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"Kommt drauf an, was du so drauf hast." entgegnete dieser.<br />
"Von Funk, Computern und Internet versteh ich einiges", gab CityGuy zur<br />
Auskunft.<br />
"Haha, Internet ist lustig. Das gibt's doch gar nicht mehr", lachte der Andere.<br />
"Doch, doch, das gibt's noch, zumindest ein bisschen. Und ich bin der Frankfurter<br />
Knotenpunkt."<br />
"Du bist was? Mach keine Witze! Ne mal im Ernst, was kannst du denn so<br />
bieten?", fragte der Radioverkäufer, der sich wohl verschaukelt fühlte.<br />
"Ich mein das bitterernst, aber für die Details kenn ich dich noch nicht gut<br />
genug. Geh einfach mal davon aus, dass ich eine Art Internet zu bieten habe.<br />
Was könntest du mir bieten?", antwortete CityGuy.<br />
"Selbst kann ich dir natürlich nichts bieten, aber ich wette Marco würde sich<br />
alle zehn Finger nach einer Art Internet abschlecken. Ich könnte dich hinbringen.<br />
Übrigens mein Name ist Carlo", schlug Carlo vor und reicht CityGuy die<br />
Hand.<br />
"Mein Name ist Norbert", sagte CityGuy fast mechanisch, so erstaunt war er<br />
darüber, wie schnell das alles ging. Etwas verspätet erwiderte er den Handschlag.<br />
"Ist dieser Marco denn soweit in Ordnung?", fragte er vorsichtshalber.<br />
"Der Marco, tja, Geschäfte will der schon machen, aber das ist ja eh klar.<br />
Wenn man sich anständig verhält, ist er eigentlich sehr fair. Aber mit Leuten,<br />
die ihn übers Ohr hauen wollen, kann er ziemlich rabiat werden. Loyalität wird<br />
sozusagen belohnt. Ich hab schon vor dem Crash für Marco gearbeitet, zumindest<br />
immer mal wieder, und hab es nie bereut. Auf komm.". Carlo schlug<br />
CityGuy kumpelhaft auf die Schulter und bedeutete ihm, sich in Bewegung zu<br />
setzen.<br />
Nach etwa zweihundert Metern, die sich wegen der Menschenmassen ziemlich<br />
zogen, standen sie vor einem Sex-Etablissement mit zwei verschränkten<br />
Herzen über der Eingangstür. CityGuy fühlte sich nicht sehr wohl dabei, in so<br />
einen Sex-Tempel zu gehen, denn normalerweise mied er solch zwielichtige<br />
Umgebung. Er überwand sich jedoch und folgte Carlo in kurzem Abstand.<br />
Drinnen erwarteten ihn jedoch keine leichtbekleideten Mädchen, sondern eine<br />
Art Bistro. Die Bedienungen hatten zwar nicht viel an, aber wie ein Sexshop<br />
oder gar Striptease-Lokal sah es gar nicht aus. Nur ein paar unanständige Bilder<br />
an den Wänden erinnerten noch an den normalen Zweck dieses Etablissements.<br />
"Tagsüber bringt der Bistrobetrieb zur Zeit mehr Kohle als Sex", raunte Carlo<br />
CityGuy leise zu, als hätte er geahnt, was seinem Begleiter durch den Kopf<br />
ging. Einer vollbusigen Bedienung klapste Carlo auf den prallen Hintern und<br />
nickte ihr fröhlich zu. Ihr schien das gar nichts auszumachen, denn sie grinste<br />
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