06.12.2012 Aufrufe

EMP-Roman-12.pdf

EMP-Roman-12.pdf

EMP-Roman-12.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

noch mehr zusammenkommen.<br />

Das Radio hatte inzwischen immer wieder ähnlich klingende Nachrichten erzählt.<br />

Die Hilfsorganisationen wären hoffnungslos überfordert, das jeweilige<br />

Militär funktionierte wohl noch recht gut, war aber vollauf mit der Sicherung<br />

von wichtigen Stellen, wie Regierungsviertel, Großstädte und Grenzen beschäftigt.<br />

In den Städten gab es nahezu überall Plünderungen, an manchen<br />

Orten sogar Mord und Totschlag. Äthiopien und Argentinien hatten Hilfslieferungen<br />

auf den Weg geschickt.<br />

Es war schon fast dunkel, als ich endlich Felix Fahrradbremse quietschen<br />

hörte. Außerdem hörte ich lautes Gegacker. Gegacker? Was mochte das wohl<br />

sein? So schnell ich konnte, eilte ich nach draußen, nicht nur, weil ich mich<br />

freute, dass Felix wieder daheim war, sondern auch um die Quelle des Gackerns<br />

zu sehen.<br />

Fast hatte ich es bei den Geräuschen schon vermutet, aber ich war doch<br />

ziemlich erschrocken, als ich im Fahrrad-Anhänger außer der Milchkanne noch<br />

zwei Draht-Käfige mit Hühnern und Kaninchen erspähte. Das kam überraschend,<br />

obwohl ich ja eigentlich an diesem Tag schon über die Tiere<br />

nachgedacht hatte.<br />

Zuerst umarmte ich Felix und wartete ab, welche Reihenfolge er vorschlug.<br />

"Bring schnell die Milch ins Kühle und dann komm, mir zu helfen, den Tieren<br />

ein Nachtquartier zu bauen." schlug Felix vor. Das klang vernünftig, also<br />

brachte ich zuerst die Milch ins Haus und ging dann wieder nach draußen. Felix<br />

hatte inzwischen schon eine unserer Rollen mit Maschendraht geholt und war<br />

dabei mithilfe von ein paar Kisten zwei kleine Not-Gehege zu bauen. Ich hielt<br />

ihm dies und das und nach zehn Minuten waren wir mit dem Ergebnis für diese<br />

eine Nacht zufrieden. Während Felix die Hühner in den einen und die Kaninchen<br />

in den anderen Stall setzte, lief ich noch schnell im letzten Tageslicht in<br />

den Garten und zupfte ein paar Gräser und Blätter für die Tiere. Anschließend<br />

holte ich aus dem Haus noch eine Handvoll Getreide und zwei Näpfe mit Wasser.<br />

Die Tiere waren inzwischen wohlbehalten in den Ställen angekommen und<br />

trauten sich nach wenigen Minuten, vom angebotenen Futter zu kosten.<br />

Nachdem das erledigt war, gingen Felix und ich ins Haus und ich setzte<br />

erstmal das Essen zum Aufwärmen auf den Herd. Felix bot ich etwas zu trinken<br />

an, was er gerne entgegennahm. Obwohl er bestimmt am liebsten erstmal in<br />

Ruhe gegessen hätte, wusste er wohl, wie neugierig ich auf seinen Bericht war,<br />

und daher fing er nach ein paar tiefen Schlucken an, von seinen Erlebnissen zu<br />

erzählen.<br />

"Also beim Bauern um die Ecke war noch alles beim Alten. Bisher ist nie-<br />

74

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!