezeichneten Flächen Grundstücke der PGS.<br />

Für die Baufelder A3 – A6 werden keine Varianten in der Rahmenplanung entwickelt.<br />

Für die Baufelder A3 und A5 wird jeweils ein fünfgeschossiger Geschosswohnungsbau<br />

ohne Staffel vorgeschlagen, der das Baufeld bis zur Baugrenze ausfüllt. Damit<br />

sich diese Bebauung gut in das restliche Umfeld einfügt, empfehlen wir auch hier eine<br />

fünfgeschossige Bebauung ohne zusätzliche Staffel. Auf dem Baufeld A4 bleiben die<br />

Betriebsgebäude der Wasserwerke erhalten, auf dem Baufeld A6 ist ein Gebäude mit<br />

Hochschulnutzung geplant.<br />

KLEINE WESER<br />

BF A1 BF A2<br />

BF A3 BF A4<br />

BF A5 BF A6<br />

WESER<br />

BF B2<br />

BF B3 BF B4<br />

BF B1<br />

Piktogramm Baufelder<br />

17


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

2. STÄDTEBAULICHER ENTWURF<br />

2.1 Konzept<br />

Die außergewöhnliche Lage des Grundstücks zwischen Weser im Nordosten und<br />

Kleiner Weser im Südwesten legt es nahe die neuen Strukturen so zu entwickeln,<br />

dass einerseits eine Durchlässigkeit zum Wasser besteht und andererseits möglichst<br />

viele Wohnungen Blickbezüge zum Wasser erhalten.<br />

Aufgrund der Nähe zur Innenstadt und in Anlehnung an die bereits bestehende Bebauung<br />

im Westen des Stadtwerder ist es angebracht, in „städtischen“ Strukturen zu<br />

planen und „vorstädtische“ Ansätze ohne Raumkanten auszuschließen. So kann einerseits<br />

die Ressource Baugrund angemessen genutzt werden und andererseits ein<br />

neues Stadtquartier mit lesbar eigener Identität in städtischem Maßstab entstehen.<br />

Das Planungsgebiet gliedert sich in drei Bereiche, die jeweils eigenständige Strukturen<br />

und Typologien aufweisen und dennoch ein schlüssiges Ganzes innerhalb der<br />

Grenzen des Rahmenplanes ergeben.<br />

1. Entlang der Werderstraße, parallel zur Weser, bildet eine fünfgeschossige Wohnbebauung<br />

die selbstbewußte „Stadtkante“ zum Wasser. Sie ist in Verbindung mit dem<br />

ortsprägenden Solitär des historischen Wasserturmes und dem südlich vorgelagerten,<br />

baumgesäumten Straßenraum das „Rückgrat“ des neuen Quartiers.<br />

2. Südlich der Bebauung der Uferkante wird der mittlere Bereich des Quartiers mit linearen<br />

drei-, punktuell viergeschossigen Gebäuden beplant, die sich an Maßstab und<br />

Struktur benachbarter Quartiere orientieren und eine hohe visuelle Durchlässigkeit in<br />

Nord-Süd-Richtung erhalten.<br />

3. Entlang der Kleinen Weser wird im östlichen Teil des Grundstücks ebenfalls eine<br />

dreigeschossige Bebauung vorgeschlagen, hier alternativ mit kubischen Einzelhäusern,<br />

alternativ mit Zeilen, beide zur Kleinen Weser hin geöffnet. Im westlichen Teil<br />

sind viergeschossige Geschoßwohnungsbauten entlang der Kleinen Weser vorgesehen,<br />

die eine direkte Blickbeziehung zum Wasser haben.<br />

Piktogramm Konzept<br />

18


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

Piktogramm Erschliessung/Privatwege Piktogramm Grünflächen<br />

2.2 Abweichungen vom Bebauungsplan<br />

Für die Baufelder A2 und B1 schlagen wir in unserem Entwurf im Einvernehmen mit<br />

den Investoren und den Vertretern der Stadtgemeinde Bremen bewusst eine vom<br />

Bebauungsplan abweichende fünfgeschossige Bebauung ohne Staffel vor, um dem<br />

Städtebau in diesem Bereich mehr Kraft in Verbindung mit der dominanten Höhe<br />

des Wasserturmes zu geben. Da die vorgeschlagene Bebauung in diesem Bereich<br />

von der im Bebauungsplan festgesetzten Baugrenze zurückspringt, ergibt sich ein<br />

breiterer Straßenraum zwischen den Baufeldern B1 und B2, der durch die Fünfgeschossigkeit<br />

deutlicher gefasst ist und durch großkronige Bäume eine angemessene<br />

Maßstäblichkeit erhält.<br />

Ebenfalls abweichend ist eine baurechtlich (nach geltendem Baurecht von 2008,<br />

welches vorraussichtlich 2009 in 0,4 h verändert werden wird) nicht gesicherte Abstandsfläche<br />

von 0,4 h in diesem Bereich, die eine städtebaulich schlüssigere Figur<br />

als bei 0,6 h Abstandsfläche abbildet. Da sich in unserem Entwurf die Wohnungen an<br />

den Enden der Baukörper nicht in diese Abstandsfläche hinein orientieren, halten wir<br />

hier die engere Baukörperstellung für städtebaulich begründbar und vertretbar.<br />

Das übrige Areal ist mit der baurechtlich gesicherten Abstandsfläche von 0,6 h ge-<br />

plant.<br />

Die Baukörper auf dem Baufeld B1 weichen geringfügig von der im Bebauungsplan<br />

vorgeschriebenen offenen Bauweise mit maximal 50 m langen Baukörpern ab, um<br />

eine höhere Anzahl von durchgesteckten Wohnungen zu ermöglichen. Durch die mäandrierende<br />

Form dieser Baukörper mit Vor- und Rücksprüngen wird deren Länge<br />

jedoch optisch verkürzt.<br />

Für das Baufeld B2 wird eine Zeilenstruktur vorgeschlagen, die ebenfalls von der<br />

im Bebauungsplan vorgeschriebenen Länge der offenen Bauweise abweicht. Da im<br />

Straßenraum lediglich die Stirnseiten dieser Zeilenstruktur wirksam sind, schlagen<br />

wir eine Abweichung in diesem Bereich vor, um gegenüber Blockrandstrukturen eine<br />

größtmögliche Durchlässigkeit zwischen Weser und Kleiner Weser zu gewährleisten.<br />

Die vorgeschlagenen Abweichungen vom Bebauungsplan erfordern jeweils eine Befreiung.<br />

19


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

2.3 Entwurf<br />

Der Entwurf bildet auf den Baufeldern A2 und B1 mit mäandrierenden, frakturierten<br />

Baukörpern ein markantes Rückgrat des Quartiers in der Struktur einer uferbegleitenden<br />

Bebauung entlang der Werderstraße. Die Typologie Geschosswohnungsbau als<br />

2-Spänner ermöglicht es durchgesteckten Wohnungen zu entwickeln, die den Blick<br />

zur Weser und zusätzlich eine Ausrichtung nach Südwesten erlauben. Lediglich im<br />

Bereich der EVS gibt es an jeweils einer offenen Kopfseite einen 3-Spänner mit nicht<br />

durchgesteckten Wohnungen, die trotzdem Weserblick haben. Die Zugänge zu den<br />

Wohnungen liegen grundsätzlich im Südwesten und werden durch 10 Meter tiefe<br />

Vorgartenbereiche flankiert, die zur Sicherung der Privatsphäre geringfügig erhöht<br />

liegen sollten.<br />

Die erforderlichen Parkplätze sind auf den Baufeldern A2 und B1 in Tiefgaragen untergebracht.<br />

In den mittleren Baufeldern gibt es eine Zeilenstruktur mit Stadthäusern, die in Ihrer<br />

Typologie Stadtreihenhaus an das Bremer Haus angelehnt sein können. Im Bereich<br />

der EVS soll hier eine Tiefgarage geplant werden, daher sind dort die Stadthäuser<br />

schmaler und weniger tief als im Bereich der PGS (Baufelder B2 und B4), da dort<br />

ein Stellplatz pro Haus als Garage in das breitere Stadthaus integriert ist. Zwischen<br />

zwei sich gegenüberliegenden Stadthausreihen gibt es eine durch kleine Vorgartenbereiche<br />

gegliederte, private Spielstraße. Auf dem Baufeld B2 können städtebauliche<br />

Akzente durch straßenseitig wechselnde, viergeschossige Kopfbauten gesetzt werden.<br />

Das Baufeld A1 stellt in der Mittelzone ein Sonderfeld dar, in dem die Zeilenstruktur<br />

mit einem die Kleine Weser begleitenden, viergeschossigen Geschosswohnungsbau<br />

kombiniert wird.<br />

Das Baufeld B3 ist besetzt mit dreigeschossigen, kubischen Einzelhäusern ohne<br />

Staffeln, die gemeinsame Charakteristika aufweisen sollen. Hier erfolgt die Erschließung<br />

über vier Stichstraßen, an die eine variierende Anzahl von Einzelhäusern angeschlossen<br />

sind. Das Parken erfolgt in diesem Bereich auf offenen Stellplätzen neben<br />

dem Haus, alternativ in Garagen, die integrativer Bestandteil des Hauses sind. Einzelnd<br />

stehende Garagen auf dem Grundstück sollten ausgeschlossen werden.<br />

Strukturplan Entwurf<br />

21


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

2.3.1 Geländeschnitte und städtebauliche Perspektive Entwurf<br />

In den dargestellten Schnitten wird deutlich, dass eine vom Bebauungsplan gegenüber<br />

der vorgesehenen 4 Geschosse + Staffel geringfügig abweichende fünfgeschossige<br />

Bebauung in einer Reihe mit dem Wasserturm städtebaulich verträglich ist. In<br />

dem Querschnitt wird die niedriger werdende Höhenentwicklung der Bebauung zur<br />

Kleinen Weser hin mit dem verbreiterten Straßenraum zwischen den Baufeldern B1<br />

und B2 aufgezeigt.<br />

Schnittachsen<br />

22


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

Längsschnitt Entwurf<br />

Querschnitt Entwurf<br />

Städtebauliche Perspektive Entwurf<br />

23


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

2.3.2 Vertiefungsfeld Teilfläche B<br />

Die Abbildung auf der rechten Seite zeigt einen Ausschnitt aus dem Planungsgebiet<br />

der PGS, auf dem alle Gebäudetypologien dargestellt sind:<br />

Auf dem Baufeld B1 befindet sich eine straßenbegleitende, mäandrierende Bebauung<br />

mit durchgesteckten Wohnungen, die auf der einen Seite zur Weser hin und auf<br />

der anderen Seite nach Südwesten orientiert sind. Durch das Zurückweichen von der<br />

Baulinie ergeben sich im Südosten der Bebauung 10-15 m tiefe Vorgartenbereiche,<br />

die durch Heckenbepflanzungen begrenzt sind.<br />

Auf dem Baufeld B2 sind die dreigeschossigen Reihenhäuser ebenfalls mit ihren<br />

Gartenseiten zueinander gestellt. Bei einer Breite von 7,30 m und einer Tiefe von<br />

11,80 m ermöglichen sie zudem das ebenerdige Parken im Haus. Dabei verringert<br />

sich die Baukörperbreite ab dem 1. Obergeschoß um 1,50 m auf 10,30 m, um eine<br />

funktionierende Grundrißtypologie in den Obergeschossen zu ermöglichen. Als Erschließung<br />

dienen mit Vorgartenbereichen strukturierte Spielstraßen mit einer Breite<br />

von 9,60 m.<br />

Die auf dem Baufeld B3 dargestellten, dreigeschossigen Einzelhäuser mit einer<br />

Grundfläche von 8,20 x ca. 10,30 m sind so orientiert, daß Stellplatz und Eingang<br />

nordöstlich des Hauses gelegen sind. Über eine Stichstraße werden beidseitig maximal<br />

8 Häuser erschlossen.<br />

Schnitt D-D<br />

Schnitt B-B<br />

Übersicht Vertiefungsfelder<br />

24


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

Lageplan Vertiefungsfeld Teilfläche B<br />

25


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

2.4 Visualisierungen<br />

Städtebauliche Perspektive Teilbereich A<br />

Städtebauliche Perspektive Teilbereich B<br />

26


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

2.5 Materialität und Farbigkeit<br />

Die Identität des Stadtwerders ist untrennbar mit dem Gebäude des Wasserturmes,<br />

seiner einprägsamen Form und dem verwendeten roten Klinker verbunden. Wir schlagen<br />

daher als Leitmaterial Klinker vor, der allerdings in seinem Farbspektrum variieren<br />

kann. Untergeordnete Materialien können Putz, Holz, Metall und bedrucktes Glas<br />

sein.<br />

Wasserturm<br />

Klinker als Leitmaterial<br />

Untergeordnete Materialien Putz ,Holz, Metall und Glas<br />

27


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

2.6 Berücksichtigung besonderer ökologischer Bauweisen<br />

Bei der Verwirklichung des Neubauvorhabens Stadtwerder sollen die Belange des<br />

Umwelt- und Ressourcenschutzes angemessen berücksichtigt werden. Die Wärmeversorgung<br />

des Neubaugebietes soll energetisch optimiert und hierdurch einen<br />

Beitrag zur CO2-Minderung und zur Einsparung nicht erneuerbaren Primärenergie<br />

leisten. In Zusammenarbeit mit der Bremer Energie-Consens GmbH sind dabei die<br />

zentrale und dezentrale Wärmeversorgungssysteme verglichen worden. Bei der dezentralen<br />

Versorgung ist ein Gas-Brennwertkessel in Verbindung mit einer Solaranlage<br />

untersucht worden; bei der zentralen Versorgung ist eine solare Nahversorgung mit<br />

Kollektorflächen auf den im östlichen Teil des Plangebietes gelegenen Wassertanks<br />

mit einer Holzhackschnitzelanlage und alternativ ein Gas-BHKW, ebenfalls mit einem<br />

Gasspitzenkessel, verglichen worden. Eine endgültige Entscheidung kann zum jetzigen<br />

Zeitpunkt jedoch noch nicht getroffen werden, da für die zukünftigen Bewohner<br />

des Baugebietes ein wirtschaftlich vertretbarer Verbrauchspreis angeboten werden<br />

muss und die Investitionskosten nicht abschließend beurteilt werden können.<br />

2.7 Sonstiges<br />

Eine Kindertagesstätte ist außerhalb des Planungsgebietes denkbar, kann alternativ<br />

aber auch in die geplante Hochschulnutzung auf dem Baufeld B6 integriert werden.<br />

Tiefgaragenrampen sollten im Freiraum möglichst nicht in Erscheinung treten und wo<br />

möglich in die Häuser integriert werden. In diesem Zusammenhang ist auch über den<br />

Einsatz von PKW-Aufzügen nachzudenken.<br />

28


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

29


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

3. FREIRAUM- UND LANDSCHAFTSPLANUNG<br />

3.1 Historie<br />

Der Stadtwerder war Teil der Bremer Wallanlagen. Der geplante Grünzug befindet<br />

sich im Bereich der historischen Neustadtwallanlagen aus dem 17. Jahrhundert. Nach<br />

der „Entfestigung“ Bremens befand sich an dieser Stelle der „Oberländische Hafen“,<br />

der mit dem Bau des Wasserwerkes im 19.Jh. zugeschüttet wurde; gleichzeitig wurde<br />

damit der Wallring unterbrochen.<br />

Historische Karte mit Luftbildüberlagerung<br />

Der B-Plan 2222 spart einen Grünzug als öffentliche Grünfläche zwischen der Neubebauung<br />

und der Hochschule für Nautik aus. Die Neuplanung ermöglicht den Wallring<br />

in Fortsetzung der „Piepe“ wieder bis an die Weser heranzuführen und damit den<br />

gegenüber liegenden Wallanlagen der Altstadt und der „Altmannshöhe“ ein entsprechendes<br />

Pedant zu geben.<br />

30


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

3.2 Grundlagen Freiraum- und Landschaftsplanung<br />

Im Planwerk Grün und Freiraumkonzept Bremen – Grünes Netz Neustadt sind für das<br />

Plangebiet die Maßnahmen Ne 12 und Ne 13 dargestellt:<br />

Ne12: angestrebte (Grün-) Verbindung einschl. Wege z.T. auch Promenadencharakter<br />

für die öffentliche Grünfläche entlang der westlichen Plangebietsgrenze<br />

Ne13: ergänzende Wegeverbindungen über öffentlichen Straßenraum durch<br />

Straßen(rückbau) und –gestaltung, Verkehrsberuhigung, z.T. Alleepflanzung<br />

Grün- und Freiraumkonzept Bremen – Grünes Netz Neustadt (2008) - Ausschnitt<br />

Das Landschaftsprogramm Bremen stellt das Gebiet des Stadtwerder in der naturräumlichen<br />

Landschaftseinheit „Bremer Wesermarsch“ dar. Die potentiell natürliche<br />

Vegetation des Standortes kann als Eichen-Hainbuchen-Mischwald (WCE) mittlerer<br />

Standorte beschrieben werden.<br />

Die Karte 9.1 „Grün und Freiraumkonzept Bremen – Grünes Netz Neustadt“ weißt das<br />

Ufer der Kleinern Weser als Grünanlage, Grünverbindung/Grünzug aus. Zwischen der<br />

Erholungseinrichtung mit lokalem Einzugsgebiet (Buntetor Steinweg, Schwankhalle,<br />

Theaterhaus Schnürschuh).<br />

31


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

3.3 Entwurf Freiraumkonzept<br />

Auf Grundlage unterschiedlicher, im Vorfeld mit der Stadt Bremen, den Architekten<br />

und den Investoren diskutierten städtebaulichen Varianten, wurden Entwürfe zum Umgang<br />

mit den öffentlichen Grünflächen und den Straßenräumen erstellt. Wesentliche<br />

Leitbilder orientieren sich an dem „grünen Netz“ von Bremen, sowie an der hervorragenden<br />

Wasserlage.<br />

Lageplan Entwurf<br />

Die Freiräume der Weser und der Kleinen Weser werden als öffentliche Verbindungen<br />

durch unterschiedliche Grünzüge miteinander vernetzt und ermöglichen somit auch<br />

eine transparente Durchdringung des Planungsgebietes.<br />

32


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

Die größte Grünverbindung stellt hierbei im Nordwesten die angedachte Verlängerung<br />

der bremischen Wallanlage dar, mit einer Breite von ca. 50 m, gemäß B-Plan<br />

(Seite 5). Die vormals als Wasserwerksgelände mit Speicherbecken genutzte aufgeschüttete<br />

Fläche wird als Parkfläche im Charakter der Bremer Wallanlagen, in Form<br />

einer leicht schwingenden Rasenmodellierung und locker mit einzelnen Gruppen aus<br />

Großbäumen bepflanzt. Eine geschwungene Wegebeziehung, mit Anschluss an die<br />

vorhandenen Parkwege der Weser und der Kleinen Weser, wird den vorher durch den<br />

Werkzaun nicht erlebbaren Landschaftsraum erschließen, wodurch eine erhöhte Erholungs-<br />

und Freizeitnutzung ermöglicht wird. Einzelne „Spielinseln“, als große Sandlinsen,<br />

eingefasst durch Hecken, ergänzen die Nutzung des Parks. Komplimentiert wird<br />

die Verbindung zur Kleinen Weser durch ein gezieltes Auslichten der vorhandenen<br />

Baum- und Strauchbepflanzung. Durch diesen neu geschaffenen Parkraum entsteht<br />

eine deutliche Trennung des Planungsgebietes zur nordwestlich angrenzenden vorhandenen<br />

Bebauung. Dadurch wird das Planungsgebiet als eigenständiges Quartier<br />

deutlich räumlich erkennbar gemacht.<br />

Entwurf Park<br />

Schnitt Park / Topographie<br />

Beispielbild Spielplatz<br />

Weitere verbindende Grünzüge stellt die markante Alleebepflanzung in Form von versetzt<br />

gepflanzten, rot blühenden Kastanien nord-westlich und süd-östlich der „umgedrehten<br />

Kommode“ mit fußläufiger Anbindung zur Kleinen Weser dar.<br />

33


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

Die Diskussion über die Sichtbeziehung zwischen der umgedrehten Kommode und<br />

der Neustadt wurde in der Öffentlichkeit und im Beirat Neustadt ausgiebig geführt.<br />

Die Idee aus dem Rahmenplan zur Schaffung einer neuen Grünachse vor der umgedrehten<br />

Kommode im Vorfeld der Kleinen Weser fand nicht die Zustimmung des<br />

Beirates Neustadt. Deshalb sollen diese Planungen gegenwärtig nicht umgesetzt<br />

werden.<br />

Platzgestaltung Wasserturm Beispielbild Gräser<br />

34


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

Die zunächst vorgesehenen Wegebeziehungen durch kleine mäandrierende Wege<br />

durch das Unterholz werden auf ein Minimum reduziert.<br />

Weitere nord-östlich / süd-westlich verlaufende Baumreihen sind als süd-östliche Begrenzung<br />

des Quartiers zum angrenzenden Wallringpark und im Südosten als Sichtschutz<br />

zu dem vorhandenen Wassertank angeordnet.<br />

Weitere, innerhalb des Quartiers verlaufene Grünräume, stellt die parallel zur Weser<br />

verlaufene Straßenraumbepflanzung dar. Die nord-östliche Erschließungsstraße wird<br />

hierbei alle 15 m durch Sumpfeichen bepflanzt. Im Gegensatz dazu wird die weiter<br />

süd-westlich verlaufene Erschließungsstraße locker, mit einzelnen Baumgruppen aus<br />

Linden, Eschen und Eichen bepflanzt.<br />

Schnitt Platzgestaltung<br />

Panoramablick von der Kleinen Weser / Bestand<br />

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STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

3.4 QUELLEN UND GRUNDLAGEN:<br />

Bremisches Naturschutzgesetz vom 17.09.1979, Brem.GBl. S. 345-790-a-1, zuletzt<br />

geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 17.03.2006 (Brem.GBl. S. 107).<br />

Niedersächsisches Naturschutzgesetz (NNatG) in der Fassung der Bekanntmachung<br />

vom 11.04.1994, Nds.GVBl. S. 155, ber. S. 267, zuletzt geändert am 05.11.2004,<br />

Nds.GVBl. S. 41<br />

Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen<br />

Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (Flora-Fauna-Habitat-Richtline),<br />

ABl. L 206 vom 22.07.1992, S. 7.<br />

SBUVE 2006: „Handlungsanleitung zur Anwendung der Eingriffsregelung in Bremen<br />

(HAL)“. -SBUVE Fortschreibung 2006<br />

Erstes Ortsgesetz über Kinderspielflächen in der Stadtgemeinde Bremen . Vom 3.<br />

April 1973 (Brem. GBl. S. 31) geändert durch Artikel 1 des zweiten Ortsgesetzes zur<br />

Bereinigung des bremischen Rechts vom 16. Oktober 2006 (Brem. GBl. S. 435)<br />

Verwaltungsvorschriften des Senators für Bau, Verkehr und Stadtentwicklung zu § 47<br />

Abs. 5 und § 49 Brem LBO – Stellplätze und Fahrradstellplätze- vom 5.März 1998.<br />

– (Brem. ABl. S. 169) zuletzt geändert durch Verfügung des Senators für Bau und<br />

Umwelt vom 4.12.2002 (Brem. ABl.S.849)<br />

Schreckenberg 2002: A.S.P Atelier Schreckenberg und Partner: Wasserwerk Stadtwerder;<br />

ökologische Potenzialeinschätzung inkl. Lageplan M 1:500. Bremen<br />

URBAN 2008: Neue Wohnbauentwicklungen an Weser und Wedersee“ in „Bauen<br />

und Wirtschaft – Architektur der Region im Spiegel – Bremen 2008 (Wirtschafts- und<br />

Verlagsgesellschaft, Worms.<br />

Verordnung (EG) Nr. 338/97 des Rates vom 9. Dezember 1996 über den Schutz von<br />

Exemplaren wild lebender Tier- und Pflanzenarten durch Überwachung des Handels<br />

(EG Artenschutzverordnung), ABl. EG 1997 Nr. L 61 S. 1, Nr. L 100 S. 72, Nr. L 298<br />

S. 70, zuletzt geändert durch die Verordnung (EG) Nr. 1579/2001 vom 01.08.2001,<br />

ABl. EG Nr. L 209 S. 14.<br />

Verordnung zum Schutze des Baumbestandes im Lande Bremen (Baumschutzverordnung)<br />

vom 05.12.2002, Brem.GBl. S. 647, geändert am 30.09.2004, Brem.GBl. S.<br />

476, ber. S. 578. Verordnung zum Schutz wild lebender Tier- und Pflanzenarten (Bundesartenschutzverordnung<br />

– BArtSchV) vom 16.02.2005, BGBl. I S. 258, berichtigt<br />

am 18.03.2005, BGBl. I S. 896.<br />

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STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

Karten und Pläne:<br />

SBUV 2004: Bebauungsplans 2222 vom 22.10.2004<br />

SUBVE 2008: Grün und Freiraumkonzept Bremen – Grünes Netz Neustadt<br />

Senator für Umweltschutz und Stadtentwicklung (1991): LANDSCHAFTSPRO-<br />

GRAMM der Stadt Bremen (1991)- digitale Fassung von 2002<br />

http://www.umwelt.bremen.de/sixcms/media.php/13/lapro%201-1.pdf<br />

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STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

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STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

4. PLANUNGSVORGABEN UND ERLÄUTERUNGEN<br />

Stadthäuser auf dem Stadtwerder (Baufeld B3)<br />

Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa<br />

Bereich Stadtplanung<br />

Contrescarpe 72<br />

28195 Bremen<br />

39


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

4.1 Wohnen auf dem Stadtwerder<br />

Der Stadtwerder wird sich zu einem der attraktivsten Wohnstandorte der inneren<br />

Stadt entwickeln. Er bietet künftig Raum für unterschiedlichste Wohnangebote für<br />

ganz unterschiedliche Wohnvorstellungen und Lebensentwürfe: hochwertige und zugleich<br />

bezahlbare Mietwohnungen unterschiedlichster Größe, Eigentumsformen im<br />

Geschoss, neue Bremer Häuser und nicht zuletzt freistehende Stadthäuser bilden<br />

einen interessanten Kanon und in Summe ein sowohl stadt- wie freiräumlich hoch<br />

spannendes Wohnmilieu.<br />

Das neue Wohnen auf dem Stadtwerder zeichnet sich aus durch seine außergewöhnliche<br />

zentrale und attraktive Lage zwischen Weser und Werdersee - nur einen Steinwurf<br />

von der City, dem Naherholungsbereich Stadtwerder und der Neustadt entfernt.<br />

Hier entstehen auf dem ehemaligen klar umrissenen Wasserwerksareal in den kommenden<br />

Jahren rd. 350 neue Wohnungen.<br />

Das neue Stadtquartier soll sich – auch mit den verschiedenen Gebäudetypologien<br />

- zu einem einheitlichen und in seiner Charakteristik unverwechselbaren Wohnort mit<br />

städtischer Prägung, Identität und Adresse entwickeln.<br />

4.2 Realisierung<br />

Die städtebaulichen und architektonischen Rahmenbedingungen für den Stadtwerder<br />

wurden in einem intensiven und sorgfältig abgestimmten Prozess abgesteckt (Bebauungsplan,<br />

städtebauliche Rahmenplanung, 6 Architekturwettbewerbe). Für 6 Baufelder<br />

wurden jeweils die besten Wettbewerbsarbeiten von der Jury prämiert und zur<br />

Realisierung empfohlen. Für die Realisierung der Wohnhäuser auf dem Stadtwerder<br />

wurden somit hohe städtebauliche und hochbauliche Maßstäbe formuliert, die von<br />

den politischen Gremien, den Investoren/ Bauherren sowie der Stadtplanung gleichermaßen<br />

getragen werden und in den nächsten Jahren umgesetzt werden sollen.<br />

Der überwiegende Teil des Stadtwerders wird durch Wohnungsbauunternehmen, die<br />

an dem städtebaulichen und architektonischen Entwurfsprozess aktiv beteiligt waren,<br />

unter diesen Prämissen realisiert. Die Besonderheit des Baufeldes B3 an der kleinen<br />

Weser mit den freistehenden Stadthäusern ist, dass hier verschiedene Einzelbauherren<br />

ihre Wohnideen auf 22 Grundstücken individuell realisieren werden.<br />

Im Gestaltungsprozess und Wettbewerb wurden daher insbesondere die Aspekte<br />

Einheitlichkeit, Beliebigkeit, Flexibilität, individuelle Wohnwünsche thematisiert.<br />

Nicht nur aus städtebaulichem Interesse sondern auch im Interesse des ambitionierten<br />

Einzelbauherren und Käufers ist es wichtig eine Architektursprache auf dem<br />

Stadtwerder zu sprechen. Diese kann Akzente und Nuancen besitzen, komplex oder<br />

einfach sein - sie muss sich aber auf Regeln verständigen, um eine gute, starke und<br />

werthaltige Bebauung auf dem Stadtwerder zu erreichen. Erfahrungsgemäß prägt die<br />

gebaute Nachbarschaft elementar das Wohnumfeld und städtebauliche Gesamtbild -<br />

vorzugsweise positiv - dies kann jedoch nur durch ein gemeinsames Verständnis beim<br />

Bauen erzielt werden.<br />

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STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

4.3 Ergebnisse des Wettbewerbs für das Stadthaus<br />

Der im Januar 2010 abgeschlossene Architekturwettbewerb für das Baufeld B3 behandelte<br />

einen neuen Bautyp auf dem Stadtwerder: das Stadthaus in der zentralen<br />

Innenstadt. Anders als an den bremischen Siedlungsrändern wird hier ein städtischer<br />

Auftritt erwartet. Daher haben der städtebauliche Rahmenplan und die Auslobung bereits<br />

wichtige Vorgaben zur Volumetrie des Einzelhauses gemacht, nämlich 3 Vollgeschosse<br />

mit einem flachen Dach. Die Grundstücke sind über 500 m² groß und durch<br />

private Wohnwege erschlossen.<br />

Da jeder Erwerber einen eigenen Entwurf und eine individuelle Architektur erwartet,<br />

wird es unterschiedliche Handschriften geben. Das Gebiet mit 22 Häusern wird daher<br />

voraussichtlich von unterschiedlichen Architekten entwickelt.<br />

Insgesamt wurden 10 Wettbewerbsarbeiten mit hoher Qualität einstimmig von der<br />

Jury gleichrangig prämiert und zur Umsetzung empfohlen. Alle 10 Arbeiten machen<br />

interessante Angebote für diese Architektur- und Wohnform und alle lassen sich trotz<br />

großer Vielfalt an Struktur, Material und Farbe gut miteinander in diesem Baufeld gruppieren.<br />

Folgende 10 Architekturbüros wurden mit einem 1. Preis prämiert:<br />

Peter Bastian Architekt Münster<br />

Prof. Clemens Bonnen Architekt Bremen/ Berlin<br />

Gruppe GME Architekten Achim/ Bremen<br />

Heiner Hoppenberg Architekt Bremen<br />

LPR Architekten Bremen<br />

Ravens + Architekten Bremen<br />

Sieber Architekten Bremen<br />

Theis Janssen Architekt Bremen<br />

Wacker | Zeiger Architekten Hamburg<br />

Zweimeterzehn Architekten Bremen<br />

41


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

4.4 Architektursprache und Prämissen für die Realisierung der Stadthäuser<br />

Damit trotz der großen Bandbreite unterschiedlicher Maßstäblichkeiten und dem breiten<br />

Angebot an Gebäudetypen auf dem Stadtwerder eine Lesbarkeit und ein sinnfälliges<br />

Zusammenspiel ermöglicht werden, braucht es einige wenige Regeln, die es auf<br />

jedem Baufeld zu beachten gilt.<br />

Bezugsraum für alle Häuser ist der öffentliche Raum. Das sind die Straßen, Wege und<br />

Freiräume, zu denen sich die Gebäude adressieren und auf die sie sich orientieren.<br />

Für das Baufeld B3 gilt dies in besonderem Maße, weicht es doch von dem Grundprinzip<br />

der Geschlossenheit, in seiner Maßstäblichkeit und auch wegen der Pluralität<br />

der architektonischen Handschriften von den Aussagen und Haltungen in den Nachbarbaufeldern<br />

deutlich ab.<br />

Die gewünschte und den Quartiersgedanken unterstützende Architektursprache ist<br />

aus den vorliegenden und prämierten Entwürfen einfach abzulesen und abzuleiten:<br />

4.5 DIE ARCHITEKTURKRITERIEN<br />

Nach der Konkretisierung des Rahmenplanes durch die Ergebnisse des<br />

Architekturwettbewerbs für das Baufeld B3 auf dem Stadtwerder sind folgende<br />

Architekturkriterien in Abstimmung mit dem Sentator für Umwelt,<br />

Bau, Verkehr und Europa als Leitbild und Planungshilfe definiert worden,<br />

um ein qualifiziertes städtebauliches Bild mit ähnlicher Architektursprache<br />

zu realisieren.<br />

Leitbild und Planungshilfe:<br />

1. Die Häuser müssen sich an der Dreigeschossigkeit orientieren. Wird die<br />

Dreigeschossigkeit nicht vollständig ausgeschöpft, ist sie gleichwohl architektonisch<br />

nachzuzeichnen. Dies ist wichtig, damit die Stadthäuser in Summe<br />

und im Konzert mit den Nachbarbaufeldern eine ausreichende Präsenz<br />

und einen städtischen Auftritt haben.<br />

2. Die Grundstücke sind mit Hecken (Laubholz-Schnitthecken) in einer Höhe<br />

von rd. 1,20 m Metern einzufrieden. Das ist ein bereits im Rahmenplan formuliertes<br />

Prinzip, um öffentliche und private Räume eindeutig zu markieren.<br />

Die einheitliche Behandlung des Themas auf dem Stadtwerder unterstützt<br />

den Quartiersgedanken.<br />

3. Die Häuser gehen von dem Grundprinzip eines kubischen Baukörpers<br />

aus - im Ausdruck großzügig, weltoffen und klar. Das einfache plastische<br />

Hauptvolumen kann durch additive untergeordnete Komponenten ergänzt<br />

werden.<br />

4. Die Stadthäuser sind mit einem Dach zu versehen, das maximal eine Neigung<br />

von 10° hat. Dieses Dach ist als Flachdach auszuführen.<br />

5. Die Materialität der Häuser hat sich am vorgegebenen Kanon des Rahmenplanes<br />

zu orientieren. Ziegel, Beton, Naturstein und Putz sind die do<br />

42


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

minierenden Materialien. Kombinationen sind denkbar. Fassaden und Bauteile<br />

können in Holz ausgeführt werden.<br />

6. Stadträumlich ist es wichtig, dass sich die Gebäude entlang der nördlich<br />

verlaufenden Erschließung (vis à vis der neuen Bremer Häuser) auf einer Linie<br />

entwickeln. Die hält drei Meter Abstand von der Straßenbegrenzungslinie.<br />

Innerhalb dieses Raumes sind keine Garagen zulässig. Ziel ist es, einen<br />

auch baulich klar gefassten Straßenraum entstehen zu lassen.<br />

7. Entlang der schmalen nord-süd gerichteten privaten Wohnwege können<br />

die Stadthäuser ein freieres Spiel entwickeln. Der Mindestabstand der Häuser<br />

zum Privatweg beträgt drei Meter.<br />

8. Garagen sind im Haus selbst untergebracht oder entwickeln sich als Gesamtarchitektur<br />

als untergeordneter Baukörper, der direkt mit dem Hauptbaukörper<br />

verbunden ist.<br />

9. Die Erschließung der einzelnen Grundstücke erfolgt von den privaten<br />

Stichstraßen aus; eine Ausnahme bilden die Eckgrundstücke Nr. 21 und 22.<br />

10. Neben dem klassischen Einfamilienhaus sind im Baufeld B3 auch Stadthäuser<br />

mit zwei Wohnungen/-einheiten zulässig.<br />

Gemäß der BauNVO sind auch in diesem Wohngebiet, für das der nach dem<br />

Bebauungsplan Nr. 2222 als Allgemeines Wohngebiet (WA) festsetzt, nicht<br />

störende gewerbliche Nutzungen beispielsweise in Form von Büroräumen<br />

für freischaffende Architekten oder Steuerberater zulässig. Diese Räumlichkeiten<br />

sind als integrativer Bestandteil des Stadthauses auszubilden.<br />

Die Stadthäuser können eigengenutzt oder selbstverständlich auch vermietet<br />

werden.<br />

11. Die Empfehlungen zu den Punkten 1-10 sind bei den Architekturentwürfen<br />

für die Stadthäuser zu berücksichtigen. Sie lassen einen breiten Raum<br />

von Gestaltungsmöglichkeiten zu und dienen gleichwohl dem Ziel eines<br />

hochwertigen architektonisch sowie städtebaulich stimmigen Quartiersbildes.<br />

Im Bereich der freistehenden Stadthäuser ist mit diesen Maßgaben<br />

ein breites Spektrum individuellen Bauens möglich, sodass unterschiedliche<br />

Wohnwünsche durch die Einzelbauherren realisiert werden können.<br />

12. Abstimmung / Kontakt<br />

Ziel ist es, die architektonische Qualität im Bereich der freistehenden Stadthäuser,<br />

die durch Einzelbauherren realisiert werden, zu optimieren.<br />

Eine Realisierung der Wohnhäuser durch o.g. Architekturbüros ist erwünscht.<br />

Andere Architekturentwürfe mit der gleichen Architektursprache<br />

können ebenso realisiert werden.<br />

Die Architekturentwürfe sind mit der Stadtplanung/ Bauordnung abzustimmen<br />

(Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa, Contrescarpe 72, 28195<br />

Bremen, Referat 64: Frau Urban, Tel: 361-10505; Frau Sasse, Tel.: 361-10332).<br />

In einem Beratungsgespräch besteht die Möglichkeit, das Architekturkon<br />

43


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

zept hinsichtlich der oben genannten Ziele und Maßgaben zu besprechen<br />

und zu überprüfen. Dieses Angebot hilft in der Regel auch beim jeweiligen<br />

Genehmigungs- bzw. Freistellungsverfahren für das Bauvorhaben.<br />

4.6 Aufteilungsplan Baufeld B3<br />

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STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

5. Dokumentation der mit einem 1. Preis prämierten Entwürfe des<br />

Realisierungswettbewerbs<br />

STADTWERDER - BAUFELD B3<br />

Neubau von dreigeschossigen Stadthäusern<br />

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STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

5.1 Peter Bastian Architekten BDA Hafenweg 24 48155 Münster<br />

T. 0251.60922710 F. 0251.60922711<br />

www.bastian-architekten.de peter@bastian-architekten.de<br />

Peter Bastian<br />

Curriculum Vitae<br />

1985-1991 Architekturstudium an der RWTH-Aachen<br />

und an der ETH-Zürich<br />

1989-1990 DAAD Stipendium ETH-Zürich<br />

1989-1990 Architekturstudium ETH-Zürich<br />

(Prof. Hans Kollhoff, Prof. Mario Campi)<br />

1988-1991 freie Mitarbeit im Büro Prof. J. P. Kleihues, Berlin und Dülmen-Rorup<br />

1991-1999 leitender Architekt im Büro Prof. J. P. Kleihues<br />

(Kleihues+Kleihues) Dülmen-Rorup<br />

1993 Mitglied der Architektenkammer NRW / freiberufliche Tätigkeit<br />

1995-1996 Lehrauftrag Uni Dortmund Prof. Sawade<br />

1998 Gründung des eigenen Büros<br />

1999 Bausachverständiger für DEKRA-ETS<br />

2000 Berufung in den BDA<br />

2001 Nominierung Förderpreis Architektur NRW<br />

2005 Landesvorstand BDA<br />

2008 Mitglied im Beirat für Stadtgestaltung der Stadt Münster<br />

Leistungen<br />

Wohnungsbau: Privathäuser, Geschosswohnungsbau, Studentenwohnen;<br />

Gesundheitszentren, Schulen, Freianlagen, Innenausbau / Möbelbau, Design<br />

Auszug Wettbewerbsergebnisse<br />

Katholische Fachhochschule, 1. Preis, Realisierung (2010)<br />

Erweiterung des Hansa - Berufskollegs, Münster, 2.Preis, Realisierung (ab 2009)<br />

Wohnungsbau Stadtwerder Teilfläche A, Bremen, Ankauf (2009)<br />

Aaseeterrassen, Münster, 1. Preis, Realisierung (2008)<br />

Pfarrzentrum, Herten, 1. Preis, Realisierung (2007)<br />

Bürohaus Hafenweg H24, 1. Preis, Realisierung (2007)<br />

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STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

Erläuterungen zum Entwurf<br />

Städtebauliche Einbindung<br />

Kompakte Baukörper bilden mit Variationen in Länge und Ausrichtung ein zur Weser<br />

hin durchlässiges städtebauliches Netz. Die Ausrichtung der Gebäudekörper reagiert auf den<br />

jeweiligen Grundstückszuschnitt und die Himmelsrichtung. Die Gebäude<br />

richten sich mit ihren Öffnungen überwiegend nach Südwesten zur Weser hin aus.<br />

Die Baukörper sind kubischer Gestalt in länglicher Ausformung und verfügen über<br />

drei Vollgeschosse. Sie kennzeichnen sich durch klare Kanten und kubische Ausschnitte in<br />

Form von Loggien.<br />

Gebäudestruktur<br />

Die Struktur des Gebäudes konstituiert sich aus parallelen, gerichteten Wandscheiben, deren<br />

Ausrichtung über die Geschosse alterniert. Dieser Richtungswechsel generiert einen Sichtschutz<br />

zum Nachbargebäude durch das Gegeneinandersetzen der Sichtachsen.<br />

Das Entwurfselement der Wandscheibe ermöglicht die Komposition einer spielerischen Raumabfolge.<br />

Die Nutzung und die Ausrichtung der Räume sind aufeinander abgestimmt. Sämtliche<br />

Bäder befinden sich an der Fassade und können über diese natürlich belüftet werden.<br />

Innen liegende Räume und große Raumtiefen wurden durch eine geschickte Anordnung der<br />

Wandscheiben vermieden. Durch die gezielte Ausrichtung der Aufenthalts- und Schlafräume<br />

wird die Wirkung des Tageslichtes ausgeschöpft. Die Erschließungszone wird über das Dach<br />

belichtet.<br />

Die Räume sind weder von außen nach innen, noch umgekehrt entworfen worden.<br />

Es sind Räume entwickelt worden, die eben diese Grenze zwischen dem Außen und<br />

dem Innen aufheben.<br />

Die Gebäude basieren auf einer Maßordnung, die sich aus dem Hauptraster von 2,00 / 2,00m<br />

und dessen Aufteilung in ein Bandraster 0,375/0,375m und ein Feldraster von 1,625/1,625m<br />

zusammensetzt. Die lichte Raumhöhe beträgt 2,75m.<br />

Die Einordnung der Funktionen in diese Maßmodule ermöglicht eine wirtschaftliche und rationale<br />

Reduktion auf das Wesentliche.<br />

Ansicht Typ B Ansicht Typ A<br />

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STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

Peter Bastian Architekten BDA Hafenweg 24 48155 Münster<br />

T. 0251.60922710 F. 0251.60922711<br />

www.bastian-architekten.de peter@bastian-architekten.de<br />

Perspektive Typ A<br />

Perspektive Typ B<br />

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STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

Typ A Typ B<br />

Schnitt<br />

Grundriss 2OG<br />

Grundriss 1OG<br />

Grundriss EG<br />

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STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

5.2 Prof. Clemens Bonnen Architekt BDA Landhausstraße 13 10717 Berlin<br />

T. 030.8835495 F. 030.8821305<br />

mail@bonnen-architekt.de www.bonnen-architekt.de<br />

Clemens Bonnen<br />

1960 Geboren am 23.06.1960 in Geldern<br />

1989 Diplom an der Technischen Universität Berlin<br />

1992 Mitglied der Architektenkammer Berlin<br />

1993 Gründung eines Architekturbüros in Berlin (C. Bonnen mit M. Stankovic)<br />

1995 Mitglied des BDA, Bund Deutscher Architekten<br />

1998 Lehrtätigkeit an der Fachhochschule Anhalt im Aufbaustudiengang Immobilienwirt-<br />

schaft<br />

1999 Architekturbüro C. Bonnen Architekt BDA<br />

Mitglied im BDA-Arbeitskreis Berufsbild und Ausbildung<br />

2000 Professor am Fachbereich Architektur der Hochschule Bremen<br />

2001 Mitglied des Deutschen Werkbundes<br />

2003 Dekan am Fachbereich Architektur der Hochschule Bremen und<br />

Mitglied im Akademischen Senat (bis 2008)<br />

Übernahme des Labors für Entwerfen am Fachbereich Architektur der HSB<br />

2006 Stellvertretender Vorsitzender des Fachbereichstages Architektur FbtA<br />

Mitglied im Vorstand der Gesellschaft-Otto-Modersohn-Museum e.V<br />

2007 Mitglied im Fachausschuß Architektur des ASAP, Akkreditierungsverbunde für<br />

Studiengänge der Architektur und Planung<br />

Mitglied des Berufsgerichtshofs der Architekten der Freien Hansestadt Bremen<br />

2008 Studiendekan an der neu gegründeten Fakultät Architektur, Bau und Umwelt der<br />

Hochschule Bremen<br />

Mitglied im Vorstand der Architektenkammer der Freien Hansestadt Bremen<br />

2009 Konrektor für Studium und Lehre an der Hochschule Bremen<br />

50<br />

Weitere Information: Siehe unter www.bonnen-architekt.de<br />

Der Charakter der Architektur ist unteilbar und universell<br />

Architektur ist komplex, bedarf aber deshalb des universellen und nicht nur des speziellen Wissens.<br />

Ganzheitlichkeit und Verständnis von Zusammenhängen muss daher in der Ausbildung<br />

an Stelle von punktueller Wissensanhäufung vermittelt werden. Bereits Schiller hebt 1789 den<br />

tätigen, d.h. kreativen Geist hervor, der über ein universelles Weltverständnis verfügt, „weil<br />

er forsche, wie eines zum anderen sich verhalte, da eines nicht ohne das andere sein kann“.<br />

Daraus kann eine Arbeitsanleitung abgeleitet werden, mit deren Hilfe alle Komponenten, bzw.<br />

Merkmale der Architektur - Ort, Form, Konstruktion, Material etc. - in einen Zusammenhang<br />

gebracht werden können.


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

Erläuterungen zum Entwurf<br />

Architektur<br />

Die Architektur wird durch eine monolithische Bauweise geprägt, die mittels wärmedämmendem<br />

Infraleichtbeton erzielt wird. Damit wird das Tragwerk des Hauses unverkleidet, bzw. unverfälscht<br />

gezeigt und der Bezug zu einer traditionellen Bauweise erzeugt, deren kräftiger Ausdruck<br />

nicht nur vorgeblendet war. Durch die Komposition der Volumen, die flächige Zuweisung<br />

von Öffnungen und eine reliefartige Betonung einzelner Zonen gewinnen die Baukörper damit<br />

an Plastizität, aber auch an Signifikanz und Präsens. Der Einsatz unterschiedlicher plastischer<br />

Elemente im EG, verschiedener Öfffnungen in der Fassadenoberfläche und Betoneinfärbungen<br />

ermöglichen dann eine Varianz im Ausdruck, die exemplarisch für beide Typen aufgezeigt<br />

wird.<br />

Typ A - Das Stadthaus<br />

Das Stadthaus verfügt über eine Wohnfläche von ca. 180 qm (ohne Terrasse). Es beherbergt<br />

im Erdgeschoß dass Entrée mit Garderobe und WC, von dem aus der großzügig dimensionierte<br />

Wohnbereich mit offener Küche, erschlossen wird. Zwei Varianten dieses Bautyps zeigen<br />

auf, dass dann eine flexible Nutzung ermöglicht wird.<br />

Variante 1 - Räumliche Verbindung zwischen dem 1. und 2. OG mittels Luftraum<br />

In dieser Variante entsteht im 1. OG ein zusätzlicher zweigeschossiger Wohn- und Arbeitsraum<br />

mit direktem Zugang auf die Dachterrasse. Der Elternbereich mit separatem Badbereich<br />

ist ebenfalls dieser Ebene zugeordnet, während sich die weiteren Zimmer inklusive Bad in der<br />

obersten Ebene befinden.<br />

Variante 2 - Öffnung des 1. Obergeschosses zum Wohnraum<br />

In diesem Fall gibt es eine direkte Beziehung zwischen Wohnraum im Erdgeschoß und Dachterrasse<br />

im 1. OG. Die den Luftraum umgebende Fläche im 1. OG ist dabei als Wohnbereich<br />

der Eltern ausgewiesen. Das 2. OG ist dann den Kindern, dem Spielen oder Arbeiten und<br />

gegebenenfalls einem Gast vorbehalten.<br />

Typ B - Die Villa<br />

Die Villa weist eine Wohnfläche von ca. 310 bis 330 qm aus (ohne Terrasse). Grundprinzip<br />

der funktionalen Organisation ist es, eine Vielfältigkeit in der Nutzung zu erzeugen. Besonders<br />

deutlich wird dies in der Zuweisung eines Wohn- und Arbeitsbereiches im EG und 1. OG,<br />

der bei Bedarf gesondert erschlossen und separat in nur einem oder auch zwei Geschossen<br />

genutzt werden kann. Damit wird nicht nur die Kombination von Wohnen und Arbeiten ermöglicht,<br />

sondern auch die Nutzung als Mehrgenerationenhaus, die separate Vermietung, oder die<br />

Abkoppelung als Einliegerwohnung für Familienmitglieder, Gäste oder auch Angestellte, bzw.<br />

Betreuungspersonen.<br />

Ansicht Typ A<br />

Ansicht Typ B<br />

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STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

Prof. Clemens Bonnen Architekt BDA Landhausstraße 13 10717 Berlin<br />

T. 030.8835495 F. 030.8821305<br />

mail@bonnen-architekt.de www.bonnen-architekt.de<br />

Perspektive Typ A<br />

Perspektive Typ B<br />

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Typ A Typ B<br />

Schnitt<br />

Grundriss 2. OG<br />

Grundriss 1. OG<br />

Grundriss EG<br />

53


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

5.3<br />

Bernd C. W. Müller<br />

* 07.02.1946<br />

1964: Tischlerlehre<br />

1970: Diplom an der<br />

Hochschule Bremen<br />

1970: Mitarbeiter im<br />

Büro Stadtlander<br />

1971: Bürogründung<br />

Gruppe GME<br />

54<br />

Axel Diederichs<br />

* 28.04.1952<br />

1978: Diplom an der<br />

Hochschule Bremen<br />

1978: Mitarbeiter im<br />

Büro Glade + Partner<br />

1981: Mitarbeiter im<br />

Büro Gruppe GME<br />

1994: Teilhaber im<br />

Büro Gruppe GME<br />

Jürgen Keil<br />

* 21.03.1959<br />

1988: Diplom an der<br />

TU Braunschweig<br />

1988: Manager in<br />

einem Industriebetrieb<br />

1992: Mitarbeiter im<br />

Büro Gruppe GME<br />

2005: Teilhaber im<br />

Büro Gruppe GME<br />

2007: Berufung in den BDA<br />

Die Gruppe GME - Architekten BDA wurde 1971 gegründet und ist seitdem regional wie<br />

auch international aktiv. Seit 2005 wird das Büro von den Architekten Dipl.-Ing. Bernd C.W.<br />

Müller, Dipl.-Ing. Axel Diederichs, Dipl.-Ing. Jürgen Keil geleitet.<br />

Die GME-Design GmbH & Co. KG wurde 2007 mit 4 Partnern und Sitz in Bremen, Teerhof<br />

gegründet. An den Standorten Achim und Bremen sind ca. 30 Mitarbeiter tätig.<br />

Architektur ist das Ergebnis eines kollektiven Konzentrationsprozesses zwischen unseren Kunden<br />

und uns. Alle Fragen, die wir uns stellten und alle gemeinsam gefundenen Antworten sind<br />

in dem Entstandenen visualisiert.<br />

Tätigkeitsfeld<br />

Individuelle Einfamilienhäuser und Villen, Wohnungsbau, Verwaltungsbauten, Sozialbauten/<br />

Schulen, Versammlungsstätten, Gesundheitseinrichtungen wie Kliniken und Betreutes Wohnen,<br />

zahlreiche Wettbewerbe und Gutachten, Revitalisierung und Umnutzung von denkmalgeschützten<br />

Gebäuden, Stadtplanung<br />

Wettbewerbe seit 2008:<br />

Stadtwerder Bremen · Baufeld B3 (2010) ein 1. Preis<br />

Sparkassenfiliale in Bremen (2009) 1. Preis<br />

Weserufer- Quartier, Neubau eines gemischt genutzten Gebäudes mit<br />

Bürolofts und Wohnungen an der Uferpromenade (2008) 2. Preis<br />

Zentralgebäude Eurogate für den Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven (2008-2009) 2. Preis<br />

Zollquartier Verden (2009) Ankauf


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

Erläuterungen zum Entwurf<br />

Mit dem neuen Wohnquartier „Stadtwerder“ soll in Bremen ein neuer attraktiver Wohnstandard<br />

entstehen, der sich durch eine einheitliche und unverwechselbare Charakteristik auszeichnet.<br />

Um eine zusammenhängende Stimmung des Quartiers zu erreichen und zu erleben, greifen<br />

städtebauliche, freiräumliche und hochbauliche Prinzipien eng ineinander.<br />

Durch nachfolgende Festlegungen soll ein einheitliches Erscheinungsbild des Quartiers erreicht<br />

werden.<br />

Stadtvillen<br />

Die individuellen Häuser sind in ihrer Architektursprache (kubisch) gemäß den Vorgaben der<br />

drei Beispielentwürfe zu planen, um somit ein zusammenhängendes Quartiersbild zu erzeugen.<br />

Das Äußere der neuen Stadtvillen ist repräsentativ, ohne sich eines historischen Formenkanon<br />

zu bedienen. Das Wechselspiel zwischen geschlossenen und transparenten Fassaden im Zusammenspiel<br />

mit der Baukörperanordnung auf den jeweiligen Nachbargrundstücken gewährleistet<br />

die Wahrung der Privatsphäre. Großzügige bodentiefe Verglasungen ermöglichen auch<br />

innerhalb der Villa ein intensives Erleben der Landschaft am Stadtwerder. Schiebelemente<br />

lassen sich auf allen Ebenen zu den Terrassen großzügig öffnen.<br />

Die Organisation der Grundrisse ermöglicht ein großzügiges „offenes“ Wohnen. Den potenziellen<br />

Bauherren können aber ebenso Varianten mit separaten Einzelräumen offeriert werden.<br />

Mit dem Begriff Villa verbindet sich ja stets auch eine Wertigkeit der verwendeten Materialien.<br />

Diesem wird durch die vorrangige Verwendung von Verblendmauerwerk, Aluminiumfenstern<br />

und Holzbelägen auf den Terrassen und Balkonen Rechnung getragen. Eine Fassadengestaltung<br />

im Materialmix Verblendmauerwerk und Putz erlaubt individuelle Variationsmöglichkeiten<br />

mit den vorgegebenen Materialien.<br />

Gärten<br />

Ziel sind durchgrünte Gärten. Dies wird erreicht durch mindestens einen Baum, der jeweils auf<br />

dem Grundstück zu pflanzen ist.<br />

Die Freiraumgestaltung innerhalb der Baufelder erfolgt als durchgehende Grundstücksbegrenzungsbepflanzung<br />

in Form von 1,20 m hohen Rotbuchen (Fagus sylvatica), die sich auch<br />

als Gliederungselement in die privaten Wohnhöfe erstrecken können.<br />

Ansicht Typ A<br />

Ansicht Typ B<br />

55


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

Perspektive Typ A<br />

Perspektive Typ B<br />

56


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

Typ A Typ B<br />

Schnitt<br />

Grundriss 2OG<br />

Grundriss 1OG<br />

Grundriss EG<br />

57


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

5.4 Dipl. Ing. Heiner Hoppenberg Architekt Mozartstr . 17 28203 Bremen<br />

T. 0421.703695 F. 0421.703718<br />

H.Hoppenberg@gmx.de<br />

Heiner Hoppenberg<br />

* in Bremen<br />

Diplom 1965 HFG Bremen<br />

Mitarbeit Büro Budde,<br />

Bremen<br />

Mitarbeit Büro Wessel,<br />

Bremen<br />

Eigenes Architekturbüro seit<br />

1972<br />

Planungsbereiche<br />

Ein-, Zwei- und Mehrfamilienwohnhäuser<br />

Betreutes Wohnen / Studentenwohnungen<br />

Ausstellungs- und Verwaltungsbauten<br />

Gebäude für Dienstleistung und Gewerbe<br />

Innenraumplanung für Gastronomie + Ladenbau<br />

Auswahl Projekte<br />

Büro- + Ausstellungsgebäude Haferwende Bremen<br />

Verwaltungsgebäude Coffein - Compagnie Bremen<br />

Sparkasse in Bremen - Filiale Malerstraße Bremen<br />

Hotel Bredenplatz Bremen<br />

Mastercollege Neustadtswall Bremen<br />

Mehrfamilien-Wohnhaus Georg-Bitter-Park Bremen<br />

Einfamilienwohnhäuser u. a.: Lilienthal, Truperdeich<br />

Bremen, Maßolleweg<br />

Wettbewerbserfolge<br />

Reihenhäuser Stadtwerder Baufeld B2 Bremen 3.Preis 2009<br />

Einfam.Häuser Stadtwerder Baufeld B3 Bremen ein Preis 2010<br />

58


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

Erläuterungen zum Entwurf<br />

Alle Stadtvillen erhalten einen großzügigen witterungsgeschützten Eingangsbereich mit überdachter<br />

Anbindung an den Garagen- / Carporttrakt. Die Garage wird jeweils in der erforderlichen<br />

Abstandsfläche errichtet und erhält dadurch eine Mindestbreite von 3,90 m, so dass<br />

bei einer geplanten Länge von 6,60 m die Größe ausreichend bemessen ist, um Mülleimer,<br />

Fahrräder, Heizung und Hausanschlüsse unterzubringen. Aufgrund dieser Anordnung können<br />

sämtliche Installationen jederzeit zugänglich als Vorwandmontage ohne kostenintensive<br />

Verkleidung ausgeführt werden. Ein direkter Zugang zum Garten sowie zum Wohnbereich<br />

ist grundsätzlich vorgesehen. Im Anschluß an die Garage ist eine Überdachung geplant, die<br />

aufgrund des optimierten geringen Flächenbedarfs die EG-Nutzung nicht nennenswert einschränkt<br />

und wahlweise als Carport oder überdachte Spielfläche bzw. bei Ausbau als Arbeitsraum<br />

genutzt werden kann.<br />

Neben dem Eingang ist ein belichtetes Gäste WC sowie Platz für Garderobe und Schuhe<br />

vorgesehen. Die großen Stadtvillen ( Typ B ) sind mit einem Abstellraum ausgestattet, der<br />

mit einer demontierbaren Bodenplatte erstellt wird und bei Bedarf zu einem Personenaufzug<br />

umgerüstet werden kann.<br />

Die EG-Nutzung ist flexibel, grundsätzlich sind hier jedoch die Küchen mit direkter Anbindung<br />

zum Terrassenbereich angeordnet. Die Terrassen sind baulich teilweise überdacht, zum Garten<br />

sowie zusätzlich über Eck nach Süd-Westen ausgerichtet .<br />

Das 1. OG ist stützenfrei, durchgängig belichtet und kann je nach Wunsch flexibel als Schlaf-<br />

oder als erweiterter Wohnbereich ( TV / Bibliothek )mit Eltern-Schlaftrakt genutzt werden, so<br />

dass im 2. OG ein separates Geschoss für Kinder / Jugendliche mit eigener Dachterrasse geschaffen<br />

wird. Die Elternbäder sind großzügig konzipiert und bieten Platz für eine freistehende<br />

Wanne, große Dusche, Doppelwaschtisch sowie abgetrennte WC-und Bidet-Bereiche. Die<br />

Duschbäder mit WC für Kinder bzw. Gäste sind zusätzlich und werden separat erschlossen.<br />

Das 2.OG kann ebenfalls variabel genutzt werden. Der erweiterte Wohnraumbereich erhält<br />

hier eine kleine zusätzl. Kochnische sowie einen Abstellraum für Gartenmöbel.<br />

Der Typ B bietet im 2. OG Nutzungsvarianten ( Sauna / Fitness bzw. abgeschlossene Gästewohnung<br />

mit gemeinsamer Kochnische.)<br />

Die Stadtvillen werden mit einer hellen Verblendfassade sowie dunkel lasierten Holz-Fensterelementen<br />

versehen. Die zum Süd-Westen ausgerichteten Fassaden erhalten als Sichtkontakt<br />

zum Grüngürtel und zur Optimierung der Wohnraumbelichtung zusätzliche Fensterflügel über<br />

Eck. Die überdachten Eingangselemente sollen durch farbige Nuancen individuell gestaltet<br />

werden. Die Garagentore und die nicht verblendeten Fassadenteile sind durch Verkleidung mit<br />

Faserzementplatten in T-Profilen unterteilt bzw. gegliedert. Im Bereich der Badfenster werden<br />

Lamellen-Schiebeelemente als Sichtschutz angeordnet.<br />

Auf der Gartenseite sind überdachte Loggien bzw. Terrassen geplant, die durch Gebäudeteile<br />

getrennt und durch Nischenbildung witterungs- und sichtgeschützt sind.<br />

Bei den im 2.OG geplanten Dachterrassen sind massive Ringanker vorgesehen, um die 3-geschossige<br />

Kubatur der Stadtvillen zu unterstreichen.<br />

Ansicht Typ A<br />

Ansicht Typ B<br />

59


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

Dipl. Ing. Heiner Hoppenberg Architekt Mozartstr . 17 28203 Bremen<br />

T. 0421.703695 F. 0421.703718<br />

H.Hoppenberg@gmx.de<br />

Perspektive Typ A<br />

Perspektive Typ B<br />

60


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

Typ A Typ B<br />

Schnitt<br />

Grundriss 2OG<br />

Grundriss 1OG<br />

Grundriss EG<br />

61


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

5.5 LPR. Architektengemeinschaft Fabrikenufer 2 28217 Bremen<br />

T. 0421.460 92 78 F. 0421. 460 92 80<br />

www.lpr-bremen.de info@lpr-bremen.de<br />

Team LPR.<br />

Geschäftsführer<br />

Dipl.-Ing.(FH) Lars Lammers, Architekt<br />

Dipl.-Ing.(FH) Nadja Pokall, Architektin<br />

Dipl.-Ing.(FH) Christian Ruch, Architekt<br />

Büroprofil LPR. Architektengemeinschaft<br />

Die LPR. Architektengemeinschaft gründete sich 2005 und zog in die umgenutzte Alte Feuerwache<br />

5 in der Bremer Überseestadt. Seitdem wächst das Architekturbüro beständig mit<br />

seinen Aufgaben. Durch hervorragende gestalterische und ökonomische Realisierung ihrer<br />

Planungsaufgaben bestätigt die LPR. Architektengemeinschaft das Vertrauen Ihrer Auftraggeber.<br />

Die LPR. Architektengemeinschaft tritt ergänzend zum klassischen Kerngeschäft des Planens<br />

und Bauens als Generalplaner bei Bauwerken mit besonders hohem technischen Kompetenzanforderungen<br />

auf und agiert über dies in interdisziplinären Netzwerken der Kultur- und<br />

Kreativ-Wirtschaft.<br />

Tätigkeitsschwerpunkte<br />

- Anspruchsvolle gestalterische Auseinandersetzung mit Planungsaufgaben des Umnutzens<br />

und Ergänzens von Bestandsbauwerken sowie deren energetische Sanierung.<br />

- Quartiersentwicklung, Standortentwicklung<br />

- Sachverständigentätigkeit (Gebäudeschäden, Wertermittlung, Brandschutz)<br />

Wettbewerbe / Auszeichnungen seit 2008<br />

1. Preis und Realisierung (ab 2008):<br />

»Quartiersertüchtigung und Wohnraumergänzung einer Großwohnanlage in Bremen«<br />

62


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

Erläuterungen zum Entwurf<br />

Das Konzept des Gebäudeentwurfes folgt dem Thema der Großzügigkeit, Klarheit und Offenheit<br />

in Form und Materialität, diese bilden gemeinsame Gestaltungsmerkmale. Vorgegeben<br />

ist ein Kubus mit seinen zu erhaltenden Kanten. Die Leitidee des Entwurfs liegt im Spiel mit<br />

Addition sowie Subtraktion von Innenraum und Freiraum.<br />

Die Erschließung der Wohnhäuser erfolgt von der vorgesehenen Stichstraße. Die Stellplätze<br />

für jeweils zwei PKW befinden sich auf dem Grundstück.<br />

Haustyp 1 verfügt über eine Garage, die ergänzend die Funktion des Vordaches, Unterstandes,<br />

Abstellraums und Sichtschutzes für den Garten erfüllt.<br />

Die Stellplätze für Haustyp 2 sind aufgrund des großzügigen Baukörpers in das Gebäude<br />

integriert. Die Stellplätze können hier mit transparenter Fassade zum Außenraum abgetrennt<br />

werden.<br />

Die entwickelten Wohnhaustypen artikulieren formal drei Vollgeschosse, wobei durch Rücksprünge<br />

in der Fassade Loggien und Dachterrassen als privater Freiraum entstehen. Geschosshohe,<br />

zu öffnende Fassadenelemente stellen die großzügige Verbindung von Außen- und<br />

Innenraum her. Die Grundrisse sind flexibel nutzbar. Räume können unterteilt oder zusammengeschaltet<br />

werden. Besondere Sorgfalt gilt einem schlüssigen Raumprogramm, welches<br />

ein angenehmes Wohnklima und hohe Aufenthaltsqualität begünstigt. Der Schwerpunkt des<br />

Entwurfes liegt auf der klaren Gliederung der Funktions- / Wohnbereiche. Die Erschließungs-<br />

sowie Versorgungsbereiche sind als Einheit zusammenfasst, und ermöglichen großzügig und<br />

offen gestaltete Wohnbereiche.<br />

Außenterrassen sind in privater Lage auf dem Grundstück angeordnet. Die Privatheit wird<br />

durch ein erhöhtes Geländeniveau sowie einfriedende Hecken und Gebäudeelemente wie<br />

selbstverständlich geschützt .<br />

Bei der Ausrichtung des Baukörpers wurde bewusst darauf geachtet, dass die Außenflächen<br />

nord-östlicher Orientierung mit geringerem Öffnungsanteil versehen werden.<br />

Somit sind die tendenziell sonnenabgewandten Bauteile hinsichtlich ihrer Wärmetransmission<br />

leistungsfähiger zu realisieren.<br />

Die dem Sonnenverlauf zugewandten Außenflächen des Baukörpers verfügen über einen höheren<br />

Öffnungsanteil, welche passive Wärmegewinne aus der Sonnenenergie begünstigen<br />

und die natürliche Belichtung der Innenräume während der Tageszeit gewährleisten.<br />

Die transparenten Anteile der Fassade sind bezüglich der Anforderungen an Tageslicht /<br />

Blendschutz und Sonnenschutzfunktionen optimiert.<br />

Das Zusammenspiel von Raumprogramm, Innenraum und Freiraum unter Berücksichtigung<br />

nachhaltiger Gestaltungsaspekte bringt hier ein zeitloses modernes Wohnhaus von hervorragender<br />

Qualität hervor.<br />

Ansicht Typ A<br />

Ansicht Typ B<br />

63


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

LPR. Architektengemeinschaft Fabrikenufer 2 28217 Bremen<br />

T. 0421.460 92 78 F. 0421. 460 92 80<br />

www.lpr-bremen.de info@lpr-bremen.de<br />

Perspektive Typ A (hinten), Typ B (vorne)<br />

Perspektive Typ A (hinten), Typ B (vorne)<br />

64


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

Typ A Typ B<br />

Schnitt<br />

Grundriss 2OG<br />

Grundriss 1OG<br />

Grundriss EG<br />

65


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

5.6 ravens + architekten BDA Richtweg 1 28195 Bremen<br />

T. 0421.1732110 F. 0421.1732111<br />

ravens-architekten@arcor.de www.ravens-architekten.de<br />

Dipl. Ing. Michael Ravens<br />

Diplom Hochschule f. bildene Künste, Bremen; Hochschule f. bildene Künste, Hamburg<br />

Diplom TU Hannover<br />

Seit 1985 als Architekt tätig<br />

1995 Mitglied der Architektenkammer<br />

2008 Bürogründung ravens+ architekten zusammen mit<br />

Dipl.-Ing. Arch. B. Wehrhahn-Ravens<br />

2008 Mitglied im VBI<br />

2009 Berufung in den BDA<br />

Ich bin seit 25 Jahren als Architekt tätig.<br />

Als projektleitender Architekt habe ich zahlreiche Bauvorhaben im Wohnungsbau sowie imgewerblichen<br />

Bereich ( Hotel, Büro- und Industriegebäude etc. ) geplant und betreut.<br />

Aufgrund meiner langen Erfahrung mit anspruchsvollen Projekten bin ich in der Lage, alle Leistungsphasen<br />

der Honorarordnung für Architekten anzubieten und kompetent zu bearbeiten.<br />

Angemessene, ästhetische und sichere konstruktive Lösungen sind dabei als selbstverständlich<br />

voraus zu setzen.<br />

Wir erarbeiten für Sie maßgeschneiderte Lösungen in finanzieller und programmatischer Hinsicht<br />

und verfolgen die anfänglich gesetzten Ziele durch die gesamte Bauphase hindurch.<br />

Dem Bauherren stehen wir als professioneller Partner zur Seite, der ihn vor Unannehmlichkeiten<br />

schützt.<br />

Unsere Wettbewerbe der letzten beiden Jahre:<br />

2008 Realisierungswettbewerb Technologiezentrum Kreis Minden-Lübbecke. 1.Preis<br />

2009 Gutachterverfahren Erweiterung Blumenthalcenter (Einzelhandelskomplex) 1.Preis<br />

2009 Stadtwerder Baufeld B3, Neubau von Einfamilienhäusern. ein Preis<br />

66


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

Erläuterungen zum Entwurf<br />

15 Stadthäuser bieten auf einer Grundfläche von ca.8,50 x 10,30 m eine Wohnfläche von rund<br />

200 qm auf drei Ebenen. Der Grundriss wird über die Längsachse in einen Nordost- und einen<br />

Südwest-orientierten Teil zoniert. Der Nordöstl. Teil nimmt im Wesentlichen die Nebenräume<br />

ohne Besonnungsbedarf auf, während sich die Hauptaufenthaltsräume der Sonne zuwenden.<br />

Die vertikale Erschließung liegt am Kopf des Hauses und ermöglicht eine, den unterschiedlichen<br />

Lebensumständen angepasste Separierung der Etagen.<br />

Die einfache Grundrißstruktur ermöglicht vielfältige Anpassungen an die individuellen Ansprüche<br />

der zukünftigen Bewohner. Großflächige Verglasungen schaffen lichte Räume mit intensivem<br />

Außenbezug. Die 3-seitige Anordnung der Fenster beschränkt direkte Einsichten in den<br />

Garten des Nachbarn .<br />

Im EG werden zwei Varianten angeboten bei denen die Küchen entweder zum Garten oder<br />

zum Wohnweg orientiert sind. Der großzügige Allraum, der Küche, Ess- und Wohnzimmer<br />

zusammenfasst, kann den individuellen Bedürfnissen entsprechend geteilt werden. Eine abgeschlossene<br />

Küche ist ebenso leicht zu realisieren, wie eine Wohnküche mit Essbereich und ein<br />

separates Wohnzimmer. Großzügige Terrassen erweitern den Wohnraum ins Freie. Die Verlängerung<br />

der Nebenanlagen für Auto, Fahrrad, Müll, Garten- und Sportgeräte an der Nordostgrenze<br />

der Grundstücke über den Hauptbaukörper hinaus und eine begrünbare Gartenmauer<br />

parallel zum Wohnweg schaffen unmittelbar am Haus einen sichtgeschützten Bereich auf den<br />

Terrassen.<br />

Die Obergeschosse bieten Platz für Hauptschlafzimmer mit Ankleide und Bad, nutzungsneutrale<br />

Räume denen Duschbäder zugeordnet sind und Nebenräume, Sauna, Abstell und Technik.<br />

Im 2.OG bietet eine große Dachterrasse zur Südseite einen intimen Sonnenplatz.<br />

Auch bei den Häusern mit Osterschließung ist die Dachterrasse zur Südseite angeordnet.<br />

Durch die nahezu geschlossene Nordostfassade der Häuser werden die Einblicke in die individuell<br />

gestaltbaren Privatgärten minimiert.<br />

Für die 6 größten Grundstücke am südwestlichen Rand des Baufeldes mit einer Flächen von<br />

850 -1000 qm wird ein Haustypus entwickelt, der auf 3 Ebenen eine Wohnfläche von ca.<br />

400 qm bietet. Besonders wichtig ist bei diesem Haus die Verträglichkeit mit den Zielen des<br />

Rahmenplanes.<br />

Das städtebauliche Grundmodul eines 3-geschossigen Hauses mit einer Grundfläche von ca.<br />

8,20 x 10,30 m bleibt Wohnweg prägend erhalten und wird durch einen 2-geschossigen Anbau<br />

auf der Gartenseite ergänzt. Der Rhythmus der Bebauung am Wohnweg wird gewahrt.<br />

Die Grundzüge der Grundrisskonzeption sind ähnlich denen der ´kleineren´Häuser.<br />

Auch hier werden die Nebenräume in der sonnen abgewandten Seite untergebracht. Die übrigen<br />

Räume gruppieren sich um eine zentrale Treppe die im EG durch einen offenen Kamin<br />

vom lichten, 2-geschossigen Wohnbereich getrennt ist und die drei Geschosse miteinander<br />

verbindet. Großzügige Verglasungen schaffen fließende Verbindungen zwischen innen und<br />

außen. Das Angebot an Wohnfläche von ca. 400 qm lässt die Anpassung an individuellste<br />

Wohnansprüche zu.<br />

Ansicht Typ A, Straße<br />

Ansicht Typ B, Straße<br />

67


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

ravens + architekten BDA Richtweg 1 28195 Bremen<br />

T. 0421.1732110 F. 0421.1732111<br />

ravens-architekten@arcor.de www.ravens-architekten.de<br />

Perspektive Typ A<br />

Perspektive Typ B<br />

68


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

Typ A Typ B<br />

Schnitt<br />

Grundriss 2OG<br />

Grundriss 1OG<br />

Grundriss EG<br />

69


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

5.7 Sieber Architekten BDA Kurfürstenallee 19 28211 Bremen<br />

T. 0421.35 88 12 F. 0421.35 88 13<br />

Info@DahmsSieber.de<br />

Büro Vita<br />

1973 Bürogründung durch Prof. Wolfram Dahms.<br />

1994 Partnerschaft mit Frank Sieber, Dahms + Sieber Architekten BDA.<br />

Seit 2005 Sieber Architekten BDA.<br />

Das Büro verfügt über langjährige Erfahrung mit hoch energieeffizienten Gebäuden. So wurde<br />

1995 die erste Schule in Bremen als Niedrigenergiehaus und 2001 das erste Gebäude Bremens<br />

in Passivhausstandard realisiert.<br />

Schwerpunkte der Arbeit sind Wohnungsbauten, Schulen, soziale Einrichtungen, Krankenhäuser<br />

und Museumsbauten.<br />

Realisierte Projekte sind u.a. das Museum für Moderne Kunst Weserburg Bremen, die Kunsthalle<br />

Bremen, Landhaus am Rüten im Menkepark, Hochschule Bremen mit Staats- und Universitätsbibliothek,<br />

sowie derzeit in Planung eine Erweiterung des Heinrich-Vogeler-Museums<br />

Barkenhoff in Worpswede.<br />

Wettbewerbe 2009<br />

- Erweiterung des Museums Barkenhoff in Worpswede, 1.Preis<br />

- Pracht und Alltag in Byzanz, Ausstellungsarchitektur für die Bundeskunsthalle in Bonn, 2.<br />

Preis<br />

70


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

Erläuterungen zum Entwurf<br />

Funktionalität der Grundrisse<br />

- Sehr große Flexibilität der Zimmernutzung durch ähnliche Raumgrößen<br />

- Alle Zimmer sind von Südosten oder Südwesten belichtet, dadurch lässt sich jeder<br />

Raum beliebig als Kinderzimmer, Arbeitszimmer, Gästezimmer, zusätzlicher Hauswirtschafts<br />

raum oder Schlafraum nutzen. Dies gilt auch für die Variante nordöstlich der Stichstraße<br />

- Wasser und Abwasser sind an der Nordecke konzentriert und erschließen sehr wirtschaft-<br />

lich mit einem Strang alle drei Ebenen.<br />

- Der Essbereich ist mit einem 250 cm langen Tisch für 8 Personen dargestellt und ist auf<br />

grund der Grundrissgeometrie beliebig auch mit 12 oder mehr Personen nutzbar.<br />

- Alle Sanitärbereiche sind natürlich belüftet und belichtet.<br />

- Die Eingangsbereiche sind überdacht.<br />

- Balkone, Loggien und Terrassen sind in jeder Ebene vorhanden.<br />

Gestaltung<br />

Als Leitmaterial wird gelb-roter bis rot-grauer Wasserstrichklinker verwendet, z.B. von Petersen/Tegl<br />

mit dänischem Normalformat. Individualität entsteht durch die Farbe.<br />

Einheitlichkeit durch das Material.<br />

Für Fenster und Tore wird Holz vorgeschlagen, z.B. Eiche.<br />

Die rhythmisch und kraftvoll ineinander verzahnten vertikalen und horizontalen Kuben<br />

erzeugen einen skulpturalen Ausdruck der Gebäude.<br />

Die Garagen sind integraler Bestandteil des Gestaltungskonzepts und eng mit dem Wohngebäude<br />

verzahnt. Es entsteht eine harmonische Einheit.<br />

Städtebauliches Konzept<br />

Das Baufeld B3 wird über vier Stichstraßen erschlossen.<br />

Die kubischen Einzelhäuser folgen klaren städtebaulichen Baufluchten.<br />

Die Grundstücke sind einheitlich mit Größen von ca. 500 m² bis 540 m² aufgeteilt.<br />

Für die Grundstücke am südwestlichen Rand sind große Stadthäuser geplant.<br />

Die Lage auf dem Grundstück orientiert sich an der Verschattung der Bäume im<br />

Südwesten.<br />

Die gestalterisch integrierten Garagen sind bewusst außerhalb des Kubus angeordnet,<br />

um halböffentliche und private Bereiche optimal zu zonieren. Ein zweiter Stellplatz kann<br />

bei allen Grundstücken vor den Garagen genutzt werden.<br />

Ansicht Typ A<br />

Ansicht Typ B<br />

71


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

Sieber Architekten BDA Kurfürstenallee 19 28211 Bremen<br />

T. 0421.35 88 12 F. 0421.35 88 13<br />

Info@DahmsSieber.de<br />

Perspektive Typ A<br />

72


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

Typ A Typ B<br />

Schnitt<br />

Grundriss 2OG<br />

Grundriss 1OG<br />

Grundriss EG<br />

73


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

5.8 architekt bda theis janssen eduard-grunow-str. 8 28203 bremen<br />

t. 0421. 222 72 50 f. 0421. 222 72 55<br />

www.theisjanssen.de office@theisjanssen.de<br />

Theis Janssen Prof. Katja-Annika Pahl<br />

1966 geboren in Oldenburg<br />

1989-1996 Architekturstudium<br />

an der TU Braunschweig<br />

1996-2004 Prof. Müller-<br />

Menckens; Beichler + Vogt,<br />

Bremen<br />

2004 freischaffender Architekt<br />

2008 Bremer Landespreis für<br />

vorbildlichen Wohnungsbau<br />

2009 Berufung in den BDA<br />

2009 Lehrauftrag Entwerfen<br />

III, Hochschule Bremen<br />

Wettbewerbsmitarbeit:<br />

Thorsten Böhlken, Dipl.-Ing.<br />

Architekt MA<br />

Profil<br />

74<br />

1971 geboren in Hamburg<br />

1991-1997 Architekturstudium<br />

an der TU Braunschweig<br />

1997-1998 André Poitiers<br />

Architekten, Hamburg<br />

1998-1999 Bothe Richter<br />

Teherani Architekten, Hamburg<br />

1998-2001 wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin TU Dresden<br />

2001 pahl+mersch, Dresden<br />

2001-2008 Oberassistentin<br />

am Lehrstuhl Raumgestaltung,<br />

TU Dresden<br />

2004 Gastprofessur an der<br />

Kent State University, USA<br />

seit 2/2008 Professorin an<br />

der Hochschule Bremen<br />

Wir entwerfen Häuser und Räume, die sich in den Kontext der Stadt unauffällig einfügen und<br />

strukturell sehr klar und einfach sind. Uns ist es dabei wichtig, konzeptionell an bekannte und<br />

bewährte Strukturen und Bilder anzuknüpfen und Materialien zu verwenden, die mit der Zeit<br />

durch ihre Patina von der Geschichte des Gebäudes und dessen Nutzung „erzählen“ können.<br />

So entstehen Häuser und Räume, die ein prägnantes eigenes Bild und eine spezielle Atmosphäre<br />

vermitteln. Die Gebäude, die wir konzipieren, sind in Struktur, Gestalt und Material<br />

langlebig und ressourcenschonend, sie können Generationen überdauern, ohne unmodern zu<br />

werden.<br />

Schwerpunkte<br />

Wohnbauten, Bauen im Bestand, Sanierung, Gewerbe- und Industriegebäude, Gastronomiebetriebe,<br />

Innenräume<br />

Auszeichnungen<br />

2008 Bremer Landespreis für vorbildlichen Wohnungsbau (1. Preis)


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

Erläuterungen zum Entwurf<br />

Die geplanten Villen stehen sich an einer sehr schmalen Straße jeweils direkt gegenüber. Um<br />

den Bewohnern trotzdem ausreichend Privatsphäre zu bieten, gewähren die „öffentlichen“<br />

Eingangsfassaden der Gebäude im Erdgeschoss nur wenig Einblick. Die Fassaden der Villen<br />

sind mit dem für Bremen typischen Klinker verblendet. Durch unterschiedliche Mauerverbände<br />

wird die an sich sehr einfache Fassade gegliedert. So bildet sich durch vor- und zurückspringende<br />

Klinkerschichten ein Sockel, der sich im ersten Obergeschoss in eine freie Struktur aus<br />

einzelnen hervorspringenden Klinkern auflöst. Ein Teil der vorspringen Klinker ist vergoldet,<br />

jede Fassade bekommt so ein ganz individuelles Muster. Mit dem Verlauf der Sonne beginnt<br />

die Fassade zu schimmern. Als zweites Material für die Fassade wird Holz in Form einer Lattenstruktur<br />

für die Garagentore und die Brüstungen sowie den Sonnenschutz bei der großen<br />

Villa verwendet. Der Abstand der Latten zueinander wird von unten nach oben größer, so entsteht<br />

ein Verlauf ähnlich dem der Klinkerfassade. Die Hauseingangstür ist prägnant und sehr<br />

einladend, der helle, warme Farbton des Holzes korrespondiert mit den goldenen Klinkern, die<br />

die Tür umgeben.<br />

Eine großzügige Treppenhalle, zum Teil mit Oberlicht und Luftraum, ist der erste Eindruck beim<br />

Betreten der Häuser und der interne Verteiler zu den Geschossen. Von der Treppenhalle aus<br />

kann man durch das Wohnzimmer in den Garten blicken. Treppenhalle und Wohnraum können<br />

durch das Öffnen der Schiebetüren miteinander verbunden werden, sind aber bei Bedarf<br />

akustisch, visuell und thermisch trennbar.<br />

Die „privaten“ Gartenfassaden sind offen und fangen die Südwest-Sonne ein. Ein außenliegender<br />

Sonnenschutz versteckt sich in den tiefen Fensterlaibungen. Der Wohnbereich ist durch<br />

große Fensterflächen zum Garten nach Südwesten geöffnet. Die Räume in den oberen Geschossen<br />

sind alle ähnlich groß, sodass eine flexible Nutzung als Kinder-, Arbeits- oder Gästezimmer<br />

möglich ist. Im zweiten Obergeschoss, das in allen Villen mit einem großen Schlafzimmer<br />

und einem sehr komfortablen Bad ausgestattet ist, gibt es eine großzügige Dachterrasse,<br />

die vom Flur aus begehbar ist. Durch die Süd-West Ausrichtung kann man dort ungestört die<br />

Abendsonne genießen.<br />

Materialbild<br />

75


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

architekt bda theis janssen eduard-grunow-str. 8 28203 bremen<br />

t. 0421. 222 72 50 f. 0421. 222 72 55<br />

www.theisjanssen.de office@theisjanssen.de<br />

Perspektive Typ A, Straße<br />

Perspektive Typ A, Garten<br />

76


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

Typ A Typ B<br />

Ansicht<br />

Grundriss 2OG<br />

Grundriss 1OG<br />

Grundriss EG<br />

77


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

5.9 WACKER | ZEIGER | ARCHITEKTEN BDA Gaussstrasse 60 22765 Hamburg<br />

T. 040.430 73 82 F. 040.430 73 84<br />

www.wackerzeiger.de architekten@wackerzeiger.de<br />

Angelika Wacker<br />

* 1959<br />

Diplom 1986 TU Stuttgart<br />

seit 1993 gemeinsames Büro<br />

Wacker Zeiger Architekten<br />

In unserer Architekturauffassung fühlen wir uns der Moderne verpflichtet und überprüfen Stilströmungen<br />

der Gegenwart an dieser Basis. Eine Besinnung auf das Wesentliche – weniger<br />

ist mehr – ist bei jedem Entwurf erneut die Herausforderung. Nicht, was im Moment gefällt, ist<br />

automatisch gut – sondern was zeitlos 50 Jahre und deutlich länger stehen bleiben kann.<br />

Das erfordert Abstand zu gewinnen von der Schnelllebigkeit und eine Entdeckung der Langsamkeit.<br />

Wenn Häuser langsam und schön altern sollen, müssen sie ausgewogen proportioniert,<br />

sorgsam detailliert und materialisiert und flexibel nützlich sein. Das ist unser Ziel.<br />

Schwerpunkte<br />

Wohnungsbau: Geschosswohnungsbau, Privathäuser, Wohnen im Alter<br />

Bauten für Gemeinden: kirchliche Bauten, Kindergärten, Schulen<br />

Wettbewerbserfolge und Auszeichnungen der letzten zwei Jahre<br />

IBA Schlossinsel Harburg Hamburg 1. Preis 2008<br />

Wohnungsbau Winterhuder Markt Hamburg 2. Preis 2008<br />

Wohnungsbau Averhoffstrasse Hamburg 2. Preis 2008<br />

Wohnungsbau Stadtwerder Teilfläche A Bremen 3. Preis 2009<br />

Spielhaus Wandsbek Hamburg 1. Preis 2009<br />

Grundschule Oberneuland Bremen 1. Preis 2009<br />

78<br />

Ulrich Zeiger<br />

* 1953<br />

Diplom 1986 HfBK Hamburg<br />

seit 1999 Lehrauftrag<br />

TU Hamburg-Harburg<br />

2005 - 2007 Gastprofessor<br />

HfBK / HCU Hamburg<br />

seit 1993 gemeinsames Büro<br />

Wacker Zeiger Architekten


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

Erläuterungen zum Entwurf<br />

Der Entwurf übernimmt die städtebauliche Vorgabe des Masterplans, schlägt jedoch eine<br />

leicht modifizierte Grundform des Haupttyps (Typ A) vor. Dieser hat nun Ausmaße von ca. 7,40<br />

x 12,80 m. Damit wird zum einen eine schlanke, aufrecht stehende Wirkung der Gebäude<br />

erzielt und zum anderen die südliche Gartenfläche vergrößert.<br />

Zur nordöstlichen Grundstücksgrenze sowie zur Mitte der Stichstraße haben die Häuser einen<br />

Abstand von 0,4 H. Gegenüber dem Straßenraum sind die Anwesen sowohl mit Hecken als<br />

auch mit Mauern und Toranlagen gefasst. Um die Privatheit zu unterstützen, wären hier etwas<br />

höhere Einfriedungen (als 1,20 m) wünschenswert.<br />

Die großen Stadtvillen (Typ B und C) bestehen aus zwei gegeneinander verschobenen Quadern,<br />

wobei einer davon etwa die Maße von Typ A hat. So fügen sich auch diese Häuser in die<br />

Maßstäblichkeit des Quartiers.<br />

Die Häuser stellen sich als scharfkantige Mauerwerkskuben mit einer differenzierten Fassadengliederung<br />

dar. Zusammenhängend geschlossene und geöffnete Flächen bilden spannungsvollen<br />

Ansichten. Nach Vorstellung der Entwurfsverfasser bestehen die Verblender aus kohle-<br />

oder torfgebrannten Backsteinen. Den gemeinsamen Nenner der Gebäude würde somit die<br />

Mattheit der Oberfläche herstellen. Eine Individualisierung in der Farbgebung (rötlich, gelblich,<br />

gräulich, weißlich, schwarz) ist durchaus vorstellbar. Die Haustüren und Fensterrahmen haben<br />

eine dunkle Lackierung. Die Dächer sind als Flachdächer konzipiert. Sie sind im Bereich der<br />

Dachterrassen mit Holzdecks belegt. Die übrigen Dachflächen sind für die Aufstellung von<br />

Sonnenkollektoren vorgesehen.<br />

Im Erdgeschoss präsentieren sich die Bauten in offenen Raumfolgen. Die Wohnzimmer liegen<br />

eine Stufe tiefer. Speisezimmer und Küchen bilden eine Einheit. Bei den großen Häusern sind<br />

die Obergeschosse durch Lufträume mit dem EG verbunden. In der Aufteilung für Familien<br />

wären im 1.OG Räume für Kinder und Gäste und im 2. OG Elternschlaf- und Arbeitszimmer<br />

angeordnet.<br />

Ein PKW-Stellplatz ist unter dem Haus untergebracht, ein zweiter jeweils seitlich der Häuser.<br />

Der Wettbewerbsbeitrag zeigt den Haupttyp (Typ A) nicht in Varianten. Die Grundrisse sind so<br />

dispositioniert, dass sie gespiegelt auch für die Erschließung von der anderen Seite funktionieren.<br />

Die großen Häuser sind in zwei Varianten (Typ B und Typ C) dargestellt.<br />

Ansicht Typ A<br />

Ansicht Typ B<br />

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STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

WACKER | ZEIGER | ARCHITEKTEN BDA Gaussstrasse 60 22765 Hamburg<br />

T. 040.430 73 82 F. 040.430 73 84<br />

www.wackerzeiger.de architekten@wackerzeiger.de<br />

Perspektive Typ A<br />

Perspektive Typ B<br />

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STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

Typ A Typ B<br />

Schnitt/Ansicht<br />

Grundriss 2OG<br />

Grundriss 1OG<br />

Grundriss EG<br />

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STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

5.10<br />

Jost Herbert Wolfgang Tobias<br />

Dipl.-Ing. Architekt BDA<br />

* 1968<br />

Diplom 1999 an der TU Berlin<br />

2004 Gründung von zweimeterzehn<br />

architekten in Partnerschaft<br />

mit Wolfgang Tobias.<br />

zweimeterzehn architekten<br />

82<br />

Dipl.-Ing. Architekt BDA<br />

* 1966<br />

Diplom 1996 an der FH Bremen<br />

2004 Gründung von zweimeterzehn<br />

architekten in Partnerschaft<br />

mit Jost Herbert<br />

bieten neben den klassischen Leistungen im Bereich der Planung und Ausführung von Bauprojekten<br />

durch enge Zusammenarbeit mit verwandten gestalterischen Bereichen eine ganzheitliche<br />

Konzeption zur Raum -, Objekt - und Außenraumgestaltung an. Wir investieren unsere<br />

Arbeit in Konzeptionen, die einem hohen gestalterischen Anspruch, nutzerorientierten<br />

und wirtschaftlichen Anforderungen gerecht werden. Durch die intensive Zusammenarbeit mit<br />

engagierten Mitarbeitern besteht eine flexible Bürostruktur, die eine professionelle und wirtschaftliche<br />

Bearbeitung unterschiedlichster Bauaufgaben garantiert.<br />

Schwerpunkte<br />

Wohnungsbau: Privathäuser, Wohn- und Geschäftsbauten<br />

Gewerbebauten: Autohäuser, Produktionsgebäude, Bürobauten<br />

Wettbewerbserfolge und Auszeichnungen der letzten zwei Jahre<br />

Schuppen Eins Bremen- Überseestadt 3. Preis 2008<br />

Bürogebäude Bremen- Überseestadt 2. Preis 2009<br />

Parkhaus Wesertower Bremen- Weserquartier 2. Preis 2009<br />

Der Wettbewerb Stadtwerder Baufeld b3 wurde gemeinsam mit grups-studio und Jan<br />

Reiss, Dipl.-Ing. Architektur bearbeitet.


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

Erläuterungen zum Entwurf<br />

Entwurfskonzept<br />

Das Entwurfskonzept soll dem neu entstehenden Wohnquartier eine eigenständige<br />

Identität geben. Die Einbindung in das bereits geplante umgebende Umfeld ist hierbei ein wichtiger<br />

Bestandteil. Der Einklang von verwandten Kubaturen, Materialien und der Außenraumgestaltung<br />

der jeweiligen Haustypologien prägen den Gesamteindruck dieses Quartiers.<br />

Haustyp h1/ h2, Dreigeschossig<br />

In Anlehnung an das Bremer Haus wurden für das Stadthaus Grundrisse entwickelt, die dieses<br />

Thema zeitgemäß interpretieren. Die Konzeption der Grundrisse ermöglicht eine größtmögliche<br />

Flexibilität bei der Ausgestaltung der Geschosse – vom durchgehenden, offenem<br />

Loft bis zur differenzierten Teilung in einzelne Räume.<br />

Lufträume, Galerien, eingestanzte Loggien und Dachterrassen verleihen den Gebäuden, durch<br />

eine zusätzliche Belichtung, eine offene und großzügige Wohnatmosphäre.<br />

Durchgängige raumhohe Fassadenöffnungen wirken als ordnendes Moment im Fassadenspiel.<br />

Die eingeschnittenen Fassadenöffnungen der Terrasse und Loggien korrespondieren<br />

mit den fassadenbündigen Fenstern.<br />

Die Grundstruktur dieser Haustypen stellt sich über die Geschossebenen wie folgt dar: Im<br />

Erdgeschoss werden private Wohn- und Essbereiche mit offenen Küchen angeordnet. Das<br />

erste Obergeschoss wird als offene, repräsentative Wohnebene mit Bereichen zum Arbeiten,<br />

Lesen und Ausspannen gestaltet. Im zweiten Obergeschoss befindet sich der private Rückzugsbereich<br />

mit Schlafräumen und Bad.<br />

Material und Farbe<br />

Die Stadthäuser erhalten ein helles, sandfarbenes Verblendmauerwerk im schmalen Dünnformat.<br />

Die Fassade wird über die außen sichtbaren Deckenstreifen aus sandfarbenen eingefärbten<br />

Beton strukturiert. Die angegliederte Garage und Nebenräume nehmen diese Farbigkeit<br />

auf und werden dadurch integrativer Bestandteil der Gesamtkubatur. Die schmalen Öffnungsflügel<br />

der durchgängig raumhohen Fenster werden als geschlossene Holzpaneele, die Fensterprofile<br />

aus Metall im dunklen Grauton ausgeführt. Umwehrungen für die Loggien sind als<br />

transparente Verglasung eingeplant.<br />

Ansicht h1<br />

Ansicht h2<br />

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STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

Perspektive<br />

Perspektive<br />

84


STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

h1 h2<br />

Grundriss 2OG<br />

Grundriss 1OG<br />

Grundriss EG<br />

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STADTWERDER BREMEN · <strong>Gestaltungsfibel</strong> · BAUFELD B3<br />

6. IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

PGS Projektgesellschaft Stadtwerder GmbH & Co. KG<br />

Rembertiring 27<br />

28195 Bremen<br />

in Abstimmung mit<br />

Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa<br />

Contrescarpe 72<br />

28195 Bremen<br />

Bearbeitung:<br />

Spengler · Wiescholek Architekten Stadtplaner<br />

Elbchaussee 28, 22765 Hamburg<br />

Telefon: (040)389986-0<br />

Email office@spengler-wiescholek.de<br />

www.spengler-wiescholek.com<br />

WES & Partner<br />

Landschaftsarchitekten<br />

Jarrestraße 80, 22303 Hamburg<br />

Telefon: (040)27841-0<br />

Email wesup@wesup.de<br />

www.wesup.de<br />

Beratung Straßen- und Verkehrsplanung:<br />

M+O Bremen - Ingenieurgesellschaft für das Bauwesen mbH<br />

Vertrieb der Grundstücke:<br />

BREBAU GmbH<br />

Schlachte 12/13, 28195 Bremen<br />

www.brebau.de, vertrieb@brebau.de<br />

Ansprechpartner:<br />

Stephan Oldag, Tel. (0421)34962-45<br />

Frank Peters, Tel. (0421)34962-55<br />

05.06.2010<br />

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