06.12.2012 Aufrufe

EMP-Roman-12.pdf

EMP-Roman-12.pdf

EMP-Roman-12.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Erfahrung im Baumfällen hatte sich als sehr nützlich erwiesen. Für den Abtransport<br />

des Holzes würden sie sich aber noch etwas einfallen lassen müssen,<br />

denn mit der aktuellen Methode würden sie einen großen Teil der kalten Jahreszeit<br />

im Wald verbringen müssen, um genug Holz herbeizuschaffen.<br />

Zwei Tage später erwachten wir von einem Notruf aus dem großen Dorf.<br />

Plünderer hatten im Morgengrauen angegriffen und zwei der Dorfwächter verletzt.<br />

Dank der Überwachungsanlagen waren die Dorfbewohner zwar schnell<br />

zur Hilfe geeilt, um die Plünderer in die Flucht zu schlagen. Aber die Verletzungen<br />

der Wächter hatten sie leider nicht verhindern können. Drei der<br />

Angreifer waren schon tot, als die Helfer eintrafen. Einige weitere wurden<br />

verletzt, bevor sie die Flucht ergriffen. Einer der verletzten Wächter hatte sogar<br />

noch mit seinem blutenden Arm weitergekämpft.<br />

Nun war meine Nähkunst gefragt. Ich fragte nach den Details der Verletzungen,<br />

um mir ein Bild machen zu können und das richtige Werkzeug<br />

mitzunehmen. Derjenige mit dem verletzten Arm hatte anscheinend einen mittelstark<br />

blutenden tiefen Schnitt im Oberarm. Das klang nicht sehr<br />

besorgniserregend, würde aber wohl genäht werden müssen. Ich empfahl, die<br />

Schnittstelle mit einer sterilen Mullbinde fest zu umwickeln, damit die Blutung<br />

nachließ, bis ich im Dorf eintreffen würde.<br />

Die Verletzung des anderen Mannes war erheblich schwerwiegender. Er hatte<br />

eine sehr große Bauchwunde. Die grobe Beschreibung klang alles andere als<br />

harmlos.<br />

"Legen Sie ein steriles Brandwundentuch aus dem Verbandskasten ganz vorsichtig<br />

auf die Wunde. Und bewegen Sie den Verwundeten nicht von der Stelle.<br />

Er soll da liegenbleiben, wo er momentan liegt. Aber halten Sie ihn warm.<br />

Versorgen Sie ihn mit so vielen Decken wie möglich. Auf keinen Fall darf er<br />

etwas trinken oder essen, auch wenn er noch so sehr darum bittet. Nur die Lippen<br />

dürfen Sie ihm befeuchten. Und... und holen Sie seine Familie", sprach ich<br />

in das Funkgerät.<br />

Mir war gar nicht wohl bei der Sache. Ob ich dieser Aufgabe gewachsen sein<br />

würde?<br />

Meine medizinische Notfallausrüstung war zwar geeignet, um Wunden zu<br />

vernähen, aber ich hatte bei der Anschaffung eigentlich gehofft, dass im<br />

Ernstfall ein Arzt in der Nähe wäre, der das Nähen dann übernehmen würde.<br />

Ärzte gab es schließlich wie Sand am Meer. Sie hatten nur nicht immer ihre<br />

Notfallausrüstung dabei. Aber im näheren Umkreis gab es offensichtlich keinen<br />

Arzt, sodass ich diejenige mit der größten medizinischen Erfahrung war.<br />

Während ich mit leicht zitternden Händen mein Nähzeug zusammenpackte,<br />

223

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!