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fanden sie noch insgesamt etwa 12 Liter Gießkannen-Wasser und noch dreieinhalb<br />

Flaschen mit Mineralwasser. Eine davon brachten sie noch zu Frau<br />

Walther, denn jetzt hatten sie reichlich Wasser. Außerdem fanden sie noch zwei<br />

Dosen Würstchen und mehr Mehl, Nudeln, Reis und anderes Trockenzeug in<br />

angebrochenen Packungen. Nachdem sie noch eine der Toiletten ausgiebig<br />

benutzt hatten, schleppten sie die Beute heim und stellten sicherheitshalber<br />

wieder den Schrank vor die Tür.<br />

Dann bewunderten sie ihre neuen Vorräte. Das würde sie ein paar weitere<br />

Tage am Leben halten. Erstmal verputzten sie ein paar Spekulatius und dann<br />

betrachteten sie nachdenklich die angebrochenen Mehl-, Nudel- und Grieß-<br />

Packungen. "Kochen müsste man können." murmelte Ronja vor sich hin und<br />

legte ihre Stirn in Falten. Vor ihrem Auge erschien ein undeutliches Bild von<br />

einer Dose mit Löchern drin, in der ein kleines Feuer brannte. Wo hatte sie das<br />

schon mal gesehen? Natürlich, klar, unten die Plünderer hatten große Dosen mit<br />

Feuer drin, nämlich Fässer. Sie hatte das aber viel kleiner vor sich gesehen.<br />

Vielleicht aus dem Fernsehen? Nun egal, woher sie das Bild hatte, die Idee<br />

gewann allmählich Gestalt in ihrem Kopf. Plötzlich sprang sie auf, wühlte im<br />

Mülleimer und zog triumphierend die leere Ravioli-Dose hervor.<br />

"Was willste denn damit?" fragten Nanni und Anna wie aus einem Mund.<br />

"Einen Herd bauen." antwortete Ronja mit entschlossener Stimme. "Einen Herd<br />

bauen? Aber wir haben doch einen Herd." sagte Anna ganz erstaunt. Sie fragte<br />

sich wohl, ob ihre Mutter verrückt geworden sei. "Ja, aber der funktioniert ja<br />

nicht. In einer Dose kann man ein kleines Feuer machen, wenn genug Löcher<br />

drin sind. Das hab ich irgendwo mal gesehen. Und auf dem Feuer könnten wir<br />

was kochen. Fragt sich nur, wie wir die Löcher da reinkriegen sollen." erklärte<br />

Ronja. "Au ja, wir machen ein kleines Feuer." jubelte Anna. Ihr Interesse war<br />

eindeutig geweckt. Nannis wohl auch, denn sie stand auf und kramte in der<br />

Küchen-Schublade. Sie zog einen Kondensmilch-Piekser und die stabile<br />

Küchenschere heraus. "Ob man sie damit wohl durchlöchern kann?" fragte sie.<br />

"Oh, du bist ein Schatz. Das könnte gehen." sagte Ronja.<br />

Sie stocherten eine ganze Weile mit vereinten Kräften an der inzwischen notdürftig<br />

gereinigten Dose herum und endlich waren sie mit den Löchern<br />

zufrieden. Die Dose sah vor allem im unteren Bereich ein bisschen aus wie ein<br />

Sieb. Dann machten sie oben noch eine etwas größere Öffnung rein, durch die<br />

man Brennstoff nachfüttern konnte. Nanni schnitt sich dabei ziemlich schmerzhaft<br />

an der Dose, aber es blutete nicht doll und Pflaster gab es griffbereit.<br />

Endlich waren sie zufrieden mit ihrem Werk und dann ging es an die Brennstoffsuche.<br />

Sie nahmen den "Kocher" und einen kleinen Topf mit auf den<br />

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