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Baustellendreck vom Leib zu spülen. Das kalte Wasser war angenehm erfrischend,<br />

aber natürlich fiel die Dusche kürzer aus als sonst.<br />

Anschließend nutzte er das letzte Tageslicht, um vom obersten Fenster aus<br />

auf der Kirchturm-Uhr im Nachbardorf die genaue Zeit zu erspähen. Dazu<br />

benutzte er seinen Feldstecher, denn mit bloßem Auge konnte er die Zeiger<br />

nicht erkennen. Seine bevorzugte mechanische Uhr hatte er bereits aufgezogen<br />

und stellte sie dann möglichst minutengenau. Am nächsten Tag wollte er früh<br />

raus, denn bekanntlich gibt es in Notzeiten viel zu tun.<br />

Den Rest des Abends verbrachte er bei Gaslicht und einem interessanten<br />

Buch, das sowieso schon viel zu lange auf ihn hatte warten müssen. Als er<br />

müde wurde, legte er sich in sein Bett und schlief tief und fest.<br />

6 Eva<br />

Am dritten Tag nach dem Crash räumten wir vormittags wieder soviel wie<br />

möglich aus dem Haus in den hinteren Keller. Im Haus sah es immer kahler<br />

aus. Auch einige Sachen, die wir täglich benutzten, waren schon in den Keller<br />

gewandert. Die Küche war schon halb leer und meine bevorzugten Töpfe, Messer<br />

und Teller fehlten auch. Das war andererseits natürlich praktisch, denn die<br />

Spülmaschine funktionierte sowieso nicht, und wenn man nur zwei Teller im<br />

Schrank hat, braucht man auch nur zwei Teller abzuspülen.<br />

Vor allem war es schwer zu entscheiden, was in den Keller sollte und was<br />

nicht. Viele Sachen wollten wir auch im Haus lassen, weil sie entweder uninteressant<br />

für Plünderer waren, oder wir sie nicht vermissen würden, wenn sie weg<br />

wären. Andere Sachen waren uns lieb und teuer und sollten gerettet werden,<br />

oder sie hätten es den Plünderern zu angenehm gemacht, beispielweise Essen.<br />

Und dann kam da noch die Frage an welchem Tag was verstaut werden sollte.<br />

Je früher wir etwas in den Keller brachten, desto länger müssten wir darauf<br />

verzichten in der "Wartezeit" auf die Plünderer. Andererseits mussten besonders<br />

wichtige Sachen frühzeitig verstaut werden, falls die Plünderer früher<br />

kommen würden. Dabei hatten wir uns natürlich schon lange vorher einen ausführlichen<br />

Plan gemacht, was wann in den Keller geräumt werden sollte. Das<br />

half zwar, aber in der Praxis gab es dennoch viel zu überlegen.<br />

Als wir mit dem Schleppen für diesen Tag fertig waren, machte sich Felix<br />

daran, den Stromgenerator erstmals in Betrieb zu nehmen und auch die Lage im<br />

Netz nochmal zu überprüfen.<br />

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