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lich der Abschied von Nanni, aber auch sonst hatten Ronja und Anna sich in<br />

Frankfurt so wohl gefühlt, dass sie auch gerne noch eine Weile geblieben wären.<br />

Nanni und CityGuy brachten sie zum Bahnhof, wo das Prozedere recht<br />

ähnlich war, wie bei der Abfahrt aus Berlin. Im Unterschied dazu gab es hier<br />

aber viele Verwandte und Freunde, die die Reisenden zum Zug brachten. Sogar<br />

ein kleiner Stand mit Reiseproviant hatte extra für dieses Ereignis aufgemacht.<br />

Ronja und Anna waren aber bestens mit Proviant versorgt, denn Maria hatte sie<br />

für mehrere Tage mit Essen ausgestattet. Da sie noch nicht wussten, wie sie von<br />

Karlsruhe aus weiterkommen würden, war das bestimmt eine sinnvolle Maßnahme.<br />

Immerhin würde vielleicht jemand von den Netz-Teilnehmern kommen, um<br />

sie abzuholen. Das war aber noch nicht sicher, denn er wohnte in einem Vorort<br />

von Karlsruhe und in Karlsruhe waren die Verhältnisse nicht so günstig wie in<br />

Frankfurt. Zur Not würden sie aber auch von einer speziellen Flüchtlings-<br />

Kommission empfangen werden, aber dann müssten sie ihr Schweizer Diplomaten-Spiel<br />

weiter aufrecht erhalten.<br />

Ronja und Anna sahen Nanni noch lange am Bahnsteig stehen und winken,<br />

als sie langsam aus dem Bahnhof hinausfuhren. Die Fahrt war ähnlich wie die<br />

Fahrt von Berlin nach Frankfurt. Es fühlte sich inzwischen fast so an, wie eine<br />

ganz normale Reise zu den Großeltern, nur das der Zug etwas langsamer war,<br />

als Züge, die man normalerweise für so eine weite Reise benutzt.<br />

Kurz hinter Darmstadt wurde der Zug erst deutlich langsamer und blieb dann<br />

stehen. Diese Zwischenhalts kannte Ronja ja schon von ihrer letzten Fahrt,<br />

daher war sie nicht besonders beunruhigt. Diesmal dauerte es jedoch ziemlich<br />

lange und in der Wartezeit sah man auch einige Männer fluchend an ihrem<br />

Waggon vorbeigehen. Ronja und Anna saßen bei dieser Fahrt in einem der<br />

vorderen Waggons, daher waren sie der Lok ziemlich nahe. Immer wieder<br />

gingen Männer schimpfend zur Lok oder kamen von dort zurück. Die meisten<br />

trugen Gegenstände, die teilweise aussahen wie Werkzeugkästen. Ein paar Mal<br />

hörte man auch Geräusche, wie lautes Hämmern.<br />

Endlich ging es wieder weiter. Alle Reisenden atmeten erleichtert auf und<br />

widmeten sich dann wieder ihren Beschäftigungen.<br />

Doch die Freude währte nicht lange. Denn schon nach wenigen Kilometern<br />

wurde der Zug wieder langsamer, beschleunigte noch ein paar Mal, um dann<br />

immer wieder langsamer zu werden, bis er schließlich ganz zum Stehen kam.<br />

Wieder hörte man fluchende Männer und Hammerschläge.<br />

Nach etwa einer Stunde Wartezeit kam ein Mann in ihren Waggon und gab<br />

bekannt, dass die Lok kaputt sei. Die Techniker würden versuchen, am näch-<br />

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