06.12.2012 Aufrufe

EMP-Roman-12.pdf

EMP-Roman-12.pdf

EMP-Roman-12.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

drinnen. Sie versuchte auszurechnen, wie lange es dauern würde, vom Augenblick,<br />

wo die Plünderer bestenfalls sichtbar sein würden bis zu dem Moment, in<br />

dem sie das Haus erreichen würden. Das konnten nicht mehr als zwei bis drei<br />

Minuten sein, wenn sie zielstrebig auf ihr Haus zumarschierten. Und das Aufbrechen<br />

der Haustür war mit geeignetem Werkzeug eine Sache von weniger als<br />

einer Minute. Das bedeutete, dass es schon zu spät für eine Flucht sein würde,<br />

wenn sie die Plünderer sofort sehen würden, wenn sie um die Ecke biegen, mal<br />

davon abgesehen, dass sie ja nur ab und zu nach draußen spähten. Da sie auf<br />

dem Weg in den Keller an der Haustür vorbei mussten, saßen sie in der Wohnung<br />

in der Falle.<br />

Doch was sollte man tun? Gleich morgen früh in den Supermarkt-Keller fliehen?<br />

Oder vielleicht doch ins Penthouse ziehen? Oder gar in den Keller ihres<br />

Hauses, damit sie schnell raus konnten, wenn jemand kommen sollte?<br />

Schwierige Fragen, die über Leben und Tod entscheiden könnten. Wenn es<br />

doch nur einen Platz geben würde, an dem sie wirklich sicher wären. Aber so<br />

einen Platz gab es in Berlin wohl kaum. Ronja versuchte, sich eine Flucht nach<br />

Südwest-Deutschland vorzustellen, jetzt in einer Zeit, wo der Winter näherrückte.<br />

Das Ergebnis ihrer Überlegungen war niederschmetternd. Egal wie<br />

man's drehte und wendete: Eine gute Lösung war nicht in Sicht.<br />

Dann dachte sie an Klaus und merkte, wie ihr Herz prompt etwas schneller<br />

schlug. Er schien wirklich ein feiner Kerl zu sein. Sie war wirklich froh, dass er<br />

sich zu ihnen gesellt hatte. Darüber hinaus konnte sie sich auch einiges vorstellen.<br />

Prompt sah sie in Gedanken, wie sie in leidenschaftlich küsste. Sie<br />

schüttelte den Kopf, um sich wieder zur Vernunft zu bringen.<br />

Als der Tag anbrach, konnte man den Erwachsenen den Schlafmangel deutlich<br />

ansehen. Ronja brachte ihre nächtlichen Überlegungen vor, in der<br />

Hoffnung auf gute Ideen von Seiten der anderen. Die anderen hatten jedoch<br />

auch keine besseren Ideen, obwohl jeder für sich intensiv über Lösungswege<br />

nachgedacht hatte.<br />

Sie beschlossen nach längerer Diskussion, einen Teil der Vorräte und entbehrliche<br />

Decken schon mal zum Supermarkt-Keller zu bringen, damit sie bei<br />

einer eventuellen Flucht nicht soviel schleppen mussten. Dort räumten sie auch<br />

die Pappkisten so um, dass sich ein nahezu unsichtbarer kleiner Raum bildete,<br />

in dem sie sich und ihre Sachen verstecken konnten. Ihre Vorräte brachten sie<br />

in einer der Kisten unauffällig unter, sodass sie nicht so leicht gefunden werden<br />

konnten, solange das Versteck noch unbenutzt war.<br />

Als sie bei ihrer älteren Nachbarin klopften, um sie vor der neuen Gefahr zu<br />

warnen, machte ihnen niemand auf. Am Tag zuvor hatte sie noch gerne ihre<br />

188

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!