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Computer und Funkmöglichkeit hatten und außerdem unsere Frequenz wussten,<br />

daher war es zunächst ziemlich ruhig, wenn man mal von dem automatischen<br />

Datenabgleich absah. Mit den beiden anderen Serverbesitzern trafen wir uns<br />

jedoch im Chat, wo im Laufe des Abends noch mehr Leute eintrafen. Wir erzählten<br />

uns gegenseitig von unseren Erlebnissen seit der Katastrophe. Den<br />

beiden Serverbesitzern war es ähnlich gut ergangen wie uns, schließlich waren<br />

sie auch gut vorbereitet und lebten wie wir auf dem Land. Bei den anderen<br />

Besuchern waren zwei dabei, die nur durch Zufall eine funktionierende Ausrüstung<br />

hatten und bei denen sah es schon schlechter aus. Einer saß in der Stadt<br />

und war jetzt schon sehr hungrig. Jemand anders hatte aber ein paar Tipps zur<br />

Hand, wo man in der Stadt des Einen wohl die besten Möglichkeiten hätte,<br />

Essen zu bekommen. Auch in den Foren hinterließen wir Nachrichten, dass wir<br />

jetzt da seien und uns freuen würden, wenn andere sich dazugesellen.<br />

Durch den langen Chat, den wir auch gar nicht gewöhnt waren, weil wir<br />

sonst fast nie chatteten, war es recht spät geworden und uns fielen fast die Augen<br />

zu, als wir uns entschieden, ins Bett zu gehen. Den Server ließen wir<br />

laufen, denn das Notfall-Netz war so gut angenommen worden, dass wir es<br />

nicht übers Herz brachten, unseren Server wieder abzuschalten. Außerdem<br />

hätten wir ja noch Reserve-Server, falls es neue Probleme geben sollte.<br />

7 Ronja<br />

Ronja wachte beim ersten Tageslicht auf und war sehr froh, dass sie auch<br />

ohne Wecker zu jeder gewünschten Zeit aufwachen konnte. Der Strom war<br />

immer noch weg und auch das Wasser lief noch nicht wieder. Also gab es auch<br />

noch keine U-Bahn, keine Schule und keine Kindergruppe.<br />

Am letzten Abend hatte sie schon mit Nanni abgesprochen, dass Nanni auf<br />

Anna aufpassen würde, wenn die Situation sich noch nicht wieder normalisiert<br />

hätte. Frühstücks-Kaffee gab es natürlich nicht für Ronja und auch keine Dusche,<br />

aber wenigstens funktionierte der Kamm noch und so konnte sie<br />

immerhin ihre Haare in Form bringen. Kurz bevor sie aufbrach, weckte sie<br />

Nanni kurz auf, um sich zu verabschieden und gab der schlafenden Anna einen<br />

liebevollen Kuss.<br />

Dann machte sie sich auf den Weg zur Arbeit. Auf der Straße bot sich ihr ein<br />

völlig chaotischer Anblick. Überall waren schwerbepackte Leute in aller Eile<br />

unterwegs, teilweise mit Handwagen und teilweise mit ihrer Last auf den<br />

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