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erschreckend. Ich blickte zu Felix und er nickte mir zu mit einem Blick, der<br />

sagte "jetzt wissen wir, wofür wir das ganze Vorbereitungs-Theater auf uns<br />

genommen haben." Wir hatten uns nämlich seit Jahren damit beschäftigt, uns<br />

für schwierige Zeiten vorzubereiten. Das war auch einer der Hauptgründe<br />

gewesen, die alte Gärtnerei zu kaufen.<br />

Anstatt, wie sonst bei großen Katastrophen, der Fernseher im Dauerbetrieb<br />

laufen zu lassen, schaltete Felix das Radio sorgfältig wieder ab, ich vermutete,<br />

um die Batterien zu schonen.<br />

Jetzt trat unser Plan <strong>EMP</strong> in Kraft, der auf dem Papier und in den Köpfen<br />

wunderbar aussah, aber ob er sich in der Realität beweisen würde, war völlig<br />

unklar, denn einen globalen <strong>EMP</strong> kann man kaum vorher testen.<br />

Unsere kleine Internet-Firma war ab sofort null und nichtig, denn wenn<br />

weltweit 90% aller Computer kaputt sind, benutzt keiner mehr zum Vergnügen<br />

das Internet. Mit etwas Glück könnten wir aber das sogenannte Notfall-Netz<br />

mit Kommunikationsplattformen unterstützen, denn das war ein wichtiger Teil<br />

vom Plan.<br />

Zu Essen hatten wir fürs Erste genug und auch sonst hoffte ich, gut<br />

ausgerüstet zu sein.<br />

Trotzdem war mir sehr mulmig zumute und ich musste etwas frische Luft<br />

schnappen. Dabei gingen mir tausend Sachen auf einmal durch den Kopf und<br />

ich versuchte ein bisschen Ordnung in mein inneres Chaos zu bringen.<br />

Was jetzt wohl in den Dörfern und Städten vor sich ging? Ich konnte mir das<br />

Durcheinander lebhaft vorstellen und war froh, hier ganz weit draußen auf dem<br />

Land zu leben.<br />

Nach ein paar Minuten ging ich wieder in die Küche. Auch Felix kam in die<br />

Küche, mit dem Gaskocher in der Hand, um sich einen Kaffee zu kochen.<br />

"Die Anlage bauen wir erst in ein paar Tagen auf, wenn die Gefahr eines<br />

zweiten Schlages und die Turbulenzen in der Ionosphäre geringer geworden<br />

sind", sagte er, während er dem Wasser beim köcheln zusah.<br />

Ich nickte und fragte mich, ob der Plan mit dem Notfall-Netz wirklich<br />

funktionieren würde. Ob es wohl Satelliten gab, die den Schlag überstanden<br />

hatten? Oder ob unsere Funkverbindung andere Leute und deren Rechner<br />

erreichen konnte?<br />

Nach einer Weile probierte ich noch mal das UKW-Radio aus, um zu<br />

checken, ob es inzwischen Sender gab, die mit einer Notfallausrüstung wieder<br />

auf Sendung gegangen waren. Nichts. Vermutlich würde es wohl noch etwas<br />

dauern.<br />

Jetzt hieß es erst mal alle ungeschützten Batterie- und Akkugeräte<br />

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