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gleitern, wobei Markus sagte, dass er sehr froh über Ullis Idee gewesen sei,<br />

denn die Männer von den drei Zelten waren ihm auch nicht absolut vertrauenswürdig<br />

erschienen. Also nahm sich Markus der Aufgabe an, geeignete Soldaten<br />

für die Versammlungen zu finden. Ein Teil der frühaufstehenden Verkünder<br />

vom Morgen erklärten sich bereit, regelmäßig für "ihre" Zelte zur Verfügung zu<br />

stehen. Auch für die anderen Zelte fanden sich Betreuer. Für die drei heiklen<br />

Zelte fand Markus besonders erfahrene Männer als Zusatzbetreuung. Viele<br />

andere hielten sich während der Zeit der Versammlungen in Bereitschaft, wohl<br />

vor allem, weil sie neugierig auf das Geschehen waren.<br />

Als es soweit war, trat Oberleutnant Wunsmann zu Ulli und Markus, denn er<br />

wollte mit den beiden zusammen in jedem Zelt eine kurze Stippvisite abhalten,<br />

um allen zu zeigen, wie gut das Militär und die Zivilisten zusammenarbeiten<br />

und dass die Organisation der Zelte von der Lagerleitung unterstützt wird.<br />

Seit gestern Abend hatte sich Ulli schon Gedanken gemacht, wie er all den<br />

Leuten in wenigen Sätzen sagen könnte, was er vorhatte und dass möglichst<br />

viele mitmachen sollten. Immer wieder waren Satzfetzen durch seinen Kopf<br />

gegeistert, dabei hatte er eigentlich gar nicht damit gerechnet, eine Ansprache<br />

halten zu müssen.<br />

Aber jetzt hatte ihm Oberleutnant Wunsmann unmissverständlich klargemacht,<br />

dass es seine Aufgabe sei, nach einer kurzen Vorstellung ein paar Sätze<br />

an die Zeltbewohner zu richten. Ulli schlug das Herz bis zum Hals vor lauter<br />

Aufregung. Vor sovielen Leuten hatte er noch nie gesprochen. Und dann gleich<br />

zwanzigmal direkt hintereinander. Mit einem Hauch von Sarkasmus dachte er<br />

sich: "Naja, am Schluss werd ich's wohl können." und fügte sich in sein Schicksal.<br />

Auf dem Weg zum ersten Zelt sah er von weitem eine der Latrinenbaustellen,<br />

auf der schon drei Häuschen in Betrieb genommen worden waren. Dieser<br />

schnelle Erfolg ermutigte ihn, das Beste aus seiner Aufgabe zu machen.<br />

Am Eingang des Zeltes wurde zuerst ein junger Soldat hinein geschickt, der<br />

die Ankunft der Lagerleitung dem zuständigen Zeltbetreuer meldete. So dramatisch,<br />

wie es die einfachen Umstände zuließen, betrat die Abordnung dann<br />

das Zelt und wurde mit spontanem Applaus begrüßt.<br />

Oberleutnant Wunsmann betrat die nichtvorhandene Bühne und brachte die<br />

Menschen mit einer kurzen Geste zum Schweigen.<br />

"Ich begrüße Sie im Namen der Lagerleitung und wünsche Ihnen viel Erfolg<br />

bei Ihrer Wahl der Zeltverantwortlichen. Hier stelle ich Ihnen Ulli Burkhardt<br />

vor. Er wird einige Worte an Sie richten über das, was wir jetzt hier vorhaben",<br />

mit diesen Worten schob ein junger Soldat Ulli in den Vordergrund, bis er ne-<br />

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