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erzählt, dass wir sehr viele Bücher haben, denn Trolli war totunglücklich, dass<br />

er nicht zu seiner geliebten Bibliothek in die Stadt fahren konnte angesichts der<br />

Notsituation. Gerne ließ ich ihn in unserer Bibliothek stöbern, denn die empfindlichen<br />

Lieblingsbücher hatten wir sowieso in unseren Zimmern oder im<br />

Büro. Nach kurzer Zeit hatte Trolli sich in ein reich bebildertes Lexikon vertieft,<br />

das mir schon immer sehr geeignet für junge Leute erschienen war.<br />

Wir Frauen konnten uns also in aller Ruhe dem Frauengespräch widmen. Die<br />

beiden Schwangerschaften versorgten uns mit reichlich Gesprächsstoff. Nach<br />

einer Weile stellte ich fest, dass die beiden jungen Frauen sich gut verstanden.<br />

Das fand ich sehr praktisch, denn so konnten sie sich später auch ohne mich<br />

gegenseitig unterstützen. Als der Gesprächsfluss etwas langsamer wurde, nutzten<br />

wir die Gelegenheit, um die Gymnastikübungen zu machen, die ich gerade<br />

beim Eintreffen der neuen Gäste mit Beate hatte machen wollen. Auch die<br />

verschiedenen Atemtechniken übten wir gemeinsam. Beide Frauen forderte ich<br />

auf, die Übungen in Zukunft jeden Tag zu machen.<br />

Zwischendrin schaute ich mehrmals im Netz nach dem Rechten, was die<br />

Frauen nutzten, um sich über zu strickende Kinderkleider, Bettchen und Windeln<br />

zu unterhalten. Sie schienen sehr froh zu sein, endlich einen<br />

Gesprächspartner gefunden zu haben, mit dem sie dieses Thema nach Herzenslust<br />

ausbreiten konnten.<br />

Später kochten wir zusammen einen großen Topf Eintopf, damit die heimkehrenden<br />

Waldarbeiter was warmes zum Essen vorfinden würden. Die<br />

Männer stürzten sich denn auch mit viel Appetit auf das Essen, als sie etwa<br />

anderthalb Stunden vor der Dunkelheit heimkamen. Auch Trolli langte kräftig<br />

zu.<br />

Dann war es für die Gäste höchste Zeit zum Aufbrechen, denn keiner wollte<br />

im Dunkeln heimkommen. Trolli hatte sich zwei Bücher ausgeliehen, die er in<br />

einer Woche wiederbringen wollte. Martin Friedrich versprach, die beiden<br />

Bewohner des großen Dorfes noch bis nachhause zu begleiten, denn die Vorstellung<br />

an eine schwangere Frau und einen Junge in diesen Zeiten allein in der<br />

Dämmerung behagte keinem von uns. Mit seinem Fahrrad würde er anschließend<br />

schnell wieder zu seinem Haus fahren können.<br />

Die Holzausbeute war für den ersten Tag recht ordentlich gewesen, daher<br />

waren die Handwagen der beiden Männer überbordend beladen. Nach ein paar<br />

Tagen der Trocknung würde man mit diesem Totholz etwa drei Tage heizen<br />

können.<br />

Später erzählte mir Felix noch von dem Baum, den sie gefällt hatten. Die Zusammenarbeit<br />

mit beiden Männern hatte gut funktioniert und Lutz Schweizers<br />

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