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Ronja widmete sich noch eine Weile dem Packen des Rucksacks. Die Entscheidung,<br />

was man am besten einpacken sollte, fiel wirklich nicht leicht. Ein<br />

Teil der neuen Hausapotheke wanderte in den Rucksack, aber die Hälfte räumte<br />

Ronja nach einer Weile wieder raus, um Platz zu sparen. Nach mehrmaligem<br />

Ein- und Ausräumen war sie jedoch halbwegs zufrieden mit ihrem Fluchtgepäck.<br />

Anna lief währenddessen mit ihrem Meerschweinchen zwischen den Erwachsenen<br />

hin und her, als wollte sie jedem ganz klar machen, dass das<br />

Meerschweinchen auch mit musste. Ronja war davon natürlich gar nicht begeistert,<br />

aber man konnte das unschuldige Tier ja auch nicht den Plünderern<br />

überlassen. Also suchte sie eine kleine Tasche, die man sich um den Hals hängen<br />

konnte und in die das Meerschweinchen gerade gut reinpasste. Anna war<br />

ganz begeistert und auch das Meerschweinchen schien sich mit seinem neuen<br />

Zuhause abfinden zu können.<br />

Irgendwann war Anna jedoch endlich so müde, dass sie sich überreden ließ,<br />

das Meerschweinchen wieder in den Stall zu setzen und schlafen zu gehen.<br />

Die Erwachsen saßen anschließend noch zusammen im Wohnzimmer und<br />

beschlossen, abwechselnd Wache zu halten, falls die Plünderer in der Nacht<br />

kommen sollten. Trotz Müdigkeit wollte aber keiner als erster schlafen gehen.<br />

So kamen sie wie von selbst zu dem Thema, das alle beschäftigte, aber keiner<br />

in Annas Gegenwart ansprechen wollte.<br />

"Ob wir in Gefahr sind, von den Plünderern getötet zu werden?" brachte<br />

Nanni das Problem auf einen Punkt.<br />

"Auszuschließen ist das wohl nicht, aber wenn sie uns nicht finden, können<br />

sie uns auch nicht töten", machte Ronja sich und den anderen Mut. "Ich frage<br />

mich aber auch, ob der Keller des Supermarktes wirklich ein sicheres Versteck<br />

ist."<br />

"Das fragen wir uns wohl alle." sagte Klaus. "Aber er ist vermutlich besser,<br />

als viele andere Plätze. Zur Not müssen wir eben beweglich bleiben."<br />

"Manchmal denke ich in letzter Zeit an das Haus meiner Eltern. Da ist es jetzt<br />

bestimmt wohnlicher als hier, denn die sind auf alle Notfälle vorbereitet." erzählte<br />

Ronja. "Was hab ich mich immer über deren Survival-Fimmel lustig<br />

gemacht. Jetzt bereue ich, dass ich nicht öfter mal zugehört habe."<br />

"Tja, die wohnen leider am anderen Ende der Welt, oder?" hakte Nanni nach.<br />

"Ja, bei Freiburg. Da hat man ordentlich was zu tippeln, wenn man kein Auto<br />

zur Verfügung hat", sagte Ronja und zuckte bedauernd mit den Achseln.<br />

Verlegen versuchte sie sich unauffällig die feuchten Spuren aus den Augen<br />

zu wischen, aber Klaus sah es offensichtlich und nahm sie für einen Moment<br />

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