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können oder Sie lassen es sich von Ihrer Schwiegermutter erklären." schlug ich<br />

ihr vor.<br />

Anschließend zeigte ich ihr noch Akupressur-Punkte gegen Übelkeit und<br />

Erbrechen. Gemeinsam suchten wir die leicht schmerzhaften Punkte über den<br />

Mitten der Augenbrauen etwa in der Mitte der Stirn. Die sollte sie drücken und<br />

leicht kreisend massieren, wenn ihr übel war. Und falls es schlimmer werden<br />

sollte, könnte sie noch mit dem Daumen innen am Gelenk der jeweils anderen<br />

Hand drücken. Auch wieder dort, wo es leicht schmerzte, wenn man draufdrückt.<br />

Und dann lokalisierten wir noch die Stelle an der äußeren<br />

Ellenbogenfalte, wo man mit den Fingern drücken konnte.<br />

Frau Eberle war zwar sehr erstaunt, dass man mit Rumdrücken an bestimmten<br />

Stellen heilen können sollte, aber sie schien erfreut, selbst etwas gegen ihre<br />

Beschwerden tun zu können.<br />

Anschließend wollte ich mich allmählich wieder auf den Weg machen, aber<br />

Frau Eberle stotterte ein wenig verlegen rum. Ihren Worten konnte ich entnehmen,<br />

dass sie irgendwie bezahlen wollte. Da musste ich auch erstmal schalten.<br />

Na klar, ich hatte hier ja ernsthafte Arbeit geleistet. Und so hatte ich es mir ja<br />

auch vorgestellt, dass ich mit meinen Kräutern etwas zum Lebensunterhalt<br />

beitragen konnte. "Geben Sie mir etwas von Ihrem Weizen, den kann ich gut<br />

gebrauchen, weil wir gerade Hühner und Kaninchen bekommen haben." schlug<br />

ich vor. "Das ist ja eine gute Idee. Davon haben wir reichlich." sagte Frau<br />

Eberle und ein Strahlen ging über ihr Gesicht. Soeben war ihr wohl klargeworden,<br />

dass ihr Weizen ein gutes Zahlungsmittel war.<br />

Also gingen wir zu Herrn Eberle, der mir sogleich einen schweren Zentnersack<br />

aufdrängte und ihn sogar eigenhändig auf meinen Fahrradanhänger lud.<br />

Ich erzählte ihm noch kurz das Wichtigste, was wir drinnen besprochen hatten,<br />

vor allem klärte ich ihn über den Wert seines Getreides auf, was ihn sichtlich<br />

erfreute. "Und ich dachte schon, ich hätte das alles für den Müll angebaut. Und<br />

jetzt ist es plötzlich wieder wichtig." sagte er. Es schien, als würde er um fünf<br />

Zentimeter wachsen.<br />

Der Bauer nahm seine Frau in den Arm und beide winkten mir zum Abschied<br />

freundlich zu. Jetzt sahen sie richtig zufrieden aus und wie ein junges Paar, das<br />

ihr erstes Kind erwartet, aussehen sollte.<br />

Wegen eventueller Neuigkeiten fuhr ich als Nächstes zur Kneipe. Mit meinem<br />

beladenen Fahrradanhänger vor der Tür war ich ein bisschen unsicher,<br />

wegen der Klaugefahr, aber ich dachte mir, dass es hier wohl noch friedlich<br />

genug sei, um es an diesem Tag noch riskieren zu können. Also ließ ich das<br />

Fahrrad samt Anhänger und Ladung, natürlich abgeschlossen, vor der Kneipe<br />

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