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nochmal nen Schluck.". Er setzte die Bierflasche an und trank in großen Schlucken<br />
etwas mehr als die Hälfte der Flasche leer. Dann reichte er sie gönnerhaft<br />
an Ulli weiter. "Nee, danke, vor dem Frühstück trink ich noch keinen Alkohol."<br />
lehnte Ulli ab und zog von dannen.<br />
Was für eine Pleite. Freunde waren diese Leute wohl nur, wenn er ihnen was<br />
zu bieten hatte. Betrübt holte er seine Tasche aus seinem Zimmer und machte<br />
sich auf den Weg in die Stadt. Kaum hatte er das Wohnheim verlassen, rief ihm<br />
ein entfernt bekannter Kommilitone freundlich zu. "Willste nen Kaffee?" fragte<br />
er "Hab grad zwei Becher voll ergattert, mir reicht aber einer." Völlig verblüfft<br />
nahm Ulli den Becher entgegen und murmelte verdattert seinen Dank.<br />
"Was haste denn vor?" fragte der freundliche Studienkollege. "Ich weiß noch<br />
nicht. Mich haben Hunger und Durst aus dem Haus getrieben. Das eine Problem<br />
habe ich dank deiner aber jetzt schon gelöst." Und ein vorsichtiges Lächeln<br />
stahl sich auf Ullis Gesicht. "Wenn de Hunger hast, hier hab ich noch was kleines."<br />
sagte der andere und zog einen leicht zerdrückten Müsliriegel aus der<br />
Tasche. Ulli konnte sein Glück kaum fassen und nahm den Riegel dankbar<br />
entgegen. "Danke," sagte er, "du bist das Beste was mir heute bisher begegnet<br />
ist."<br />
"Ich werd hier fortgehen, aufs Land. Da kenn ich Leute, die haben einen Hof<br />
mit eigener Quelle und allen Schikanen." "Ist ja cool. Und wie kommste dort<br />
hin?" "Vorhin hab ich nen alten Kumpel getroffen, der hat einen uralten Laster.<br />
Und stell dir vor, der fährt noch. Für 500 Mäuse fährt der raus aufs Land. Aber<br />
der blöde Geldautomat tut natürlich nicht mehr, und ich hab nur noch 20 Euro."<br />
"Nimmt der auch noch mehr Leute mit?" fragte Ulli. "Ja klar, darum bin ich ja<br />
jetzt hier. Ich such noch ein paar Leute, die Geld haben und mitkommen wollen."<br />
Spontan entschloss sich Ulli das Abenteuer zu wagen, was hatte er hier<br />
schließlich verloren, solange es keine Uni gab. "Gemacht, ich bin dabei. Mal<br />
schauen, wie viel Bargeld ich noch hab." Sein Portemonnaie enthielt genau 156<br />
Euro und 54 Cent, ergab die sorgfältige Zählung. "Reichen 150?" fragte er sein<br />
Gegenüber. "Klar, das reicht locker, wenn wir noch ein paar andere finden."<br />
"Wie heißt du eigentlich?". "Gestatten, Franz ist mein Name. Und wie heißt<br />
du?". "Ich heiße Ulli.".<br />
Sie verabredeten, dass Ulli schnell seine Sachen packen und dann wiederkommen<br />
und bei der Suche nach weiteren zahlungskräftigen Mitfahrern helfen<br />
sollte. Ulli eilte zurück in sein Zimmer und sah sich hektisch um. Ah, da war<br />
der Rucksack, ein guter Anfang. Er war zwar noch schmutzig von der letzten<br />
Nacht, aber nachdem Ulli etwas daran rumgewischt hatte, war es ein bisschen<br />
besser. Neugierig spähte er hinein und kurze Zeit später pries er seine Mutter<br />
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