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Bürgermeister durchschnitt das obligatorische Band, woraufhin die Motoren<br />

der Diesellok angelassen wurden. Die ganzen geladenen Gäste nahmen in den<br />

Waggons des Zuges Platz, um die Jungfernfahrt mitzuerleben. Diese allererste<br />

Fahrt ging aber nur bis zum Bahnhof Laim, wo der Zug wendete und wieder<br />

zurück fuhr. Die meisten Gäste stiegen wieder aus, um auf festem Boden weiter<br />

zu feiern oder sich wieder ihrer Arbeit zu widmen. Nur Ullis Gruppe, einige<br />

Techniker und Soldaten zum Schutz fuhren wieder los, um nach Freising zu<br />

kommen. Auf diese Weise konnte ein feierlicher Akt zur Hebung der Allgemeinstimmung<br />

mit einem ernsthaften Auftrag kombiniert werden.<br />

In Freising angekommen wurden sie schon von einem militärischen Voraustrupp<br />

begrüßt, der die Situation in Freising gesichert hatte, damit die Münchner<br />

Würdenträger ungefährdet bis zu ihrem Ziel kommen konnten. Auf mehrere<br />

Jeeps verteilt fuhren sie zuerst zur Molkerei. Dort erwartete sie ein älterer<br />

Mann in Begleitung eines jungen Soldaten.<br />

"Gut, dass Sie kommen. Und Sie wollen jetzt wieder Ordnung in das Ganze<br />

bringen?", kam der Mann gleich zum Thema, nachdem sie drinnen an einem<br />

großen Tisch Platz genommen hatten.<br />

"Ja, genau, das haben wir vor. Sind Sie hier der Geschäftsführer?", Ulli war<br />

sehr froh, dass der Bürgermeister das Wort ergriffen hatte, denn der Molkerei-<br />

Mann war ein echtes bayrisches Urgestein und da passte ein würdiger Bürgermeister<br />

als Haupt-Gesprächspartner bestimmt am besten (wir lesen hier die<br />

deutsche Übersetzung der Dialoge).<br />

"Ach die sind alle fortgerannt, die neuen Chefs, die sie uns vor die Nase gesetzt<br />

haben. Ich bin der letzte Abteilungsleiter, der hier die Stellung hält. Mir<br />

liegt die Molkerei halt am Herzen; schließlich war ich schon vorher da, bevor<br />

Ihr in München uns verkauft habt", der alte Groll war dem Mann noch deutlich<br />

anzumerken.<br />

"Ja, das tut mir auch unendlich leid", beeilte sich der Bürgermeister zu sagen.<br />

"Der Verkauf ihrer Molkerei war vor meiner Zeit, aber soviel ich weiß, blieb<br />

der Stadt damals nichts anderes übrig. Wir wollen jetzt neue Vereinbarungen<br />

mit Ihnen treffen, die der aktuellen Situation entsprechen."<br />

"Schon gut", grummelte der Mann. "Was wollen Sie und was bieten Sie?"<br />

"Gut gefragt. Kurze Antwort: Wir wollen Milchprodukte für unsere Bevölkerung<br />

und wir bieten Geld, Technik, Sicherheit und Leute", sagte der<br />

Bürgermeister. "Doch zunächst mal wüssten wir gerne, wie bei Ihnen die Lage<br />

ist, um uns ein Bild von den Möglichkeiten und Schwierigkeiten machen zu<br />

können."<br />

"Hier funktioniert natürlich nichts, was mit Elektronik zu tun hat. Wir haben<br />

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