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taten sie es offensichtlich nicht, denn überall standen Männer mit erhobenen<br />

Waffen und bedrohten die Sporttreibenden. Der Sport erwies sich bei längerer<br />

Betrachtung als militärische Ausbildung und die Leute, die Fritz zuerst für<br />

Zuschauer gehalten hatte, stellten sich als aneinander gekettete Frauen heraus.<br />

Wenn einer der gezwungenen Männer aufbegehrte, wurde mindestens eine<br />

der Frauen aus der Kette geholt und öffentlich geschlagen. Einmal half selbst<br />

das nicht, um den protestierenden Mann zum Gehorchen zu bringen, da wurde<br />

eine der Frauen sorgfältig ausgewählt und in ein Haus gebracht. Kurze Zeit<br />

später hörte man gellende Schreie aus dem Fenster, woraufhin sich der Mann<br />

widerstandslos seinen Peinigern ergab.<br />

In Fritz Kopf setzten sich blitzschnell die Puzzlesteinchen zusammen, nachdem<br />

er das gesehen hatte. Anscheinend wurde die männliche Bevölkerung der<br />

Stadt zwangsrekrutiert und durch die Frauen unter Druck gesetzt.<br />

Dieser Gefahr musste er unbedingt entgehen. Und er musste etwas dagegen<br />

unternehmen.<br />

Auch wenn er alleine nicht dazu in der Lage war, es mit der ganzen Gangsterbande<br />

aufzunehmen, musste er sich etwas einfallen lassen, um diesem<br />

Treiben Einhalt zu gebieten.<br />

Nach einer Weile sah Fritz noch, wie die Gefangenen nach Geschlechtern<br />

getrennt in umzäunte bewachte Gehege gepfercht wurden. Wasser gab es anscheinend<br />

in Trögen, aber von Essen war nichts zu sehen und auch nichts von<br />

Decken oder Zelten.<br />

Fritz war entsetzt. So sollten die Menschen die Nacht verbringen? Nur mühsam<br />

hielt er sich davon ab, schreiend ins Tal zu stürmen. Er beschloss, am<br />

nächsten Abend mit seinem Nachtsichtgerät zurück zu kommen, um sich weiter<br />

vor zu wagen.<br />

Das Wichtigste war jetzt, Verbündete zu finden. Ohne Verbündete hatte er<br />

keine Chance gegen die ganze Bande.<br />

Daher machte er sich am nächsten Morgen auf den Weg zu dem alten Jäger,<br />

den er aus seiner Kindheit kannte. Am Gartentor bliebt er vorsichtshalber stehen<br />

und rief ein deutliches "Hallo" über den Zaun.<br />

Nach dem dritten "Hallo" öffnete sich langsam die Haustür und die Spitze eines<br />

Gewehrlaufs kam zum Vorschein.<br />

"Verschwinden Sie!" befahl eine Stimme von drinnen.<br />

"Hallo, Sie kennen mich. Ich bin der Enkel vom alten Herrn Burkhardt", entgegnete<br />

Fritz so laut er konnte, denn das Haus war ziemlich weit entfernt vom<br />

Gartentor.<br />

"Der alte Burkhardt, so, so. Der ist tot", tönte es von drinnen.<br />

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