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natürlich auch, den Ratschlägen seines Vaters zu folgen und versicherte ihm,<br />
dass Felix eigentlich stolz auf ihn sei, egal, wie seine Nachricht klingen würde.<br />
Denn zwischen all dem Geschimpfe hatte ich deutlich herausgehört, dass Felix<br />
teilweise beeindruckt von Fritz Maßnahmen war. Und das Schimpfen entsprang<br />
sowieso nur seiner Liebe und Sorge um seinen Jüngsten.<br />
Der Rest der beiden nächsten stürmischen Tage verlief bei uns eher friedlich.<br />
Fritz versicherte uns, dass er die Wachsamkeit nicht aufgeben würde, und dass<br />
er sein Waldlager noch ausbauen würde. Von CityGuy erfuhren wir, dass er<br />
sich allmählich in der Stadt umsehen wollte, aber seine ersten kurzen Streifzüge<br />
ergaben keinen neuen Erkenntnisse. Die anderen Leute im Netz wurschtelten<br />
sich so durch, ähnlich wie wir. Das Netz wuchs jeden Tag ein bisschen. Felix<br />
nutzte die stürmischen Tage, um das Netz zu optimieren und verschiedene<br />
Pläne zu schmieden.<br />
Auch ich freute mich über ein paar Tage, die mich im Haus hielten, denn das<br />
gab mir Zeit ein paar zusätzliche Jacken und Vorhänge zu nähen. Über meine<br />
alte Tretnähmaschine freute ich mich jetzt sehr. Schließlich hatte ich sie für<br />
genau so einen Zweck seit Jahrzehnten aufgehoben. Selbst die Ballen mit Stoff<br />
würden jetzt endlich zum Einsatz kommen. Bisher hatte ich immer zu wenig<br />
Gelegenheit gehabt, um mehr als einen kleinen Happen von ihnen abzuknabbern<br />
und in Kleider oder andere nützliche Dinge zu verwandeln.<br />
Am dritten Tag hörte es wieder auf zu regnen und auch der Sturm ließ nach,<br />
aber es war noch recht ungemütlich. Als Felix vom Milchholen zurückkam,<br />
erzählte er, dass im kleinen Dorf inzwischen noch deutlich mehr junge Leute<br />
eingetroffen waren. Unter anderem war auch die jüngste Tochter der alten<br />
Bauern heimgekommen. Sie hatte ihrerseits ihre jüngste Tochter mitgebracht,<br />
die selbst schon fast erwachsen war. Diese beiden hatte Felix schon kennengelernt,<br />
von den anderen Neuankömmlingen hatte er nur gehört. Für den nächsten<br />
Tag sei ein offizielles Treffen aller drei Höfe mit Besprechung der näheren<br />
Zukunft anberaumt worden, und wir waren dazu eingeladen. Felix schlug vor,<br />
dass ich hingehen sollte, denn einer sollte immer unser Haus bewachen und der<br />
andere konnte weggehen.<br />
Also machte ich mich am nächsten Nachmittag auf den Weg bergab. Zwischen<br />
den Wolken blitzte ab und zu die Sonne hindurch, was interessante<br />
Muster auf die Landschaft warf, aber die Luft blieb frisch. Den drei Höfen war<br />
die Veränderung schon von außen anzusehen, obwohl niemand draußen auf der<br />
Straße zu sehen war. Aus allen Kaminen quoll Rauch, den man schon auf einige<br />
Entfernung riechen konnte. Bei den bisher unbewohnten Häusern standen<br />
die Fensterläden offen und ließen den Blick auf stumpfe Fensterscheiben fallen.<br />
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