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ebenso freundlich zurück. Carlo sah das aber kaum noch, denn er strebte schon<br />
zügig einem Gang hinter dem Bistro-Raum zu, CityGuy im Schlepptau.<br />
Am Ende des Ganges war eine schwere Tür, an die Carlo kräftig klopfte.<br />
Eine brummige Stimme tönte nach einer Weile von drinnen "Herein!".<br />
Der große Boss hatte noch Besuch. Ein Priester in Soutane stand ihm gegenüber.<br />
Marco setzte gerade seine Unterschrift auf ein Blatt Papier und<br />
überreichte es dem Geistlichen mit den Worten: "Hiermit müssten Sie erstmal<br />
genug Nahrung für Ihre Schäfchen bekommen.". Der Geistliche bedankte sich<br />
überschwänglich und verließ den Raum. CityGuy fiel erst nach mehreren Augenblicken<br />
auf, dass sein Mund sperrangelweit offen stand. Mit so etwas hatte<br />
er nicht gerechnet. Dieser Tag bot eine Überraschung nach der anderen. Vielleicht<br />
war es aber auch völlig normal, dass die mafiösen Bosse dieser Welt ihre<br />
Seele mit Spenden freikauften.<br />
"Grüß dich Carlo", sagte der große Marco, kurz nachdem er die Spitze einer<br />
neuen Zigarre abgebissen hatte. "Wen hast du mir denn heute mitgebracht?"<br />
"Das ist Norbert und Norbert behauptet, ein eigenes Internet zu haben, was<br />
ich mir nicht so ganz vorstellen kann, aber auf jeden Fall sucht er Arbeit und<br />
kennt sich mit Technik aus", stellt Carlo CityGuy vor.<br />
Bevor CityGuy Carlos Aussage genauer erläutern konnte, dröhnte Marcos<br />
Stimme: "So so, ein eigenes Internet. Das musst du mir genauer erklären.<br />
Nehmt doch Platz, dann ist es gemütlicher."<br />
Nachdem er sich hingesetzt hatte, erklärte CityGuy was es mit dem Notfallnetz<br />
auf sich hatte. Ihm war zwar nicht ganz wohl dabei zumute, zu verraten,<br />
dass er eine funktionierende Funkanlage hatte, aber schließlich muss man auch<br />
was riskieren, wenn man was gewinnen will und sein Internet war schließlich<br />
sein einziger Trumpf.<br />
Marco schien interessiert, denn er lauschte aufmerksam und stellte intelligente<br />
Fragen. CityGuy stammelte etwas, als er versuchte klarzumachen, dass<br />
das Notfall-Netz frei sei und dass er es nicht verkaufen sei, aber ansonsten<br />
konnte er anscheinend recht gut verständlich machen, wie das Notfall-Netz<br />
funktionierte.<br />
Die Tatsache, dass das Notfall-Netz nicht zu verkaufen sei, schien Marco<br />
nicht weiter zu verwundern, vielleicht weil das alte Internet ja auch nicht einer<br />
Person oder Firma gehört hatte. Über CityGuys Schilderung des Fahrrad-Generators<br />
musst er herzlich lachen. Er versicherte CityGuy, dass er ihm genug<br />
Strom für seine Geräte zur Verfügung stellen könne.<br />
Schließlich einigten sie sich darauf, dass CityGuy am nächsten Tag vormittags<br />
wiederkommen sollte, um dann mit einer Leibgarde seine Ausrüstung<br />
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