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Drittel der Arbeiter waren da, die anderen, zu denen auch alle Chefs gehörten<br />
fehlten. Es sah so aus, als hätte die Baufirma zumindest fürs Erste ihren Betrieb<br />
eingestellt. Die anwesenden Arbeiter waren auch weniger zum normalen Arbeiten<br />
gekommen, sondern eher, um die Situation zu checken und sich ihr<br />
eigenes Werkzeug von der Baustelle zu holen. Sie erzählten von ihren verunsicherten<br />
Frauen und Kindern, die ängstlich ihre Rückkehr erwarten würden.<br />
Außerdem hatten alle vor, ihre Häuser oder Wohnungen zu verrammeln. Fritz<br />
erwähnte, dass er sein Haus eher unattraktiv für Plünderer machen wollte, aber<br />
von solchen modernen Ideen wollten seine Kollegen nichts wissen.<br />
Begleitet von zwei anderen Kollegen mit Fahrrad, fuhr Fritz schließlich in<br />
Richtung Baustelle. Die Baustelle lag völlig verlassen da. Ob und wann das<br />
Haus wohl je fertiggebaut werden würde, fragte sich Fritz. Nun, für den Moment<br />
war das egal, zumindest würde der Weiterbau nicht so bald beginnen.<br />
Daher hatte er auch kein schlechtes Gewissen, als er sich außer seinem persönlichen<br />
Werkzeug auch eine geliehene Seilwinde auf sein Fahrrad lud, denn so<br />
eine brauchte er dringend, um unter anderem sein kaputtes Auto vom Fleck zu<br />
bewegen. Seine Kollegen liehen sich auch dringend benötigte Werkzeuge, denn<br />
es war sowieso gang und gebe, sich Werkzeuge von der Baustelle auszuleihen.<br />
Nicht viel später verabschiedeten sich die Männer voneinander, wünschten sich<br />
gegenseitig Glück und strebten dann eilends ihren Heimen entgegen.<br />
Mit der Seilwinde bewaffnet erreichte Fritz unbehelligt sein Haus und setzte<br />
sich erstmal in die Küche, um einen genauen Schlachtplan auszutüfteln.<br />
Einen Teil der Vorräte wollte er im Garten verstecken, falls der Keller doch<br />
entdeckt werden sollte. Außerdem wollte er die Zugang des Gewölbekellers so<br />
gut verstecken, dass er selbst nur mit einigem Aufwand Zugriff auf die dort<br />
untergebrachten Sachen hätte. Alles was er in der gefährlichen Zeit benötigte,<br />
müsste er also außerhalb des Kellers verstecken. Um das Haus langweilig wirken<br />
zu lassen, mussten die Solarpanele abgeschraubt werden, denn diese<br />
würden auf die Autarkie seines Hauses hinweisen, auch wenn sie kaputt sind.<br />
Auch das Windrad im Garten musste weg. Das Auto, ein mittelschicker Allrad-<br />
Wagen, wollte er vielleicht in der Scheune des Nachbarn unterbringen; mal<br />
sehen, das musste er vorher noch genauer in Augenschein nehmen. Und wenn<br />
alles getarnt und versteckt wäre, würde er sich ein Notlager im nahegelegenen<br />
Wald bauen mit Vorräten und allem, was er in den gefährlichsten Tagen benötigen<br />
würde. Sehr viel Arbeit stand ihm bevor.<br />
Beim Abmontieren der Solarpanele war er froh, dass er beim Dachdecken<br />
schon geübt hatte, sich auf dem Dach zu bewegen, sonst wäre es ihm wahrscheinlich<br />
unheimlich gewesen. Vorsichtig ließ er die Paneele an einem Seil<br />
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