06.12.2012 Aufrufe

EMP-Roman-12.pdf

EMP-Roman-12.pdf

EMP-Roman-12.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Das Warten in der kalten Herbstluft fiel mal wieder schwer, aber Fritz fiel<br />

wieder ein, wie Herr Ganter erwähnt hatte, dass seine damalige Zappeligkeit<br />

gar nicht so schlimm gewesen sei. Das gab ihm Auftrieb und half dabei, die<br />

Zeit bis zur Dunkelheit geduldig durchzustehen.<br />

Endlich war es dunkel. Fritz rückte sein Nachtsichtgerät zurecht und machte<br />

sich auf den Weg in die Höhle des Löwen. Es war schrecklich, einfach so an<br />

den Gefangenen vorbei zu schleichen, ohne ihnen zu helfen. Aus dem Frauenpferch<br />

hörte er vielfaches leises Weinen. Die Bewacher der Gefangenen<br />

richteten ihre Aufmerksamkeit ganz nach innen auf ihre Opfer, so als würden<br />

sie eine Befreiungsaktion von Außen gar nicht in Erwägung ziehen.<br />

Nach einigen Umwegen erreichte Fritz endlich das Restaurant. Es verdiente<br />

wohl eher die Bezeichnung "billige Spelunke", aber das spielte für Fritz Recherchen<br />

keine Rolle. Eine Weile beobachtete er den Eingang. Dabei stellte er<br />

fest, dass jeder Besucher, der reingehen wollte, von zwei bewaffneten Türstehern<br />

gründlich gefilzt wurde und seine Waffen abgeben musste.<br />

Anscheinend traute der Gangsterboss seinen eigenen Helfern nicht. Das war<br />

natürlich günstig für Fritz.<br />

Die Fenster der Kneipe waren durch schwere Vorhänge vor neugierigen<br />

Blicken geschützt, aber Fritz fand einen Vorhang, der nicht richtig zugezogen<br />

war und daher einen Spalt zum Reinschauen offen ließ. Vorsichtig schlich Fritz<br />

sich zu diesem Fenster und spähte hinein.<br />

Drinnen sah es fast aus, wie in einer normalen großen Kneipe. Überall standen<br />

Tische, an denen Leute saßen. Die meisten hatten Teller vor sich stehen,<br />

von denen sie begierig aßen. An einem besonders großen Tisch sah Fritz einen<br />

übergewichtigen Mann im besten Alter, der sich mit einer dicken Goldkette,<br />

einer Zigarre und zwei jungen Mädchen schmückte. Hinter dem Mann standen<br />

zwei bewaffnete Leibwächter, die aufmerksam um sich blickten. Dieser Gangsterboss<br />

überließ wohl nichts dem Zufall.<br />

Fritz duckte sich unter den Fensterrand, als der Blick des einen Leibwächters<br />

in seine Richtung schweifte. Hoffentlich hatte er ihn nicht gesehen. Die Aufmerksamkeit<br />

der Leibwächter schien aber eher auf das Innere des Raums<br />

gerichtet.<br />

"Tja, Fenster aufbrechen, scharfe Handgranate reinwerfen und aus wär der<br />

Spaß", dachte Fritz bei sich. "Aber wer weiß, ob es die richtigen trifft und außerdem<br />

würde es ein unnötiges Blutbad anrichten. Da muss man umsichtiger<br />

vorgehen."<br />

Nachdem er den Betrieb in der Kneipe eine Weile beobachtet hatte, zog Fritz<br />

sich vorsichtig wieder zurück. Die Vorgänge hier würde er im Auge behalten<br />

215

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!