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Balkon, denn dort gab es feuerfesten Betonfußboden und vielleicht auch<br />

Brennholz. Sie hatten Glück. Da stand eine Obstkiste aus Dünnholz, die sie mit<br />

den nackten Händen und ein paar Tritten zerkleinern konnten. Nanni organisierte<br />

noch schnell ein Teelicht als Feuerstarter und etwas Papier und Pappe;<br />

davon hatten sie reichlich. Ronja stapelte liebevoll einen kleinen Scheiterhaufen<br />

in der Dose auf und dann entzündete sie feierlich ein Streichholz und hielt<br />

es mit spitzen Fingern durch ein etwas größeres Loch an den Teelicht-Docht.<br />

Es brannte. Und wie es brannte. Wie sich das bei einem Feuer gehört, brannte<br />

es erstmal recht hoch, weil das Papier Feuer gefangen hatte. Nach kurzer Zeit<br />

konnte man jedoch auch das leise Prasseln des anbrennenden Holzes hören und<br />

sah, wie es von den Rändern her dunkler wurde. Ronja legte die etwas dickeren<br />

Eckstücke der Kiste auf das zündelnde Dünnholz und gab mit einem nach oben<br />

gerichteten Daumen ihrer Freude Ausdruck.<br />

Schnell war der Topf mit Wasser gefüllt und auf den Kocher gestellt. In der<br />

Wartezeit aufs Kochen sammelten Nanni und Anna Brühwürfel, Nudeln und<br />

eine der Würstchen-Dosen ein und brachten sie auf den Balkon. Ronja bewachte<br />

währenddessen das Feuer.<br />

Nudelsuppe mit Würstchen, das klang wie ein Vier-Sterne-Menü. Zur Feier<br />

des Tages wurde auch eine der Bierflaschen geöffnet und Anna holte sich ihre<br />

Limoflasche. Nach zehn Minuten kochte das Wasser im Topf endlich und sie<br />

warfen die Brühwürfel und die Nudeln in das Wasser. Leider fing das Feuerchen<br />

schon an, kleiner zu werden, darum kochte das Wasser nicht so schnell<br />

wieder hoch. Ronja fütterte ein paar Pappstücke nach, bis das Wasser wieder<br />

kochte. Nach ein paar Minuten kamen auch noch die geschnippelten Würstchen<br />

in den Topf und in das Feuer noch ein paar Pappstücke. Endlich beschlossen<br />

sie, dass die Nudeln weich genug seien und nahmen den Topf mit dicken Topfanfassern<br />

vom Feuer, das sich auch schon seinem Ende näherte. Nanni trug die<br />

Suppe in die Küche, Anna lief mit den Getränken hinterher und Ronja versorgte<br />

das Feuer, sodass es keinen Schaden mehr anrichten konnte, auch wenn ein<br />

plötzlicher Windzug kommen sollte.<br />

Dann ging auch Ronja in die Küche und setzte sich an den Tisch, auf dem<br />

schon Suppenteller und Löffel für alle und der Topf mit der Suppe standen.<br />

Feierlich schöpfte Nanni jedem den Teller voll und dann saßen sie zufrieden da<br />

und aßen genüsslich die Suppe. Es schmeckte wirklich sehr lecker. Sie hatten<br />

zwar nicht wirklich gehungert, aber so eine warme Suppe mit Würstchen gab<br />

ein gutes Gefühl von Geborgenheit. Und das konnten alle drei gut gebrauchen.<br />

Anschließend spielten sie noch viele Runden Skat, bis es Zeit für Anna war,<br />

zu schlafen. Anna hatte eine Serie mit vielen Buben, die sie zur Begeisterung<br />

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