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mand aufgetaucht von den jungen Leuten. Aber sie werden jeden Tag erwartet.<br />

Den alten Bauersleut geht es gut und sie haben immer noch nicht richtig verstanden,<br />

was eigentlich passiert ist. Aber das wär wohl auch zu viel verlangt.<br />

Im Dorf unten war schon mehr los, aber im Großen und Ganzen alles friedlich.<br />

Ein paar Leute hatten wohl Radios und waren grob informiert, aber die<br />

ganze Tragweite musste ich ihnen erstmal erklären. Dazu hab ich mich ein<br />

bisschen zu den Männern in die Kneipe gesetzt. Der Kneipenbetrieb lief ein<br />

bisschen anders als sonst, wegen der ausgefallenen Lampen und Zapfanlage,<br />

aber dadurch bekam die Kneipe einen gewissen mittelalterlichen Tavernen-<br />

Flair.<br />

Tja, und dann hab ich mit dem einen Bauern geschwätzt, dem du in deinem<br />

jugendlichen Wahn zwei Sätze Jungtiere als zukünftige Option abgekauft hast.<br />

Eigentlich ist das ja ne gute Idee gewesen angesichts der Situation, aber da saß<br />

ich dann und musste für dich entscheiden, was zu tun sei, denn der Bauer hatte<br />

gerade ausreichend ziemlich junge Tiere auf dem Hof. Und weil ich mitbekommen<br />

hatte, wie verständnislos er auf meine Informationen reagiert hatte,<br />

dachte ich mir, lieber nehm ich die Tiere gleich mit, solange er noch keinen<br />

Hunger hat und sie dann im Winter isst. Jetzt müssen wir sie natürlich durch<br />

den Winter bringen. Am besten fängst du gleich morgen an, Grünzeugs abzuschneiden,<br />

damit wir wenigstens davon genug haben. Naja, vielleicht helf ich<br />

dir auch; schließlich stehen ein paar Nutz-Tiere sowieso an.<br />

Und dann hat einer der Getreide-Bauern erzählt, dass seine schwangere Frau<br />

wieder erbrechen müsste, und dass sie den ganzen Tag weint und Angst hat.<br />

Das tat mir dann so leid, vor allem auch, weil der Bauer so hilflos schien und es<br />

auch das erste Baby von den beiden ist, dass ich ihm versprochen hab, dass du<br />

in den nächsten Tagen mal bei der Frau vorbeikommst. Ich hoffe, dass ist ok so<br />

für dich."<br />

"Hm, nun ja, dann muss ich mich wohl aufmachen. Das ist schon ok,<br />

schließlich wollen wir die arme Frau ja nicht in ihrem Unglück allein lassen.<br />

Hast du erfahren, in welchem Monat sie ist?".<br />

"Der Bauer sagte, dass sie Ende des Winters mit dem Kind rechnen." antworte<br />

Felix.<br />

"Dann ist sie wohl so im vierten oder fünften Monat." sagte ich noch, bevor<br />

sich meine Gedanken überschlugen, auf der Suche nach Möglichkeiten, wie<br />

man einer Schwangeren in einer solchen Situation helfen könnte.<br />

"Und keine Plünderungen im großen Dorf?" fragte ich, nachdem ich mit meinem<br />

groben medizinischen Plan zufrieden war.<br />

"Bisher ist da noch niemand unerfreuliches angekommen. Aber als ich Plün-<br />

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