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würde nie zu Ende gehen.<br />
Dann endlich, am frühen Nachmittag, blinkte sein Warnlämpchen aufgeregt,<br />
um ihn zu warnen. Im gleichen Moment hatte er die Bewegung jedoch auch<br />
schon selber auf dem Bildschirm gesehen. Obwohl er diesen Moment beinahe<br />
schon sehnsüchtig erwartet hatte, schlug sein Herz bis zum Hals. Es war die<br />
gleiche Gruppe, die er auch schon in der Stadt beobachtet hatte. Sie gingen<br />
direkt auf sein Haus zu, ohne irgendwelche Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen,<br />
so als hätten sie jedes Recht dazu. Beim Anblick des Sperrmülls vor seinem<br />
Haus schüttelten mehrere der Männer den Kopf. Ob sie sich wohl fragten, wer<br />
ihnen da zuvorgekommen war. Fritz verwünschte seine an sich gute Idee mit<br />
dem Sperrmüll vor dem Haus. Schließlich hatte er ja unauffällig sein wollen.<br />
Aber es hatte ja offensichtlich auch andere Plünderergruppen gegeben, was den<br />
Sperrmüll vor seinem Haus erklären könnte.<br />
Die Plünderer vor seinem Haus schienen sich auch nicht länger mit dem<br />
Plunder davor aufhalten zu wollen und strebten zielstrebig dem Hauseingang<br />
zu. Der Anführer holte mit der Faust aus, um dagegen zu klopfen oder zu<br />
schlagen. Welches von beiden gemeint war, war nicht so deutlich zu erkennen.<br />
Auf jeden Fall musste er nicht zu härteren Maßnahmen greifen, denn die<br />
Haustür war absichtlich nur angelehnt, um das Schloss zu schonen.<br />
Einer nach dem anderen betraten die Plünderer dicht an dicht das Haus von<br />
Fritz. Im Geist machte Fritz sich Notizen über die Vorgehensweise der Plünderer.<br />
Wenn er ihnen hinter der Tür eine Falle gestellt hätte, hätte es sie wohl<br />
alle erwischt, so unvorsichtig waren sie in sein Haus gegangen. Wahrscheinlich<br />
waren sie auch schon müde vom tagelangen plündern. Fritz stellte sich so eine<br />
Tätigkeit sehr öde vor, zumindest wenn man es viele Tage lang machen musste.<br />
Fritz schaute auf seine Uhr, um sich zu merken, wann die Plünderer sein<br />
Haus betreten hatten. Ungeduldig sah er, wie die Sekunden hochzählten. Er<br />
mahnte sich zur Geduld, denn ein paar Minuten würden die Plünderer im besten<br />
Fall brauchen. Die Sekunden zerrannen quälend langsam und wurden nur sehr<br />
zögerlich zu Minuten. Fritz fragte sich, was die Plünderer jetzt wohl in seinem<br />
Haus anstellten. Unwillkürlich drückte er die Daumen.<br />
Genau zehn Minuten und 34 Sekunden nachdem sie das Haus betreten hatten,<br />
verließen die Plünderer es wieder, ebenso dicht auf dicht, wie sie hineingegangen<br />
waren. Fritz atmete auf und wurde sich bewusst, dass er die ganze Zeit über<br />
kaum zu atmen gewagt hatte. Der letzte der Männer gab einem der Sperrmüllstücke<br />
vor seinem Haus einen Tritt, bevor er den anderen Männern auf ihrem<br />
Weg in Richtung Stadt folgte.<br />
Es war vorbei! War es wirklich vorbei? Fritz wartete lieber noch eine Stunde<br />
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