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zuhause reden könnten. Anscheinend wollte er die Jugendlichen nicht aus der<br />

Konzentration bringen.<br />

Fritz zog weiter in Richtung Vorstadt, um das Gefangenenlager weiter auszukundschaften.<br />

Die Anzahl der Gefangenen hatte seit dem Vortag stark<br />

zugenommen. Am inneren Rand der Zäune lagen einige übel zugerichtete Leichen.<br />

Die Männer wurden wieder gezwungen, Wehrübungen abzuhalten und<br />

die Frauen als Druckmittel schikaniert.<br />

Bei der Beobachtung der patrouillierenden Wachposten fiel Fritz auf, dass sie<br />

immer wieder an einem Ende ihrer Runde hinter einem Busch außer Sicht gerieten,<br />

bevor sie wendeten und in die andere Richtung marschierten.<br />

In einem günstigen Moment huschte Fritz zu dem Gebüsch, denn es interessierte<br />

ihn, was sich darin verbarg. Doch er hatte die Geschwindigkeit<br />

unterschätzt, mit der der nächste Wachposten das Gebüsch erreichen würde.<br />

Plötzlich starrte er in ein fremdes Gesicht. Der fremde Mann hatte seinen<br />

Blick jedoch auf etwas anderes geheftet, darum entdeckte er Fritz nicht sofort,<br />

obwohl sich zwischen ihnen nur ein knapper Meter Gebüsch befand. Fritz hielt<br />

die Luft an und rührte sich nicht. Der Wachposten holte umständlich eine Flasche<br />

Schnaps aus dem Gebüsch und trank einen Schluck. Anschließend<br />

versteckte er die Flasche wieder, um sich wieder auf den Weg zu machen.<br />

Sobald der Wachposten das Gebüsch verlassen hatte, schlich Fritz so schnell<br />

wie möglich aus der Gefahrenzone. Als er sich sicher war, weit genug weg zu<br />

sein, setzte er sich auf einen Stein und atmete tief durch. Das war ja gerade<br />

noch mal gut gegangen. In Zukunft würde er besser aufpassen müssen.<br />

Schließlich nützte er niemandem, wenn er auch gefangen genommen würde.<br />

Nachdem er eine Weile über den Vorfall nachgedacht hatte, wurde Fritz klar,<br />

dass diese Unsitte der Wachposten eine gute Chance für die Befreiung der Gefangenen<br />

bot. Wenn alle Wachposten den ganzen Tag über schluckweise<br />

Schnaps tranken, konnten die Befreier den Schnaps mit Schlafmittel versetzen<br />

und die Wachposten dadurch außer Gefecht setzen. Blieben nur noch die ganzen<br />

anderen Gangster. Fritz beschloss solange wie möglich das Geschehen zu<br />

beobachten.<br />

Als es langsam dunkelte, sammelten sich die heimkehrenden Bandenmitglieder<br />

wie zuvor in der Kneipe. Wieder wurden sie am Eingang entwaffnet.<br />

Wieder schlich Fritz sich im Schutz der Dunkelheit zur Rückwand der Kneipe,<br />

in der Hoffnung etwas sehen zu können. Diesmal ließ ein anderer Vorhang<br />

einen Spalt offen, doch leider konnte Fritz kaum etwas erkennen an dieser<br />

Stelle. Stattdessen untersuchte er das Äußere des Gebäudes noch gründlicher<br />

als zuvor. Um die Ecke gab es einen Eingang zum Keller, der aber gut ver-<br />

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