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geben würde. Es sei eben wie Ferien. Das mit den Ferien gefiel Anna, und dass<br />

außerdem ihre Mutter zuhause war, machte die Sache noch besser. Also wollte<br />

sie gerne was unternehmen, denn Ausflüge gehören schließlich zu Ferien dazu.<br />

Nun blieb Ronja nichts anders übrig, als Anna zu erklären, dass es draußen zu<br />

gefährlich sei. Da Anna gestern schon einige schlimme Szenen mit eigenen<br />

Augen gesehen hatte, konnte sie Ronjas Erklärungen einigermaßen folgen, aber<br />

als sie schließlich überzeugt war, dass weder Zoo noch Vergnügungspark möglich<br />

waren, war sie stattdessen verängstigt und leicht verstört. Man konnte ihr<br />

ansehen, dass sie an den blutigen Toten dachte, den sie gestern gesehen hatte.<br />

"Und wir können nichts zu essen kaufen?" fragte sie. "Ja, so ist es und kochen<br />

können wir auch nicht. Außerdem ist das Wasser ausgefallen." Prompt<br />

standen Anna Tränen in den Augen. Ronja fragte sich, ob sie es besser nicht so<br />

deutlich hätte erklären sollen, aber dann hätte Anna nicht begriffen, warum sie<br />

zuhause bleiben und viele Einschränkungen in Kauf nehmen mussten. Ronja<br />

überlegte fieberhaft, wie sie Anna und auch sich, sinnvoll beschäftigen konnte,<br />

damit ihnen nicht die Decke auf den Kopf fallen würde.<br />

Inzwischen war auch Nanni aufgewacht und nahm gerne den kalten Kaffee<br />

entgegen, den Ronja ihr reichte. Ronja war endlich etwas Sinnvolles eingefallen<br />

und nachdem sie Nanni über die Situation in der Stadt aufgeklärt hatte,<br />

schlug sie vor, erstmal zu schauen, was in der Wohnung an Essen und Trinken<br />

vorrätig war.<br />

Die drei machten sich also auf die Suche und förderten aus den Schränken<br />

eine Dose Ravioli, ein paar Tütensuppen, mehrere kleine Obstdosen, zwei Tafeln<br />

Schokolade, einen Rest Pulverkaffee, einen verschimmelten Käse, ein<br />

Jogurt, das schon seit einer Woche abgelaufen war, drei runzlige Karotten,<br />

einen kleinen Rest Milch und eine knappe halbe Packung Müsli zutage. Außerdem<br />

gab es für das Meerschweinchen noch eine dreiviertel Schachtel<br />

Meerschweinchenfutter. Wenigstens darum brauchten sie sich erstmal keine<br />

Sorgen machen. An Wasser hatten sie den geretteten Inhalt der Gießkanne,<br />

etwa zwei Liter. Ob man das Wasser genießen konnte, ohne es abzukochen,<br />

war mehr als fraglich. Das Mineralwasser war inzwischen schon für die Kaffees<br />

draufgegangen.<br />

"Bis morgen reicht das." vermutete Nanni. "Ich befürchte, dass sich das<br />

Ganze länger hinzieht. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es hier nicht nur um<br />

einen normalen Stromausfall geht. Warum wären denn sonst die Autos stehengeblieben,<br />

das ist doch nicht normal." gab Ronja zu bedenken. "Ich fürchte, da<br />

ist was ganz Schreckliches passiert. Irgendwann habe ich mal sowas gehört,<br />

von irgendeiner Bombe oder so, die alle Elektronik kaputtmacht. Daran muss<br />

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