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Leute. Naja, Klos gibt es wohl immer zu wenig, wenn viele Leute zusammenkommen,<br />

dachte sich Ulli.<br />

Die angekündigten Tagesrationen klangen nach einem Fortschritt, denn dann<br />

müsste er drei Tage lang nicht mehr wegen Essen anstehen. Er versuchte, sich<br />

die finanziellen Auswirkungen dieses Lagers allein in Bezug auf den Verdienstausfall<br />

der Schausteller und Brauereien und den Arbeitsausfall der<br />

normalerweiser arbeitenden Flüchtlinge durchzurechnen. Schließlich hatte er<br />

nichts zu tun und langweilte sich. Die Verluste allein durch dieses Lager waren<br />

erschreckend hoch. Hochgerechnet auf ganz München, Deutschland und alle<br />

anderen Industrienationen war es eine nie da gewesene Summe. Dabei hatte er<br />

ja nur ein paar wenige Faktoren berücksichtigt. Das wahre Ausmaß würde noch<br />

sehr viel schlimmer sein. Die Versicherungen konnten einpacken. Dabei hatte<br />

er gedacht, wenn er bei einer der großen Rückversicherer anfangen würde, hätte<br />

er einen lebenslangen sicheren Arbeitsplatz. Die ganze Katastrophe war<br />

schlichtweg nicht bezahlbar.<br />

Er war so in seine Berechnungen vertieft, dass er ganz erstaunt war, als er<br />

plötzlich an der Essensausgabe stand. Seinen Napf hatte er griffbereit, denn für<br />

jeden gab es nur einen Napf und den musste man immer wieder mitbringen. An<br />

die dicken Suppen hatte er sich inzwischen schon fast gewöhnt und so ging er<br />

gut gesättigt zu seinem Zelt.<br />

Dort verbrachte er eine weitere Nacht mit vielen Geräuschen und träumte von<br />

unendlich großen Geldbeträgen und immer wieder hallte eine Frage durch seinen<br />

Kopf "Wer soll das bezahlen?".<br />

9 Fritz<br />

Noch vor dem Weckerklingeln wachte Fritz putzmunter auf und sprang aus<br />

dem Bett. Bei einen schnellen Tee überlegte er kurz, wie er sein Haus im<br />

Schnellverfahren vor Plünderern sichern konnte, damit ihm nichts passieren<br />

würde, während Fritz bei der Arbeit war.<br />

Da er sein Haus sowieso oft allein lassen musste, hatte er gute Rollläden und<br />

eine stabile Tür, die aber unauffällig aussah. Die meisten wertvollen Dinge<br />

waren entweder fest montiert, wie zum Beispiel die kaputten Solarpanele oder<br />

sicher verstaut, ein Großteil davon im Gewölbekeller, weil dort auch viel Platz<br />

war. Vor den Gewölbekeller konnte er einen Schrank schieben, damit man sich<br />

dachte, es gäbe nur den normalen Keller, der nicht viel enthielt. Der bewohnte<br />

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