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ten sie sich nicht. Der Himmel zog sich immer mehr zusammen und genauso<br />

schien ihnen ihre Situation sich immer mehr zusammenzubrauen. In der Nacht<br />

schraken sie immer wieder aus dem Schlaf, weil es im Stockwerk unter ihnen<br />

laut polterte.<br />

Weil sie sich in ihrem Haus nicht mehr sicher fühlten, wagten sie am nächsten<br />

Tag einen neuen Vorstoß in die Stadt. Diesmal gingen sie in eine andere<br />

Richtung. Überall stießen sie jedoch auf brennende Häuser, um die sich keiner<br />

kümmerte, zerstörte Autos, Bruchstücke von Möbelstücken und Elektrogeräten.<br />

Auf einer breiten Straße tummelte sich auf der anderen Seite eine Plünderer-<br />

Gruppe. Sie waren anscheinend zur Zeit nicht auf Beute aus, denn sie standen<br />

einfach rum und einige kabbelten sich. Dennoch gingen Ronja und ihre Familie<br />

auf der anderen Straßenseite möglichst nah an den Häusern entlang, um so<br />

entfernt wie möglich von den Plünderern zu sein.<br />

In der Ferne erschien ein Panzer, der sich mit hoher Geschwindigkeit näherte.<br />

"Oh, das Militär. Ob die hier wieder Ordnung reinbringen werden?", hoffte<br />

Nanni.<br />

"Wir werden sehen", antwortete Ronja.<br />

Da war der Panzer auch schon ganz nahe. Sie konnten mehrere uniformierte<br />

Männer auf der Luke sitzen sehen.<br />

Da plötzlich hoben die Männer ihre Waffen und schossen wahllos in die<br />

Plünderer-Gruppe. Etwas zupfte an Ronjas Arm und Nanni schrie auf.<br />

Nanni fasste sich an die Wange, von der ein blutiges Rinnsal sickerte. Alle<br />

Farbe wich aus ihrem Gesicht.<br />

"Du bist verletzt", rief Ronja aus. Sie nahm ihre Freundin am Ellenbogen und<br />

führte sie in einen nicht brennenden Hauseingang. Dort sank Nanni auf die<br />

Stufen und lehnte sich an die Haustür. Ronja kramte in ihrem Rucksack auf der<br />

Suche nach ihrem Medizintäschchen. Nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass<br />

Nanni nur einen Kratzer hatte. Auch das Bluten ließ schnell wieder nach.<br />

Aber der Schreck saß tief. Ein Querschläger konnte es kaum gewesen sein,<br />

denn die Plünderer waren ja auf der anderen Straßenseite. Auch Ronja war fast<br />

getroffen worden, denn das leichte Zupfen, das sie verspürt hatte, hatte ihre<br />

gefütterte Jacke am Ärmel zerfetzt. Nur Anna hatte nichts abbekommen, denn<br />

sie hatte sich vernünftigerweise hinter Ronja versteckt, als das unheimliche<br />

große Fahrzeug näher gekommen war.<br />

Die Soldaten hatten auf sie geschossen.<br />

Der Panzer war schon längst über alle Berge als Ronja und Nanni diese Tatsache<br />

bewusst wurde. Was war denn nur mit der Armee los, wenn so etwas<br />

geschehen konnte?<br />

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