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verschmitzten Grinsen.<br />

Gesagt, getan.<br />

Während Frau Schmidteisen sein Haus in ein gemütliches kleines Schmuckstück<br />

verwandelte und für regelmäßige Mahlzeiten sorgte, die nach Fritz<br />

Einschätzung sehr vorratsschonend aber lecker waren, und die alten Männer<br />

zusammen mit den Jugendlichen das Dorf bewachten, übte Fritz das Schießen<br />

mit der Armbrust und kundschaftete immer wieder die Vorstadt aus.<br />

Er zählte sogar die Anzahl der Flaschen Schnaps, die die Wachposten täglich<br />

tranken, beobachtete, ob der Keller jemals geöffnet wurde, wie der Tagesablauf<br />

war. Dabei wurden die Gefangenen von Tag zu Tag mehr und sahen täglich<br />

elender aus.<br />

Mit den Frauen besprach er, wie man eine erste notdürftige Verpflegung und<br />

Versorgung der Gefangenen durchführen könnte. Er selbst spendete zwanzig<br />

Kilo Spaghetti, die kleingebrochen eine sehr gute Suppeneinlage darstellten.<br />

Die große Kochaktion sollte jedoch erst beginnen, wenn die Befreiungsaktion<br />

erfolgreich beendet wäre, um nicht zu riskieren, möglicherweise umsonst wertvolle<br />

Vorräte zu verkochen.<br />

Endlich waren die Vorbereitungen abgeschlossen und Fritz beschloss zusammen<br />

mit dem inzwischen gebildeten Ältestenrat, dass am nächsten Abend<br />

die Befreiung stattfinden sollte.<br />

Für Fritz begann der erste Teil der Aktion schon vor dem Morgengrauen,<br />

denn nur zwischen fünf und sechs Uhr morgens war um die Kneipe herum alles<br />

totenstill. Als er sich sicher war, dass alle in ihren Betten waren, schlich er zum<br />

Kellereingang. Mit seinen kleinen Handwerkzeugen öffnete er fast geräuschlos<br />

die Tür und schloss sie wieder hinter sich.<br />

Der Keller war bis unter die Decke angefüllt mit Vorräten aller Art. Fritz arbeitete<br />

sich vorsichtig bis zur Empore vor. Auch diese war mit Vorräten so<br />

vollgestellt, das nur ein schmaler Gang zum Durchgehen blieb. Fritz suchte sich<br />

eine strategisch günstige Stelle, an der er tagsüber nicht auffallen und abends<br />

gut schießen konnte. Dort musste er den ganzen Tag über reglos verharren, bis<br />

der Moment zum Handeln gekommen sein würde.<br />

Irgendwann, Fritz war es schon wie eine Ewigkeit erschienen, füllte sich der<br />

Raum mit Menschen. Seine aus alten Männern, Frauen und Kindern zusammengewürfelte<br />

Entermannschaft müsste jetzt schon komplett auf ihren Plätzen<br />

sein.<br />

Der Leiter der äußeren Befreiungsaktion war natürlich Herr Ganter, denn als<br />

Jäger war er für so einen Einsatz der geeignetste Mann.<br />

Laura hatte eine besonders wichtige Aufgabe bekommen. Sie sollte auf einen<br />

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