06.12.2012 Aufrufe

EMP-Roman-12.pdf

EMP-Roman-12.pdf

EMP-Roman-12.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

tägliche Wassergabe und eine Packung Pumpernickel entgegengenommen.<br />

Nichtsdestotrotz war es kein gutes Zeichen, dass die Nachbarin nicht mehr<br />

aufmachte.<br />

Den Nachmittag verbrachten sie damit, auch im eigenen Keller ein Notlager<br />

aufzuschlagen. Dafür eignete der Kellerverschlag von Klaus sich besser, weil er<br />

rundherum schmale Regale hatte, sodass der Raum in der Mitte kaum einsehbar<br />

war. Mithilfe von Isomatten, Luftmatratzen und Wolldecken, die sie noch in<br />

ihren jeweiligen Kellern fanden, gelang es ihnen, eine recht gemütliche Höhle<br />

zu bauen.<br />

Oben in der Wohnung gab es nochmal eine letzte warme Mahlzeit, die wichtigsten<br />

Gebrauchsgegenstände wurden möglichst gut versteckt und dann zogen<br />

die Vier mit ihren Rucksäcken in den Keller. Dort zündeten sie ein Teelicht an,<br />

das ein wenig Licht spendete. Um die Zeit totzuschlagen, widmeten sie sich<br />

wieder der "Schule", bis Anna, eingekuschelt zwischen Klaus und Ronja eingeschlafen<br />

war. Klaus zog ihr liebevoll die Decke zurecht. Das Lächeln, das er<br />

anschließend Ronja schenkte, ließ ihr Herz dahin schmelzen. Ob er wohl genauso<br />

empfand wie sie?<br />

Die Nacht verging mit leisen Gesprächen abgewechselt von kurzen Schlafphasen,<br />

denn richtig tief konnte keiner außer Anna schlafen, in dieser<br />

ungewohnten Umgebung. Von Plünderern war nichts zu hören.<br />

Gegen Morgen sickerte fahles Licht durch die schmalen Kellerfenster. Nanni<br />

hatte sich gerade auf den Weg gemacht, um eine geeignete Pinkelmöglichkeit<br />

zu finden, als sie mit weitaufgerissenen Augen zurück kam. Sie griff nach ihrem<br />

Rucksack und gestikulierte, dass die anderen still bleiben und fliehen<br />

sollten, denn die Plünderer standen vor der Tür und schlugen auf sie ein.<br />

Ronja und Klaus griffen sich hastig ihre Rucksäcke, doch Anna wachte nicht<br />

richtig auf. Also nahm Klaus Anna und ihren kleinen Rucksack auf die Arme<br />

und Ronja belud sich mit den beiden großen Rucksäcken. Der Weg zur Hintertür<br />

war glücklicherweise nicht weit. Nanni, die beide Hände frei hatte, schloss<br />

die Tür auf und ging forschen Schrittes voran.<br />

Kaum waren sie draußen auf dem Platz mit den Wäschespinnen angekommen,<br />

versperrte ihnen ein kräftig gebauter Mann den Weg. Bewaffnet war er<br />

mit einer dicken Stahlstange, die er drohend über den Kopf hielt. Ronja blieb<br />

fast das Herz stehen.<br />

Doch wie ein Blitz war Nanni auf den Typen zugerannt und rammte ihm ihr<br />

Knie kräftig in die Weichteile. Der Mann ließ die Stahlstange fallen und brach<br />

sofort zusammen, die Hände verzweifelt um sein bestes Stück geklammert.<br />

Nanni schnappte sich die Stange und stieg mit einem großen Schritt über den<br />

189

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!