EMP-Roman-12.pdf
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Fritz hoffte, dass die Plünderer eher von der neuen schicken Gegend als von seinem alten Dorf angezogen wären. Er selbst hielt sein Dorf natürlich für viel besser. Vor allem lag es nicht in einer Mulde, sondern man konnte gut sehen, wer sich den Hang hinaufbewegte, außer an den Stellen, die von Bäumen verdeckt waren. Und es gab jede Menge Wiesen im Umfeld, die sich bei Bedarf gut in Felder verwandeln ließen. Vorerst beruhigt von der Erkenntnissen beim Anblick der Stadt, setzte Fritz seinen Feldstecher ab und ging in die Küche, um sich einen Kaffee zu kochen. Die Verlängerung der Antenne ging ihm durch den Kopf. Bei einer normalen Antenne hätte er zur Not einen metallenen Bettrahmen zur Verstärkung nehmen können, aber ob das Prinzip bei der WiFi-Anlage auch funktionieren würde? Er suchte das passende Werkzeug und ein paar Drähte zusammen und machte sich an die Arbeit. Als ersten Versuch befestigte er die Verlängerung erstmal provisorisch, überprüfte dann die Webcams und ging zu seinem Lager im Wald, um zu überprüfen, ob er von dort Empfang hatte. Irgendwas kam an, aber die Qualität war miserabel. Also ging er wieder zum Haus und probierte weiter. Bis er mit der Empfangsqualität einigermaßen zufrieden war, musste er zehnmal den Berg rauf und runter marschieren, obwohl er seine neuen Einstellungen natürlich auch immer direkt vom Haus aus getestet hatte, um nicht noch öfter den Berg erklimmen zu müssen. Zwischendrin beobachtete er immer mal wieder von seinem Zimmerfenster aus die Stadt. Auch die eine seiner Webcams zeigte ihm von Test zu Test deutlicher, dass in der Nähe alles ruhig war. Inzwischen war es schon Mittag vorbei und Fritz hatte einen Bärenhunger vom vielen hin- und herlaufen. Da in seinem wärmer werdenden Kühlschrank noch Käse, Wurst und andere Dinge auf ihn warteten, wusste er auch schnell, wie er sein Loch im Bauch stopfen konnte. Beim Essen des Käses und später des Erdbeer-Jogurts fragte er sich, wann man wohl wieder Milchprodukte im Laden kaufen können würde. Er aß Milchprodukte sehr gern, aber auf die Haltung von Milchvieh hatte er sich bisher noch nicht eingestellt. Vielleicht ein paar Ziegen, wenn der Frühling kommt, dachte er sich. Einer seiner Onkel hielt mit großer Begeisterung Ziegen, daher hatte er schon viel von den Höhen und Tiefen der Ziegenhaltung gehört und bei Besuchen auch gesehen. Nach dem Essen gab es nichts mehr zu tun. Außer warten, wie sich die Situation entwickeln würde. Fritz stieg wieder in sein Zimmer, um mal wieder die Stadt zu beobachten. Vielleicht sollte er hier auch eine Webcam installieren, dann hätte er einen Blickwinkel mehr. Da er noch zwei Webcams außerhalb des 88
hinteren Kellers hatte, war dies kein Problem. Froh, doch noch etwas sinnvolles zu tun zu haben, widmete sich Fritz der neuen Aufgabe. Doch die war schnell erledigt. Die andere Webcam packte er ein, um sie auf einem Baum bei seinem Lager zu montieren, denn von dort aus könnte er noch einen größeren Bereich einsehen. Am Lager angekommen, suchte er einen geeigneten Baum aus. Eigentlich war der Baum der Wahl schon seit Jahren klar, denn auf den größten der Bäume im Umfeld des Lagers war er schon als Junge geklettert und hatte sich über die gute Aussicht gefreut. Dennoch ließ Fritz sich bei seinen Überlegungen viel Zeit, denn die anderen Bäume waren teilweise auch nicht schlecht und für den aktuellen Einsatz-Zweck vielleicht besser geeignet. Am Ende war es aber doch der alte Lieblingsbaum, den Fritz auswählte. Bevor er den Baum bestieg, um die Webcam zu montieren, überprüfte er zunächst nochmal, ob die WiFi-Anlage immer noch ein gutes Bild lieferte. Sie tat es. Also griff er sich ein Seil zum Absichern, die Webcam und das mobile Empfangsgerät und steckte die nötigen Werkzeuge in seine Gürtel-Tasche. So bestieg er den Baum, was ihm immer noch erstaunlich leicht fiel, obwohl der Baum ihm kleiner als früher erschien. An einem geeigneten Ast befestigte er die Webcam erst provisorisch und testete den Empfang. Da war anscheinend etwas im Weg, denn das Bild war schlecht. Den Zweig, der das Bild störte, hatte er auch schnell entdeckt. Also suchte er eine andere Stelle aus, aber auch dort waren Zweige im Weg. Diese Zweige (oder ihre Vorgänger) hatten beim menschlichen Beobachten natürlich nie gestört, was sie auch jetzt nicht taten, aber Elektronik war bei so etwas leider empfindlicher. Ob er den störenden Zweig absägen sollte? Er war weit verzweigt, also eigentlich eher schon ein Ast und irgend etwas in Fritz sträubte sich, dem Baum einen Teil abzuschneiden. Dabei hatte er schon viele Bäume beschnitten und gefällt. Bei diesem Baum war es aber was anderes. Er war fast wie ein alter Freund. Etwas ratlos setzte Fritz sich so bequem wie möglich auf den Astansatz und umfasste den Stamm des Baumes mit seinem Arm. Da saß er nun, wie viele Jahre zuvor und schaute auf die Stadt, die sich vor ihm ausbreitete. Erst von hier aus wurde ihm klar, wie sehr die Stadt in den letzten Jahren in die Breite gegangen war. Das Neubauviertel war in seiner Kindheit noch Wiese mit weidenden Kühen gewesen. Von seinem Platz aus konnte er sogar den Kran seiner Baustelle erahnen. Lange ließ er seine Blicke schweifen, bis ihm irgendwann der Hintern vom Sitzen auf dem Ast wehtat. Sein Gefühl sagte ihm inzwischen, dass der Baum 89
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Er selbst hielt sein Dorf natürlich für viel besser. Vor allem lag es nicht in einer<br />
Mulde, sondern man konnte gut sehen, wer sich den Hang hinaufbewegte,<br />
außer an den Stellen, die von Bäumen verdeckt waren. Und es gab jede Menge<br />
Wiesen im Umfeld, die sich bei Bedarf gut in Felder verwandeln ließen.<br />
Vorerst beruhigt von der Erkenntnissen beim Anblick der Stadt, setzte Fritz<br />
seinen Feldstecher ab und ging in die Küche, um sich einen Kaffee zu kochen.<br />
Die Verlängerung der Antenne ging ihm durch den Kopf. Bei einer normalen<br />
Antenne hätte er zur Not einen metallenen Bettrahmen zur Verstärkung nehmen<br />
können, aber ob das Prinzip bei der WiFi-Anlage auch funktionieren würde?<br />
Er suchte das passende Werkzeug und ein paar Drähte zusammen und machte<br />
sich an die Arbeit. Als ersten Versuch befestigte er die Verlängerung erstmal<br />
provisorisch, überprüfte dann die Webcams und ging zu seinem Lager im<br />
Wald, um zu überprüfen, ob er von dort Empfang hatte. Irgendwas kam an,<br />
aber die Qualität war miserabel. Also ging er wieder zum Haus und probierte<br />
weiter.<br />
Bis er mit der Empfangsqualität einigermaßen zufrieden war, musste er<br />
zehnmal den Berg rauf und runter marschieren, obwohl er seine neuen Einstellungen<br />
natürlich auch immer direkt vom Haus aus getestet hatte, um nicht noch<br />
öfter den Berg erklimmen zu müssen.<br />
Zwischendrin beobachtete er immer mal wieder von seinem Zimmerfenster<br />
aus die Stadt. Auch die eine seiner Webcams zeigte ihm von Test zu Test deutlicher,<br />
dass in der Nähe alles ruhig war.<br />
Inzwischen war es schon Mittag vorbei und Fritz hatte einen Bärenhunger<br />
vom vielen hin- und herlaufen. Da in seinem wärmer werdenden Kühlschrank<br />
noch Käse, Wurst und andere Dinge auf ihn warteten, wusste er auch schnell,<br />
wie er sein Loch im Bauch stopfen konnte. Beim Essen des Käses und später<br />
des Erdbeer-Jogurts fragte er sich, wann man wohl wieder Milchprodukte im<br />
Laden kaufen können würde. Er aß Milchprodukte sehr gern, aber auf die Haltung<br />
von Milchvieh hatte er sich bisher noch nicht eingestellt. Vielleicht ein<br />
paar Ziegen, wenn der Frühling kommt, dachte er sich. Einer seiner Onkel hielt<br />
mit großer Begeisterung Ziegen, daher hatte er schon viel von den Höhen und<br />
Tiefen der Ziegenhaltung gehört und bei Besuchen auch gesehen.<br />
Nach dem Essen gab es nichts mehr zu tun. Außer warten, wie sich die Situation<br />
entwickeln würde. Fritz stieg wieder in sein Zimmer, um mal wieder die<br />
Stadt zu beobachten. Vielleicht sollte er hier auch eine Webcam installieren,<br />
dann hätte er einen Blickwinkel mehr. Da er noch zwei Webcams außerhalb des<br />
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