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Fritz starrte entsetzt in die Richtung der Staub- und Rauchsäule und es<br />

dauerte eine Weile, bis ihm wieder einfiel, dass er ja im Aufzug steckengeblieben<br />

war. Die Elektrik des Aufzugs schien in Ordnung zu sein, zumindest sah<br />

man keine verschmorten Stellen oder losen Kabel.<br />

Nachdem er den Aufzug einige Minuten lang untersucht hatte, entschloss er<br />

sich, den Aufzug durch den Notausstieg und über das Gerüst zu verlassen. Zuerst<br />

sicherte er den Aufzug, damit dieser nicht unvermittelt wieder losfahren<br />

würde, wenn der Strom zurückkehren würde. Kurze Zeit später hatte er die<br />

Klappe im Dach des Aufzugs geöffnet und sich nach oben gezogen. Sich aufs<br />

Gerüst zu schwingen, war eine Kleinigkeit.<br />

Statt nach unten zu klettern, entschloss sich Fritz jedoch spontan, bis aufs<br />

Dach zu steigen, um sich umschauen zu können. Bis zum Dach waren es nur<br />

noch drei Stockwerke, darum war Fritz ziemlich bald oben angekommen.<br />

Zuerst schaute er in Richtung Flugzeug-Absturz. An der Absturzstelle stieg<br />

inzwischen eine Flammensäule auf. Fritz vermutete, dass der Absturz sehr nahe<br />

der Innenstadt stattgefunden haben musste. Die Lage der Flammen- und Rauchsäule<br />

bestätigte diese Vermutung. In der anderen Richtung hatte Fritz freien<br />

Blick auf die Umgehungsstraße. Auch dort stieg an etlichen Stellen Rauch auf<br />

und zwischen den Rauchwolken konnte man sehen, dass die Autos sich in eine<br />

große Unfall-Landschaft verwandelt hatten. Alle Autos waren stehengeblieben.<br />

In beiden Richtungen fuhr kein einziges Auto mehr. Weil auf der Umgehungsstraße<br />

gerne gerast wurde, selbst von braven Hausfrauen, vermutete Fritz, dass<br />

die Unfälle viele Tote und Verletzte gefordert hatten. Rettungswagen waren<br />

nicht in Sicht. Auch auf allen anderen Straßen, die er sah, war der Verkehr<br />

vollständig zum Erliegen gekommen.<br />

Als er nach unten auf die Baustelle blickte, sah er, dass an vielen Stellen, der<br />

Baubetrieb ganz normal weiterlief. Die Rüttler und Pressluftgeräte lärmten wie<br />

eh und je. Am Betonmischer gestikulierte der Fahrer aufgeregt mit dem Polier<br />

und rund um den Bierkasten beim Bauwagen hatte sich eine kleine Gruppe<br />

Männer gebildet. Der Kasten mit dem Baustrom wurde von mehreren Männern<br />

umlagert, die Fritz von oben als die Elektrik-Kenner des Teams erkannte. Da<br />

unten war wohl nur zur Hälfte alles in Ordnung.<br />

Nachdem er sich gründlich umgeschaut hatte, winkte Fritz dem Kranführer<br />

zu, der sich etwa auf gleicher Höhe befand und kletterte allmählich wieder vom<br />

Dach herunter. Unten angekommen wurde er von der Gruppe am Bierkasten<br />

mit Fragen bestürmt, was er denn alles gesehen hätte. Er erzählte ihnen von<br />

dem Flugzeug-Absturz und den Massenkarambolagen. Die Männer erzählten<br />

ihm in wenigen Worten, dass der gesamte Baustrom ausgefallen sei, aber auch<br />

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