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06.12.2012 Aufrufe

Bildschirme überwachen sollten. Da die Jugendlichen außerdem die alten Männer bei den körperlich anstrengenden Aufgaben unterstützen sollten, hatten sie wenigstens keine Langeweile und fühlten sich sehr wichtig. Für den Ernstfall sollten die Jungen außerdem eine kurze Ausbildung an den Waffen und im Nahkampf erhalten. Fritz stellte sich für den nächsten Tag zu einer Einführungsstunde zur Verfügung. Die alten Männer erhofften sich davon eine gewisse Vorbildwirkung, denn ein junger Krieger wie Fritz war als direktes Vorbild interessanter als ein Haufen alter Männer. Als Herr Ganter diese Bemerkung fallen ließ, mussten alle Anwesenden herzlich lachen, aber irgendwie leuchtete es allen ein. Den Rest der Ausbildung wollten die alten Männer aber unter sich aufteilen, denn Fritz hatte noch viel mit der Auskundschaftung des Gegners zu tun und diese Aufgabe konnte nur er allein erledigen. Mitten in die erste Übungsstunde am nächsten Tag platzte ein junges Mädchen, dem schnaufend ihr Großvater folgte. Offensichtlich hatte der alte Mann das Mädchen aufhalten wollen. "Ich will auch hier mitmachen. Beim Bewachen kann ich mich viel nützlicher machen, als beim Kochen und Tratschen. Schließlich bin ich jung und kräftig. Und ich kann besser Bäume klettern als die meisten der Jungs", sagte das Mädchen und schob trotzig das Kinn nach vorne. "So, so, du kannst also gut auf Bäume klettern", antwortete Fritz. An die Jungs gewandt fragte er: "Stimmt das, was sie sagt?" Die meisten der Jungs schauten etwas betreten zu Boden und murmelten dabei etwas, was man mit viel Fantasie als Zustimmung verstehen konnte. Das Mädchen musste echt eine Wucht im Bäume-Klettern sein. "Wie alt bist du?", wollte Fritz wissen. "16. Und ich heiße Laura", kam die Antwort, wie aus der Pistole geschossen. "Ok, alt genug, um Verantwortung zu übernehmen. Du wirst hier aber keine Sonderrolle kriegen. Wir werden dich genauso hart rannehmen, wie die Jungen. Auch wenn den alten Herren das schwer fallen wird. Wir werden es versuchen", akzeptierte Fritz das Mädchen in der Jungkrieger-Gruppe. Lauras Großvater gab sich geschlagen, denn er erkannte, dass man Mädchen heutzutage nicht mehr so behüten konnte wie früher. Die Jungkrieger waren hochmotiviert, was ihren allgemein schwachen Grundzustand etwas ausglich. Fritz war schon in seiner Militärzeit entsetzt gewesen, wie unbeweglich die meisten jungen Männer seines Alters waren. Diese Entwicklung hatte sich offensichtlich bei den jüngeren noch verstärkt. Aber sie gaben sich redlich Mühe, sodass Fritz nach ein paar Stunden halbwegs zufrieden war. Das Mädchen war, wie angekündigt, eine der beweglichsten der 218

ganzen Gruppe. Mit seinen Überwachungsgeräten kamen die Jugendlichen glücklicherweise sehr viel besser klar. Zusammen mit den vernünftigen Frauen konnte er ihnen die Überwachung des Dorfes vertrauensvoll überlassen. Wegen der zusätzlichen Überwachung traute Fritz sich in dieser Nacht zuhause zu schlafen, denn er wäre sich albern vorgekommen, wenn er sich als einziger Dorfbewohner im Wald verkrochen hätte, wo doch jetzt eine Dorfwehr in Entstehung begriffen wäre. Schon bei einem Überfall in dieser Nacht würden sich eventuelle Angreifer erbittertem Widerstand gegenübersehen, in einer Gegend, wo sie nur alte Leute und Kinder erwarten würden. Insgesamt war Fritz mit den Ergebnissen der letzten Tage recht zufrieden. Nur für die Befreiung der Stadtbewohner würde er sich noch einen guten Plan ausdenken müssen. 32 Eva Eine Nachricht von Ulli versetzte mich schon am Morgen in Feiertagsstimmung. Es ging ihm gut und er schien sogar zufrieden mit seiner aktuellen Situation zu sein. Das Helfen in einem Flüchtlingslager schien mir zwar nicht wie eine verlockende Aufgabe, aber vielleicht waren Ullis Fähigkeiten gefordert und dann war man ja meistens zufrieden. Wir antworteten ihm beide postwendend, damit er unsere Nachrichten möglichst schnell bekommen würde. Wie angekündigt fanden wir auch eine Nachricht vom Münchner Militär vor. Sie waren an einer lockeren Zusammenarbeit interessiert und wollten außerdem gern mehr über unsere Technologie wissen, um ein militärisches Parallel-Netz aufbauen zu können. Die militäreigenen Kommunikationsnetze hatten den Zusammenbruch wohl nicht so gut überstanden. Felix freute sich über das Interesse an seiner Kreation und ließ es sich nicht nehmen, einige ausgiebige Infotexte zu verschicken. Schon nach kurzer Zeit antworteten die Münchner hocherfreut über die Fülle an Informationen. In einem Nebensatz erwähnten sie, dass sie die Nachrichten an den zivilen Lagerleiter Burkhardt per Bote weiterleiten würden. "Ziviler Lagerleiter?", fragten wir beide wie aus einem Munde und schauten uns dabei rätselnd an. Das brachte uns beide zum Lachen. Wir beschlossen, Ulli bei unserer nächsten Nachricht danach zu fragen, denn "Helfer bei der Organi- 219

ganzen Gruppe.<br />

Mit seinen Überwachungsgeräten kamen die Jugendlichen glücklicherweise<br />

sehr viel besser klar. Zusammen mit den vernünftigen Frauen konnte er ihnen<br />

die Überwachung des Dorfes vertrauensvoll überlassen.<br />

Wegen der zusätzlichen Überwachung traute Fritz sich in dieser Nacht zuhause<br />

zu schlafen, denn er wäre sich albern vorgekommen, wenn er sich als<br />

einziger Dorfbewohner im Wald verkrochen hätte, wo doch jetzt eine Dorfwehr<br />

in Entstehung begriffen wäre. Schon bei einem Überfall in dieser Nacht würden<br />

sich eventuelle Angreifer erbittertem Widerstand gegenübersehen, in einer<br />

Gegend, wo sie nur alte Leute und Kinder erwarten würden.<br />

Insgesamt war Fritz mit den Ergebnissen der letzten Tage recht zufrieden.<br />

Nur für die Befreiung der Stadtbewohner würde er sich noch einen guten Plan<br />

ausdenken müssen.<br />

32 Eva<br />

Eine Nachricht von Ulli versetzte mich schon am Morgen in Feiertagsstimmung.<br />

Es ging ihm gut und er schien sogar zufrieden mit seiner aktuellen<br />

Situation zu sein. Das Helfen in einem Flüchtlingslager schien mir zwar nicht<br />

wie eine verlockende Aufgabe, aber vielleicht waren Ullis Fähigkeiten gefordert<br />

und dann war man ja meistens zufrieden. Wir antworteten ihm beide<br />

postwendend, damit er unsere Nachrichten möglichst schnell bekommen<br />

würde.<br />

Wie angekündigt fanden wir auch eine Nachricht vom Münchner Militär vor.<br />

Sie waren an einer lockeren Zusammenarbeit interessiert und wollten außerdem<br />

gern mehr über unsere Technologie wissen, um ein militärisches Parallel-Netz<br />

aufbauen zu können. Die militäreigenen Kommunikationsnetze hatten den<br />

Zusammenbruch wohl nicht so gut überstanden.<br />

Felix freute sich über das Interesse an seiner Kreation und ließ es sich nicht<br />

nehmen, einige ausgiebige Infotexte zu verschicken. Schon nach kurzer Zeit<br />

antworteten die Münchner hocherfreut über die Fülle an Informationen. In<br />

einem Nebensatz erwähnten sie, dass sie die Nachrichten an den zivilen Lagerleiter<br />

Burkhardt per Bote weiterleiten würden.<br />

"Ziviler Lagerleiter?", fragten wir beide wie aus einem Munde und schauten<br />

uns dabei rätselnd an. Das brachte uns beide zum Lachen. Wir beschlossen, Ulli<br />

bei unserer nächsten Nachricht danach zu fragen, denn "Helfer bei der Organi-<br />

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