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zog sie zögernd die Tür ins Schloss und folgte Nanni, Anna dicht auf den Fersen.<br />

Nanni war ihnen schon wieder ein paar Schritte voraus und stand bereits im<br />

Flur der benachbarten Wohnung und spähte mit langem Hals umher. Keine<br />

Räuber, keine Leichen, nur alles durcheinandergeworfen, so wie es in den Krimis<br />

immer aussieht, wenn eingebrochen wurde. Der nächste Schritt führte<br />

Nanni ins nachbarliche Bad und kurz darauf konnte man ein Platschen und ein<br />

erleichtertes Seufzen hören. Und noch etwas später konnte man sogar eine<br />

kurze Spülung hören. Da waren wohl noch Reste im Wasserrohr gewesen.<br />

Bevor Nanni weitermachen konnte, klopfte Ronja laut an die Tür und rief<br />

"Stop! Stop! Tu es nicht." "Was soll ich nicht tun?" fragte Nanni, die ihren<br />

Kopf aus der Tür steckte. "Dir die Hände waschen, wenn noch Wasser aus dem<br />

Waschbecken-Hahn kommt. Das Wasser brauchen wir zum Trinken." "Na gut."<br />

meinte Nanni und dann gingen sie tiefer in die Wohnung in Richtung Küche,<br />

um nach einem Gefäß für eventuelles Wasser zu suchen. Sie fanden einen noblen<br />

Topf und tatsächlich konnten sie den Hähnen von Küche, Waschbecken und<br />

Badewanne noch ein bisschen Wasser entlocken. Aber viel war es leider nicht.<br />

Anna und Ronja hatten inzwischen auch schon die Toilette benutzt, aber die<br />

Spülung ging natürlich nicht mehr. Dann durchsuchten sie die Wohnung nach<br />

Essbarem und Trinken. Die Plünderer waren recht gründlich vorgegangen. Viel<br />

Verwertbares gab es in der Wohnung nicht mehr und auch viele der schweren<br />

Möbel waren beschädigt worden. Wenn Ronja an die Preise für so teure Eichenmöbel<br />

dachte, schauderte ihr beim Anblick der Zerstörungen. Die<br />

Nachbarn taten ihr leid. Wo sie wohl waren? Und jetzt nahmen sie den Nachbarn<br />

noch mehr weg. Aber da die Nachbarn ja nicht da waren, konnten sie ihre<br />

Restvorräte ja auch gar nicht selbst nutzen.<br />

Sie fanden hinten in einem Schrank hinter einer Kiste Leergut ein paar Flaschen<br />

Edel-Bier und drei Flaschen Mineralwasser. Das war schon mal ein sehr<br />

guter Fund, wenn das Bier auch nur für den Abend geeignet war. Ein paar Rollen<br />

Toilettenpapier waren auch in dem Schrank, was auch nicht schlecht war,<br />

denn zuhause hatten sie nicht mehr viel davon. Das Schrankfach, das wahrscheinlich<br />

normalerweise für Dosen genutzt wurde, war leer. Das hatten<br />

bestimmt die Plünderer mitgenommen. Aber sie fanden angebrochene Tüten<br />

mit Mehl, Haferflocken und Gries. Haferflocken konnte man gut als Müsliersatz<br />

nehmen, aber für Mehl und Gries müssten sie kochen. So ein Mist. Ronja<br />

dachte sich aber, dass sie das Problem mit dem Kochen wohl irgendwie würden<br />

lösen würden und packte auch das Mehl und den Gries in ihre Stofftasche, die<br />

sie vorsorglich mitgenommen hatte. Das weitere Stöbern brachte Öl, Essig,<br />

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