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huschten, um sogleich wieder im Schatten der Häuser zu verschwinden. Der<br />

Anblick der Stadt war wirklich zum Fürchten, daher gingen sie bald wieder ins<br />

Innere des Penthouses.<br />

Zurück auf den Sofas hätte Ronja sich am liebsten an die Schulter von Klaus<br />

gelehnt oder sogar richtig angekuschelt, denn der Anblick der Stadt hatte sie<br />

ziemlich verstört. So wie die anderen aussahen, ging es ihnen ähnlich wie<br />

Ronja. Nur Anna schien nicht die volle Tragweite der brennenden Stadt verstanden<br />

zu haben, aber den Rauch hatte auch sie als unangenehm empfunden.<br />

Glücklicherweise stand ihr Haus relativ weit weg von anderen Häusern, sodass<br />

ein Übergreifen der Brände nicht wahrscheinlich war. Dennoch war es sehr<br />

erschreckend, dass soviele Häuser brannten.<br />

Nanni schlug eine Medizinstunde vor, um auf andere Gedanken zu kommen.<br />

Erleichtert griffen die anderen die Idee auf. Diesmal wollten sie sich mit dem<br />

Stoffwechsel beschäftigen, denn es konnte sehr nützlich sein, zu wissen, was<br />

mit dem Essen so passiert, wenn es erstmal runtergeschluckt ist. Um den weiten<br />

Weg des Essens besser erklären zu können, holte Klaus seinen Rucksack, in<br />

dem er einige medizinische Bücher mit sich rumschleppte.<br />

Auf dem Rückweg zum Sofa stolperte er jedoch über eine Teppichfalte, sodass<br />

ihm der Rucksack aus der Hand rutschte und sich sein Inhalt über den<br />

Boden ergoss. Ganz oben auf all den Kleidern kam ein in Folie eingeschweißtes<br />

postkartengroßes Foto zu liegen. Das Foto stellte einen gutaussehenden braungebrannten<br />

Mann dar.<br />

Klaus griff hastig nach dem Foto, verlangsamte dann aber seine Bewegung,<br />

als wäre ihm die Hast peinlich und lief rot an.<br />

"Wer ist denn das?", fragte Anna frei heraus.<br />

"Äh, das ist mein Liebster, mein Freund", erklärte Klaus nach einer kurzen<br />

Pause.<br />

Ronja vergaß vor lauter Schreck das Luftholen. Sie starrte auf das Bild, als<br />

hätte sie nie zuvor ein Foto von einem Mann gesehen.<br />

Nanni rettete die Situation, indem sie sagte: "Der sieht ja nett aus. Und wie<br />

braungebrannt er ist. Wo steckt er denn?"<br />

"Ende August ist er nach Südafrika geflogen, weil er dort als Ingenieur einen<br />

gutbezahlten Auftrag hat. Ich vermisse ihn fürchterlich", antwortete Klaus.<br />

Das brachte das Gespräch für eine Weile auf Südafrika und später widmeten<br />

sie sich wie geplant der Medizin. Ronja nutzte die Zeit des unverfänglichen<br />

Geplauders, um sich innerlich wieder zu fangen. Sie hoffte sehr, dass man ihr<br />

nichts angemerkt hatte. Nanni hatte es bestimmt bemerkt, schließlich wusste sie<br />

ja Bescheid, aber Anna und vor allem Klaus sollten es besser nicht mitkriegen,<br />

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