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Brühwürfel und Gewürze zutage. Gewürze hatten sie selbst genug, aber die<br />

anderen Sachen packten sie ein.<br />

Anschließend brachten sie ihre Beute erstmal in Sicherheit und überlegten,<br />

ob sie noch mehr Wohnungen aufsuchen sollten. "Eigentlich haben wir ja schon<br />

genug gesammelt. Uns fehlt nur noch ein Kocher. Aber was ist, wenn heute<br />

Nacht die anderen Wohnungen komplett leergeräumt werden. Da sollten wir<br />

wohl schneller sein." schlug Ronja vor und kam sich dabei irgendwie schlecht<br />

vor. Aber die anderen beiden hatten keine Einwände und so zogen sie los, um<br />

die Nachbarwohnung auf der anderen Seite zu inspizieren. Dort sah es ähnlich<br />

aus, wie in der ersten Wohnung. Sie fanden ein paar Spekulatius vom vorletzten<br />

Jahr, eine Flasche Zitronenlimonade, die Anna gleich begeistert an sich riss,<br />

die üblichen Gewürze und Kochzutaten. Die Kochzutaten wollten sie schon<br />

stehen lassen, aber plötzlich schlug Nanni sich an den Kopf "Das Öl, das Öl,<br />

das sollten wir unbedingt mitnehmen. Ich hab noch so ne romantische Öl-<br />

Lampe in meinem Zimmer stehen. Die können wir nehmen, wenn die Kerzen<br />

alle sind.". Also packten sie auch das Öl in ihre Tasche. Insgesamt war die<br />

Beute nicht so gut, wie in der ersten Wohnung. Hier waren die Plünderer wohl<br />

gründlicher vorgegangen, denn viele Schrankfächer waren leer.<br />

Die nächste Tür sah zwar aufgebrochen aus, aber sie stand nicht offen. Und<br />

als sie sie öffnen wollten, gab sie nicht nach. Also klopfte Nanni an. Sie hörten<br />

schlurfende Schritte, die sich aber bald wieder entfernten. Da war jemand drin.<br />

Nanni holte tief Luft, sah Ronja kurz an, die nickte, klopfte nochmal und rief<br />

dazu "Hallo, wir sind's. Ihre Nachbarn von zwei Türen weiter. Die beiden<br />

Frauen mit dem Mädchen.". Wieder näherten sich Schritte und blieben vor der<br />

Tür stehen. Dann konnte man sehen, wie jemand durch den Spion spähte.<br />

Diesmal rumpelte es ein wenig und dann ging die Tür langsam auf. Die alte<br />

Frau Walther schaute sie blass und angstvoll an. Ihre Haare hingen wirr um<br />

ihren Kopf.<br />

"Guten Tag" sagte Nanni, "wir wollen Ihnen nichts tun. Was ist denn Ihnen<br />

passiert?". Die alte Frau murmelte etwas unverständliches, nickte ein paar Mal<br />

und öffnete die Tür noch weiter, um sie hereinzulassen. Drinnen wurde schnell<br />

klar, warum die alte Frau so verstört aussah. Es war zwar weitgehend aufgeräumt,<br />

aber die meisten Möbel waren stark beschädigt und einige der Porzellan-<br />

Zierfigürchen, die auf dem Flurschränkchen standen, hatten ihre Köpfe und<br />

Gliedmaßen verloren. "Sie sind einfach reingekommen." sagte Frau Walther<br />

halbwegs verständlich mit zittriger Stimme und dann brach sie in Tränen aus.<br />

Nanni nahm sie spontan in den Arm und strich ihr über den Rücken und den<br />

spärlich behaarten Kopf. "Nun, nun, Oma, jetzt wein dich erstmal aus. Es wird<br />

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