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damit ich Sie hier eintragen kann?", fragte Ulli.<br />

"Mein Name ist Tom, Tom Ngori aus Gambia. Hier in München studiere ich<br />

Maschinenbau", gab der junge Mann in fast akzentfreiem Deutsch zur Auskunft.<br />

Nachdem Ulli sich den Namen notiert hatte, brachte er Tom zu den Wasseringenieuren,<br />

von denen ein Teil immer noch am Überlegen war, wie man die<br />

Wasserversorgung beschleunigen könnte. Die meisten Wasserspezialisten hatten<br />

sich jedoch an die mühsame praktische Arbeit gemacht, bei der sie oft ratlos<br />

vor den defekten Maschinen standen, die den freien Fluss des Wassers behinderten.<br />

Die Augen der verbliebenen Ingenieure leuchteten auf, als sie erfuhren, welche<br />

Spezialfähigkeiten Tom mitbrachte. Keiner hatte auch nur den geringsten<br />

Zweifel, dass Toms Erfahrung mit schwierigen Bedingungen sehr hilfreich sein<br />

könnte. Sie zogen ihn sofort in ihre Mitte und fingen an, aufgeregt diverse Details<br />

mit Tom zu besprechen.<br />

Ulli war sehr zufrieden mit der neuen Entwicklung. Er schmunzelte, denn in<br />

normalen Zeiten hätten gestandene Wasseringenieure bestimmt nicht so offen<br />

auf einen jungen, schwarzen Helfer reagiert.<br />

Am Abend waren Ulli, Markus und Oberleutnant Wunsmann zu einem<br />

zwanglosen Essen mit der amerikanischen Austausch-Delegation eingeladen.<br />

Die Austausch-Delegation bestand aus amerikanischen Soldaten, die sich, im<br />

Austausch mit einigen deutschen Soldaten, für ein halbes Jahr in der Münchner<br />

Kaserne aufhielten, um die Zusammenarbeit zwischen den beiden Armeen zu<br />

verbessern. Jetzt waren sie genauso in der Katastrophensituation gefangen, wie<br />

ihre deutschen Kollegen. Sie wollten Ulli und sein Team kennenlernen, um<br />

miteinander auszuarbeiten, wie sie ihre Kräfte am besten einsetzen konnten.<br />

Da die Amerikaner in der Stetten-Kaserne nahe des Olympiazentrums untergebracht<br />

waren, war ein Besuch bei ihnen mit einer Fahrt durch die halbe Stadt<br />

verbunden. Um dort sicher anzukommen, fuhren sie in einem schwer bewachten<br />

Konvoi, der mehrmals täglich zwischen der Kaserne und der<br />

Theresienwiese pendelte.<br />

Das erste Mal seit vielen Tagen verließ Ulli die unmittelbare Umgebung des<br />

Lagers. Unterwegs konnte er sich auch einen Überblick über die Zustände in<br />

den durchfahrenen Straßen verschaffen. Auf der benutzten Strecke sah alles<br />

halbwegs ruhig, wenn nicht gar ausgestorben aus. Diese Straßen waren wahrscheinlich<br />

gut geeignet, um als Ausgangsbasis für eine Befreiungsschneise zu<br />

dienen. Oberleutnant Wunsmann machte auch entsprechende Kommentare und<br />

wies Ulli auf einige schon vorhandene militärische Posten hin. Dass das Vor-<br />

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