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weinte vor lauter Schreck.<br />

Die Angreifer machten Anstalten, ihnen die Decken wegzuziehen. Einer<br />

schrie Anna an, sie solle ruhig sein, sonst würde er sie schlagen.<br />

"Immer mit der Ruhe", sagte Ronja, die inzwischen richtig wach war. "Wir<br />

gehen ja schon. Lasst uns doch erstmal aufwachen.".<br />

"Ok, aber macht n bisschen zackig", knurrte der Anführer sie an.<br />

Ronja griff sich ihren Rucksack, die Decke, Annas Rucksack und Annas<br />

Hand, während auch die anderen ihre Sachen ergriffen. Nach weniger als einer<br />

Minute hatten sie ihre Zuflucht verlassen.<br />

Da standen sie nun im verwüsteten Einkaufszentrum, ohne zu wissen, wo sie<br />

hin sollten. Nach kurzer Beratung entschlossen sie sich, zunächst zurück zu<br />

ihrem Haus zu gehen. Dort könnten sie die aktuelle Situation überprüfen und<br />

dann weitersehen.<br />

Die Haustür war eingeschlagen, sodass jetzt auch kein Abschließen mehr helfen<br />

würde. Ein Nachbarhaus brannte. Glücklicherweise war es weit genug weg<br />

von ihrem Haus, sodass keine Gefahr bestand, dass das Feuer übergreifen<br />

könnte. Ihre Wohnung sah mindestens so schlimm aus, wie befürchtet. Alles<br />

lag durcheinander, die Möbel waren teilweise zerschlagen und man konnte gar<br />

nicht so einfach überblicken, was fehlte.<br />

Anna fing wieder an zu weinen, als sie einen zerfetzten Teddy von sich entdeckte.<br />

Eigentlich war es eher einer ihrer nicht so sehr geliebten Teddys, aber<br />

das machte es jetzt umso schlimmer, denn sie machte sich Vorwürfe, dass sie<br />

ihn nicht gerettet hatte. Ronja setzte sich mit ihr aufs Sofa, das fast unbeschädigt<br />

war, um sie zu trösten. Zuerst fing sie mit beschwichtigenden Worten an,<br />

doch recht bald liefen ihr auch die Tränen über die Wangen, also weinte sie<br />

zusammen mit ihrer Tochter. Auch Nanni hatte sich anstecken lassen und Klaus<br />

versuchte tapfer, dem Gefühlsausbruch der Frauen zu widerstehen.<br />

Er räumte mit wenigen Handgriffen ein paar störende Gegenstände zur Seite,<br />

sodass wenigstens die Sitzgruppe wieder halbwegs benutzbar war. Dann holte<br />

er eine Flasche Cola aus seinem Rucksack, die er jedem anbot. Dankbar tranken<br />

alle ein paar Schlucke. Ronja war sehr froh darüber, wie liebevoll Klaus<br />

sich um sie alle kümmerte. Nanni berappelte sich bald wieder und stellte erfreut<br />

fest, dass die Plünderer ihr geniales Notklo wohl nicht für plünderwürdig befunden<br />

und dagelassen hatten.<br />

Nachdem Anna sich von Klaus in ein Gespräch hatte einbeziehen lassen, ging<br />

Ronja auf den Balkon und fand den selbstgebauten Kocher unberührt vor. Sogar<br />

das Wasser in den Gießkannen hatten sie stehen gelassen. Das Beste war<br />

aber, dass Ronja beim letzten Kaffeekochen aus Versehen den Kaffee auf dem<br />

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