06.12.2012 Aufrufe

EMP-Roman-12.pdf

EMP-Roman-12.pdf

EMP-Roman-12.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Ulli und Herrn Wunsmann gingen beide zusammen zu der Gruppe der Ingenieure,<br />

in der Hoffnung auf aktuelle Informationen zum Stand der Dinge. Ulli<br />

blieb nur kurz, um sich einen Eindruck über die Ingenieure zu machen und<br />

begab sich dann wieder zum Helferzentrum.<br />

Da alles so reibungslos lief, unterhielt er sich eine Weile mit Markus.<br />

"Wie kommt es eigentlich, dass Oberleutnant Wunsmann kein General ist? Er<br />

scheint mir sehr kompetent und ist bestimmt auch nicht erst seit gestern bei<br />

dem Laden", fragte Ulli, dem dunkel in Erinnerung war, dass der Rang eines<br />

Oberleutnant für die Aufgabe von Herrn Wunsmann eigentlich viel zu niedrig<br />

war.<br />

"Das ist eine lange Geschichte und keiner weiß so recht, was daran stimmt<br />

und was nicht. Als er jung war, hatte er wohl etwas zu viele freigeistige Ideen<br />

und wurde dann laut Gerücht sogar mal degradiert. Später war er wohl meistens<br />

zur falschen Zeit am falschen Ort, um befördert zu werden. So ganz kann sich<br />

nämlich niemand erklären, warum er nicht mindestens Major ist. Denn er ist in<br />

den meisten Punkten der kompetenteste Soldat im ganzen Bereich München.<br />

Alle anderen erfahrenen Leute sind im Ausland unterwegs und nützen uns hier<br />

wenig. Die Verbindung zur Zentrale in Berlin ist äußerst schlecht bis hinzu<br />

nicht existent. Diese merkwürdige Situation ist wahrscheinlich auch der Grund<br />

dafür, warum Oberleutnant Wunsmann nicht einfach Leute für die Arbeit rekrutiert<br />

hat, denn in anderen Situationen wäre das wohl eine ganz normale<br />

Vorgehensweise", erklärte Markus.<br />

"Ich hab mich sowieso schon gewundert, warum er einen grünen Jungen wie<br />

mich braucht, um die Leute zum Arbeiten zu bewegen. Aber deine Geschichte<br />

erklärt einiges", sagte Ulli. "Ich kann es gar nicht fassen, wie das alles flutscht.<br />

Damit hätte ich nie gerechnet, obwohl ich ja große Hoffnung auf freiwillige<br />

Mithilfe gesetzt hatte."<br />

Die nachmittägliche Besprechung mit den Zelt-Organisierern verlief auch<br />

weitgehend erfreulich. Die meisten der Leute schienen vertrauenswürdig, sodass<br />

man ihnen die Zeltversammlungen ohne größere Sorge anvertrauen<br />

konnte. Bei den Männern von drei Zelten hatte Ulli jedoch kein optimales Gefühl,<br />

daher beschloss er spontan, den Versammlungen jeweils noch einen<br />

militärischen Beobachter an die Seite zu stellen. Für die drei heiklen Zelte<br />

wollte er sogar zwei schicken, damit alles in ordentlichen Bahnen laufen würde.<br />

Er äußerte die Idee mit den militärischen Beobachtern, als wäre sie von Anfang<br />

an Teil des Plans gewesen. Markus schaute für einen Moment etwas verdutzt,<br />

nickte dann jedoch unmerklich.<br />

Anschließend besprachen die Beiden die Sache mit den militärischen Be-<br />

196

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!