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zimmer auf und ab und ließ sie sich mehrmals ducken oder verstecken. Als er<br />

den Eindruck hatte, dass die Kinder das Wesentliche begriffen hatten, waren<br />

die Großeltern auch schon bereit für den Aufbruch.<br />

Dank der Vorbereitung gelang es den Kindern tatsächlich erstaunlich leise<br />

ihren Weg anzutreten. Beim steilen Stück wurde deutlich, dass alle seit Tagen<br />

nichts oder nur wenig gegessen hatten, denn der Aufstieg fiel ihnen schwer.<br />

Daher nahm Fritz den Jungen auf die Schultern und das Mädchen und die Frau<br />

an die Hand und half ihnen beim Erklimmen der Anhöhe.<br />

Zuhause angekommen, gab er allen erstmal einen Riegel BP5-Notnahrung,<br />

weil diese sehr gut geeignet ist, um einen ausgehungerten Magen wieder an<br />

Essen zu gewöhnen. Während seine Gäste an ihren Riegeln knabberten, kochte<br />

er eine leichte Nudelsuppe und verdünnten Kakao als Mahlzeit zum Eingewöhnen.<br />

Auf die fragenden Blicke seiner Gäste hin erklärte er ihnen, dass sie gerne<br />

auch festere Nahrung bekommen könnten, wenn sie die erste Mahlzeit gut vertragen<br />

hatten.<br />

Die Großmutter verstand sofort, was Fritz damit meinte und auch der Bürgermeister<br />

nickte andächtig. Wahrscheinlich hatten sie die Nachkriegszeit am<br />

eigenen Leib erlebt. Die Kinder freuten sich sowieso über Nudelsuppe und<br />

Kakao. Nach dem Essen wollten sie unbedingt noch welche von den "hellen<br />

Keksen" haben. Das zeigte Fritz, dass er die richtigen Nahrungsmittel für seine<br />

ausgehungerten Gäste ausgewählt hatte.<br />

Seine Gästezimmer waren ziemlich schlicht, aber jedes hatte Platz für zwei<br />

Schläfer. So waren seine Gäste auch sehr zufrieden, als sie sich nach kurzer<br />

Zeit zum Schlafen zurückzogen.<br />

Am nächsten Morgen nahm der die ganze Familie mit zu den Ganters, um<br />

gemeinsam zu beraten, wie es weitergehen sollte. Die Kinder wurden von Frau<br />

Ganter zu anderen Kindern gebracht, bei denen es lustiger war als bei pläneschmiedenden<br />

Erwachsenen.<br />

"Ich bräuchte eine Schusswaffe, mit der ich möglichst geräuschlos aus zirka<br />

zehn bis zwanzig Meter Entfernung drei Ziele schnell hintereinander treffen<br />

kann. Da ich kein Meisterschütze bin, wären mir zehn bis zwölf Schuss nicht<br />

unrecht", sagte Fritz in die Männerrunde.<br />

"Merkwürdige Waffe, die Sie da wollen", sagte Herr Ganter. "Wie wär's mit<br />

einer Armbrust, wenn's geräuschlos sein soll?"<br />

"Eine Armbrust?", fragte Fritz entgeistert.<br />

"Ja, eine Armbrust ist geräuschloser als normale Gewehre und schießt sehr<br />

präzise, wenn man damit umgehen kann. Ich könnte Ihnen eine zur Verfügung<br />

stellen. Und auch zeigen, wie es funktioniert", endete Herr Ganter mit einem<br />

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