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Umgebung. Glücklicherweise schlief Anna bald ein, mit einem leichten<br />

Lächeln Gesicht.<br />

Trotz ihrer Müdigkeit lag Ronja noch ziemlich lange wach. Ihre Gedanken<br />

pendelten zwischen der schwierigen Situation und Klaus. Ihr war klar, dass<br />

dieses Penthouse ihnen nur vorübergehende Ruhe brachte. Irgendwann würden<br />

die Plünderer auch dieses Versteck aufbrechen. Aber immer wenn sie ihre<br />

Gedanken auf mögliche Pläne lenken wollte, schweiften sie ab in Richtung<br />

Klaus. Sie sah die liebevollen Augen vor sich, die lustig gelockten Haare, den<br />

freundlichen Mund, der sich zu einem Lächeln verzog, seine Hände, die er fast<br />

anmutig bewegte, wenn er sprach oder irgendetwas anfasste. Ob sie ihm auch<br />

gefiel?<br />

Als Ersatz-Vater für Anna konnte sie sich ihn sehr gut vorstellen. Wahrscheinlich<br />

könnte man es auch eine ganze Weile mit ihm aushalten, ohne sich<br />

allzu sehr auf den Wecker zu gehen.<br />

Was Nanni wohl gemeint hatte, als sie sagte "Ja, aber..."? Wahrscheinlich<br />

sowas wie: "Sonst verliebst du dich doch auch nicht so schnell." oder vielleicht:<br />

"Du kennst ihn doch erst so kurz.". Naja, das würde sie ihr bestimmt bald genug<br />

sagen. Wahrscheinlich war es einfach bedeutungslos.<br />

Wie in einen romantischen Nebel gehüllt schlief Ronja irgendwann ein.<br />

Am nächsten Morgen erwachten alle wunderbar ausgeschlafen, zumindest im<br />

Vergleich zu den Tagen davor. Diesmal standen auch keine Plünderer vor der<br />

Tür, um ihnen den Morgen zu vermiesen. Sogar die Sonne wagte sich hinter<br />

den Wolken hervor. Das einzige was den friedlichen Eindruck trübte, war der<br />

Gestank nach Feuer, der von dem immer noch brennenden Haus herüberzog.<br />

Selbst bei geschlossenen Fenstern konnte man dem Geruch kaum entgehen.<br />

Keiner der Vier hatte Lust, sich aus dem Haus zu wagen, also blieben sie in<br />

ihrer Zuflucht und vertrieben sich die Zeit. Am Nachmittag wurde die Neugier<br />

aber stärker als das Bedürfnis sich ein zu igeln, allerdings nicht stark genug, um<br />

das Haus zu verlassen, denn vom Penthouse-Garten aus hatten sie einen hervorragenden<br />

Rundumblick auf die Stadt.<br />

Die Nasen durch Tücher geschützt, standen sie an den Brüstung und sahen in<br />

allen Richtungen Rauch aufsteigen, manchmal schlugen sogar große Flammen<br />

hoch. Anscheinend brannte ein großer Teil von Berlin. Ob die Feuer wohl absichtlich<br />

gelegt worden waren, oder waren sie durch unsachgemäße Notkocher<br />

verursacht worden? Auf diese Frage wusste keiner eine Antwort. Inzwischen<br />

war der Rauch über der Stadt so dicht, dass er die Sonne verdunkelte.<br />

Unten in den Straßen konnte man vereinzelt unheilvolle Menschengruppen<br />

umherziehen sehen. Ab und zu sah man Einzelne, die hastig über die Straßen<br />

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