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29 Ulli<br />

Mit einem Ruck setzte Ulli sich auf. Er hatte unendlich viel zu tun. Die ganze<br />

Welt musste er retten.<br />

Verwirrt machte er die Augen auf. Was für ein Traum? Einfach unglaublich.<br />

Er hatte im Traum versprochen, die Welt zu retten. Es wurde allmählich hell.<br />

Sein Studentenappartement sah so ungewohnt aus.<br />

Nach und nach dämmerte es ihm. Er war weder in seinem Appartement noch<br />

im Zelt des Notfall-Lagers. Die vertraute Welt war tatsächlich untergegangen.<br />

Er hatte tatsächlich versprochen, die Welt zu retten, wenn auch nicht die ganze<br />

Welt. Die Rettung von München oder zumindest dieses Lagers war schon gewaltig<br />

genug. Ob er es nicht doch geträumt hatte?<br />

Aber wie war er sonst in dieses hotelähnliche Zimmer gekommen? Sein<br />

Kompass lag direkt neben ihm und zeigte unbeirrt nach Norden.<br />

Ulli schlug die Hände vors Gesicht, um mit seinem spontanen Entsetzen besser<br />

klarzukommen. Irgendwie half diese Geste, denn nach einigen<br />

Augenblicken fühlte er sich wieder näher.<br />

Wenn er die Idee, dass ausgerechnet er, der kleine Ulli, München retten<br />

sollte, im Augenblick auch für völlig absurd hielt, wuchs in ihm jedoch das<br />

Gefühl, dass er eben das Beste aus der Situation machen müsste. Besser er zur<br />

Rettung der Stadt, als überhaupt keiner.<br />

Immerhin konnte er rechnen. Und das war etwas, das viele Politiker nicht von<br />

sich behaupten konnten.<br />

Ulli schüttelte sich und dann straffte er sich in Erinnerung an die Militärs, die<br />

er gestern kennengelernt hatte.<br />

Er würde es ihnen zeigen. Jawohl, eine richtig gute Stadtrettung würde er<br />

hinlegen, mit seinen mathematischen Fähigkeiten und seinem hellen Verstand.<br />

Hatte er nicht immer auf eine Chance gehofft, um zu zeigen, was in ihm<br />

steckt?<br />

War nicht der dynamische Fritz immer der jugendliche Held der Familie gewesen<br />

und er nur das Mathegenie? Ganz so war es wohl nicht gewesen, aber<br />

ein wenig neidisch war er oft auf Fritz gewesen, obwohl dieser sogar jünger<br />

war als er. Aber Fritz ging halt immer alles viel lockerer und männlicher an,<br />

wohingegen er, Ulli, oft voller Skepsis und Vorsicht war.<br />

Wie oft hatte er sich gedacht, dass er den Job des Bundeskanzlers viel besser<br />

hinkriegen würde, wenn sie ihn nur lassen würden?<br />

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