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die Steuerung des Betonmischers. Der Fahrer sei deshalb sehr aufgebracht,<br />

denn wenn der Beton erstmal erhärtet, könne man den kompletten Betonmischer<br />

wegschmeißen. Sie hätten versucht, die Bauleitung und die Stadtwerke zu<br />

erreichen, aber alle Telefone und Handys seien kaputt. Sogar der Fernseher im<br />

Bauwagen würde nicht mehr funktionieren, obwohl er mit einer unabhängigen<br />

Autobatterie betrieben wurde. Das gleiche würde für die Radios gelten. Keiner<br />

konnte sich einen Reim darauf machen, was wohl geschehen war.<br />

Fritz dachte über die Kombination von Ereignissen nach und konnte sich nur<br />

einen Grund dafür vorstellen, warum alles gleichzeitig ausgefallen war, die<br />

benzinbetriebenen Geräte aber funktionierten. Er konnte sich aber nicht vorstellen,<br />

dass es einen solchen Anschlag ausgerechnet hier, in einer etwas<br />

größeren Kleinstadt gegeben hatte. Wozu? Hier gab es doch nichts, was für<br />

Terroristen interessant sein könnte. Er überlegte, wie man wohl an Nachrichten<br />

rankommen könnte, jetzt wo alle Radios kaputt waren.<br />

Da fiel ihm sein fußballbegeisterter Kollege ein, der immer noch ein Reserveradio<br />

in seinem altmodischen Blech-Werkzeugkasten mit rumschleppte, um<br />

jederzeit wichtige Fußballübertragungen hören zu können. Vielleicht würde<br />

dieses Radio noch funktionieren. Also ging er zu seinem Kollegen und schlug<br />

vor, das Radio hervorzuholen.<br />

Und tatsächlich: Das staubige verdreckte Radio funktionierte problemlos und<br />

sie erfuhren nach kurzer Sendersuche von den weltweiten dramatischen Ereignissen.<br />

Danach waren erstmal noch ein paar Biere fällig. Die Männer<br />

schüttelten ihre Köpfe über das Ausmaß der Katastrophe und als sie sich von<br />

dem Schrecken erholt hatten, ging jeder wieder an seine Arbeit.<br />

Diejenigen, die vorher mit Elektrogeräten gearbeitet hatten, wurden woanders<br />

eingeteilt, und so kam es, dass Fritz den Rest des Tages mit Mörtelmischen im<br />

großen Kübel verbrachte, denn die Mörtelmischmaschine funktionierte natürlich<br />

auch nicht. Die harte Arbeit machte Fritz aber kaum etwas aus, denn bei<br />

seinem eigenen Häuschen hatte er auch oft den Mörtel von Hand angemischt<br />

und war es also gewöhnt, in großen Töpfen zu rühren.<br />

Nach Dienstschluss lief er mit ein paar der Kollegen zu Fuß zurück zur Baufirma,<br />

denn dort stand sein Fahrrad, mit dem er immer zur Arbeit fuhr. Auf den<br />

Bürgersteigen war erheblich mehr Fußgänger-Verkehr als sonst, dafür stand der<br />

Straßenverkehr immer noch still. An jeder größeren Straßenecke stand ein Polizist,<br />

der dafür sorgte, dass sich alle Passanten anständig verhielten. Die meisten<br />

Fußgänger waren daher auch zügig unterwegs und strebten anscheinend ihren<br />

Behausungen zu. Bei der Baufirma angekommen, die gut 5 km von der Baustelle<br />

entfernt lag, griff sich Fritz sein Fahrrad und fuhr gemütlich nach Hause.<br />

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