06.12.2012 Aufrufe

EMP-Roman-12.pdf

EMP-Roman-12.pdf

EMP-Roman-12.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

letzten Wegstück nichts mehr passieren würde, aber so lange wollte er sich<br />

nicht von Alice trennen, wo er sie doch gerade erst kennen- und lieben gelernt<br />

hatte. Also würde sie mitkommen. Da die beiden es offenbar sehr ernst miteinander<br />

meinten, wollte Alice auch gerne Fritz Eltern kennenlernen. Als<br />

nächstes Ziel war ein Freund in der March angepeilt, denn es schien ratsam<br />

Freiburg zu umgehen, weil es dort immer mal wieder Unruhen gab.<br />

Der überaus dankbare Bürgermeister und Herr Ganter hatten Fritz versprochen,<br />

auf sein Haus aufzupassen und ihm mehrmals versichert, dass sie ihn bei<br />

der weiteren Organisation der Stadt durchaus für ein paar Tage entbehren zu<br />

könnten. Den Jugendlichen hatte Fritz die Funktion des überregionalen Funknetzes<br />

erklärt, sodass die Verbindung auch während der Reise zu den Eltern<br />

nicht abreißen würde.<br />

Durch den großen Handwagen wurde die Wanderung am nächsten Tag zum<br />

Vergnügen, denn das ganze Gepäck passte hinein und Anna konnte auf einem<br />

weichen Kissen thronen, während einer der Erwachsenen den Wagen zog.<br />

Ronja erkannte, dass Alice mit ihren goldblonden Locken zwar engelsgleich<br />

aussah, was Ronja immer zur Vorsicht mahnte, aber durchaus ein sehr freundliches,<br />

offenes Wesen hatte. Irgendwie war hier wohl das seltene Kunststück<br />

gelungen, dass offensichtliche Schönheit nicht den Charakter verdorben hatte.<br />

Ronjas Bruder schien Alice wirklich von Herzen zugetan zu sein. Von Stunde<br />

zu Stunde gewann sie Alice lieber und bis zum Abend konnte sie sich sogar<br />

vorstellen, eine Freundin von Alice zu werden.<br />

Der hoffentlich letzte Tag der Reise brach sonnig an, der Handwagen rollte<br />

wie geschmiert über die Straße und die Wanderlieder funktionierten teilweise<br />

sogar schon im Kanon, als die Reisenden durch den Morgen wanderten.<br />

39 Eva<br />

Den ganzen Tag über wuselte ich wie von wilden Bienen umher gescheucht<br />

durch das Haus. Die letzten Stunden Wartezeit waren noch schlimmer als die<br />

ganzen Wochen der Ungewissheit, seit wir wussten, dass Ronja auf dem Weg<br />

zu uns war. Mein Gefühlsleben war seitdem ein einziges Auf und Ab gewesen.<br />

Bestimmt war das mit ein Grund gewesen, der Felix heute zusammen mit Michael<br />

Friedrich in den Wald getrieben hatte. Bei der schweren Arbeit verging<br />

die Zeit bestimmt auch schneller als beim rastlosen Wuseln im Haus.<br />

Aber für etwas anderes fehlte mir an diesem Tag sowieso der Verstand. Ein<br />

Willkommens-Essen war längst vorbereitet, auch die zukünftigen Zimmer von<br />

Ronja, Anna und das Gästezimmer für die beiden Jungverliebten hatte ich<br />

279

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!