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Einen Platz hatte er schon vor vielen Jahren ausgesucht. Dort gab es einen<br />

kleinen versteckten Bergwerks-Stollen, der aber nicht weit in den Berg ging<br />

und den man selbst dann kaum sah, wenn man direkt daran vorbeiging. Als<br />

Junge hatte sich Fritz gerne darin versteckt. Dort wollte er jetzt einen Großteil<br />

seiner wichtigen Sachen unterbringen. Leider hatte man von dem Stollen aus<br />

keine gute Aussicht und er war auch recht feucht, daher war er nicht geeignet,<br />

um darin auch zu hausen. Für sein kleines Zelt hatte er daher einen Platz ganz<br />

in der Nähe ausgesucht, wo er in einem Gebüsch gut versteckt war, aber freien<br />

Blick zu seinem Haus und zur Straße hatte. Der Platz war nur etwa 300 Meter<br />

von seinem Haus entfernt, aber Fritz wollte einen großen Umweg gehen, um<br />

keinen Trampelpfad zu hinterlassen, der ihn verraten könnte. Die Strecke per<br />

Umweg war einen guten Kilometer lang. Zehn Touren würde er mindestens<br />

gehen müssen, um seine Sachen in den Wald zu schaffen.<br />

Fürs Tragen hatte er glücklicherweise ein extra Tragestell, das ähnlich wie<br />

ein Rucksack war, aber ein festes Metallgestell bot, auf das man Ausrüstungsgegenstände<br />

schnallen konnte. Solche Gestelle wurden sonst meistens auf<br />

Expeditionen benutzt, aber in gewisser Weise war sein Notlager ja auch eine<br />

Art Expedition.<br />

Der Weg zu seinem Lager führte zuerst über einen normalen Weg bergauf<br />

durch eine Wiese. Dann kam man auf einen etwas breiteren Spazier- und<br />

Forstweg, der in der einen Richtung in den Wald reichte. Dieser Weg führte<br />

zwar ziemlich weit weg von seinem Lager (das war der Sinn der Sache), aber<br />

kurz hinter dem Waldrand zweigte an unauffälliger Stelle ein Pfad ab, der sich<br />

zu seinem Lager hin wand. An mehreren Stellen war dieser Pfad so überwuchert,<br />

dass man ihn nicht mehr erkennen konnte, was natürlich auch das<br />

Fortkommen erschwerte. Auch einige umgestürzte Bäume lagen quer über den<br />

Pfad und tarnten ihn noch besser.<br />

Auf der ersten Tour brachte Fritz sein Zelt und das wichtigste Übernachtungszubehör,<br />

wie Schlafsack und Isomatte in den Wald. Er baute das Zelt auch<br />

gleich unter dem vorgesehenen Gebüsch auf und legte sich die Matten und den<br />

Schlafsack gemütlich zurecht. Vielleicht müsste er schon die nächste Nacht hier<br />

verbringen. Wer weiß? Die nächsten Touren brachten Nahrungsvorräte, Kochzeug,<br />

Wasser, Werkzeuge, Kleidung und sein Mountainbike zum Lager.<br />

Als alles oben war, montierte Fritz eine kleine Webcam mit Blick auf das<br />

Haus und eine weitere mit Blick zur Straße und Teile des Ortes in Hausnähe.<br />

Die Webcams hatte er mal von seinen Eltern bekommen, als diese große Stückzahlen<br />

eines Sonderangebotes gekauft hatten. Außerdem kam noch eine<br />

Webcam in den Keller, damit er auch dort einen Überblick hatte. Im Keller war<br />

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