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Abenteuer wagen?", fragte er.<br />

"Ja", sagten alle drei wie aus einem Munde. Auch wenn die Situation in<br />

Frankfurt ungewiss war, war es auf jeden Fall gut aus Berlin wegzukommen.<br />

"Ok, dann werd ich mich mal an die Arbeit machen", sagte Josh und verschwand.<br />

"Wie aufregend", seufzte Nanni. "Ob ich das wohl mit dem Schweizer Dialekt<br />

hinkriege in der kurzen Zeit? Und ob wir von Frankfurt aus<br />

weiterkommen? Was bin ich froh, wenn wir hier wegkommen."<br />

"Mir geht's ganz ähnlich. Ich kann es auch kaum noch abwarten", sagte<br />

Ronja. "Lasst uns einfach mal das typische Schweizer 'oder' üben. Das müsste<br />

für den Anfang schon reichen. Einen echten Schweizer wird es natürlich nicht<br />

beeindrucken, aber dann können wir ja sagen, wir seien hauptsächlich hier in<br />

Berlin aufgewachsen."<br />

Also übten sie gemeinsam das Schweizer "oder" am Ende der Sätze, was<br />

zwar nicht besonders gut gelang, aber um Norddeutsche zu überzeugen würde<br />

es vielleicht reichen. Bei ihren Übungen kamen sie ins Gespräch über Josh.<br />

Anna fand ihn "irgendwie komisch, aber ganz nett, oder.". Ronja und Nanni<br />

wunderten sich sehr über seine Möglichkeiten in dieser Katastrophen-Situation.<br />

Er schien alles bewerkstelligen zu können. Aber wodurch war ihm das möglich?<br />

Irgendwie erinnerte Josh etwas an James Bond, wenn er auch nicht so<br />

aussah. Kampferfahrung hatte er bestimmt, das stand völlig außer Frage.<br />

Nachdem das "oder" halbwegs klappte und auch das Geheimnis um Josh ausführlich<br />

durchdiskutiert war, verging der Tag quälend langsam, obwohl sie<br />

versuchten, ihn mit Kartenspielen, Geschichten und Lernen zu verkürzen.<br />

Erst am späten Abend kam Josh wieder zu ihnen. Er warf ihnen drei Pässe<br />

auf den behelfsmäßigen Tisch und fragte: "Seid ihr bereit?"<br />

"Ja, sind wir, wann geht es los?", antwortete Ronja.<br />

"Morgen früh um neun fährt der Zug. Bis dahin müsst ihr euch eure neuen<br />

Persönlichkeiten noch einprägen", sagte Josh. "Also, ihr seid Schwestern und<br />

eine von euch hat eine Tochter. Eure Vornamen habe ich belassen, wie sie sind,<br />

damit ihr euch nicht so leicht verplappert. Euer Vater ist zusammen mit allen<br />

anderen Schweizer Diplomaten beim Sturm auf die Schweizer Botschaft umgekommen.<br />

Das war vor drei Tagen. Es wäre also sinnvoll, wenn zumindest ihr<br />

beiden Erwachsenen etwas traurig wirken würdet. Ihr seid auf der Reise zu,<br />

was weiß ich, eurer Oma vielleicht, in der Schweiz. Diese Story braucht ihr nur,<br />

solange ihr im Zug seid. In Frankfurt wird dieser CityGuy euch abholen. Ach<br />

und noch was: Wundert euch nicht, wenn ihr beim Verlassen der Stadt<br />

Flüchtlingsströme in Richtung Stadt seht. Die Bewohner der gesamten<br />

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