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1 Eva<br />

Zuerst sah es aus wie ein ganz normaler Stromausfall. Das Radio brach ab<br />

und all die kleinen Gerätelämpchen erloschen. War da nicht eben ein Blitz<br />

gewesen? Merkwürdiges Gewitter, das bei strahlendem Sonnenschein<br />

stattfindet, dachte ich mir.<br />

Da saß ich nun beim Morgentee und wollte mich eigentlich gleich an die<br />

Arbeit machen, aber bei Stromausfall konnte ich mir etwas mehr Zeit lassen.<br />

Bestimmt würde der Strom in spätestens einer Viertelstunde wieder laufen, und<br />

dann wäre immer noch genug Zeit, den Computer anzuwerfen. So las ich noch<br />

ein bisschen in meinem Science-Fiction-<strong>Roman</strong> und genoss den ruhigen<br />

Morgen.<br />

Mein Blick wandte sich zum Fenster, durch das ich einen wunderbaren Blick<br />

über unseren großen Garten und die Gewächshäuser hatte. Erst letztes Jahr<br />

hatten wir diesen Hof mit ausreichend Land für eine kleine Selbstversorgung<br />

gekauft. Jetzt waren wir kräftig dabei, das Haus nach unseren Wünschen<br />

umzugestalten und den Garten Schritt für Schritt in Betrieb zu nehmen. Mit<br />

einem Selbstversorger-Hof wurden wir von Außenstehenden natürlich für<br />

Spinner gehalten. Vielleicht traf diese Bezeichnung sogar auf mich und meinen<br />

geliebten Felix zu, denn das Survival-Hobby galt allgemein als Spinnerei.<br />

Von einem Gewitter war weder etwas zu sehen, noch zu hören. Ob es<br />

vielleicht doch kein Gewitter gewesen war?<br />

Aber warum war dann der Strom ausgefallen? Normalerweise fiel der Strom<br />

hier nämlich nur bei Gewitter aus und das mit schöner Regelmäßigkeit.<br />

Eine Viertelstunde später wunderte ich mich allmählich über die lange Dauer<br />

des Stromausfalls. Also ging ich zum Sicherungskasten und überprüfte, ob da<br />

alles in Ordnung war. Der Zähler lief nicht, und die Sicherungen zeigten ganz<br />

brav alle in eine Richtung. "Hm, also wird das Problem eher beim Stromwerk<br />

liegen", war meine Schlussfolgerung.<br />

Um das Ganze abzuklären, ging ich ins Büro und holte das Batterie-Radio<br />

hervor. Tot. Dabei hatte ich die Batterien erst vor zwei Wochen überprüft.<br />

Ein fürchterlicher Verdacht stieg in mir auf. Meine Finger fingen plötzlich an<br />

zu zittern und ich versuchte sie zu beruhigen, um mir das in Metall eingepackte<br />

Radio zu greifen, das in einer Schublade lag.<br />

Felix war inzwischen auch ins Büro gekommen, denn auch ihm schien der<br />

lange Stromausfall bedenklich. Zitterig packte ich das metallgeschützte Radio<br />

aus, schaute Felix, der das Geschehen mit wachsendem Interesse verfolgte, mit<br />

5

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