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sogleich die Zubereitung eines leckeren Essens in Angriff nahm. Der Hausherr<br />

bot ihnen etwas zu trinken an und setzte sich zu ihnen in das bequeme Wohnzimmer.<br />

Mehrere Lampen, die anscheinend mit Duftöl betrieben wurden,<br />

erweckten einen fast weihnachtlichen Eindruck.<br />

"Das ganze Netz war außer sich vor Sorge, als ihr nicht in Karlsruhe angekommen<br />

seid. Aber dann hat sich dieser merkwürdige Josh gemeldet und seit<br />

gestern Abend wissen wir, dass ihr am Leben seid. Wir sollten euren Eltern<br />

gleich schreiben, dass ihr gut hier angekommen seid", sprach's und setzte sich<br />

sofort an einen Computer, dem er mit hoher Geschwindigkeit einhämmerte,<br />

was er zu sagen hatte.<br />

"Vor dem Essen könnt ihr gerne noch duschen. Für ein heißes Bad reichen<br />

unsere Möglichkeiten nicht, aber eine heiße Dusche ist drin", bot er den Reisenden<br />

an.<br />

Dieses Angebot war überaus verlockend, denn seit Wochen war alles Wasser<br />

immer kalt gewesen, das ihnen zur Reinigung zur Verfügung gestanden hatte.<br />

Unter dem warmen Rieseln floss nicht nur der Reisedreck von ihren Körpern,<br />

sondern auch ein Teil des Schreckens, den sie erlebt hatten. Die Haare fühlten<br />

sich wieder richtig seidig an, als sie frisch gewaschen und gekämmt waren.<br />

Nach dem hervorragenden Essen fühlten Ronja und Anna sich wie im Paradies.<br />

Das Beste war jedoch die Aussicht auf den nächsten Tag, denn ihr Gastgeber<br />

hatte beschlossen, seinen alten Benz aus der gut geschützten Garage zu holen<br />

und sie zum nächsten Netzteilnehmer auf ihrer Route zu fahren. Seinen Netzfreund<br />

wollte er sowieso schon länger persönlich kennenlernen und außerdem<br />

wollte er ihm ein technisches Gerät mitbringen, das jenem noch bei seiner Ausrüstung<br />

fehlte. Auf diese Weise war ihre Weiterreise wieder einmal für einen<br />

Tag gesichert.<br />

Unterwegs im Benz ihres Gastgebers war es sehr bequem und irgendwie bizarr,<br />

denn die scheinbare Normalität einer Autofahrt stand in krassem<br />

Widerspruch zur Ruhe auf den Straßen, die teilweise jedoch nur eine Slalomfahrt<br />

zuließen, weil immer noch kaputte Autos im Weg standen. So dauerte es<br />

auch bis zum späten Nachmittag, bis sie das Haus des nächsten Netzfreundes in<br />

der Nähe von Achern erreichten.<br />

Auch hier wurden sie freundlich willkommen geheißen und bewirtet. Die<br />

beiden Netzfreunde verschwanden bald im Funkraum, um gemeinsam an der<br />

Anlage zu werkeln, jedoch die Frau des neuen Gastgebers war sehr interessiert<br />

an der Geschichte ihrer Flucht.<br />

Von Achern aus zu den nächsten Netzteilnehmern gab es leider keine Mitfahrgelegenheit,<br />

denn die Acherner hatten kein funktionierendes Auto, sonst<br />

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