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Ulli war zunächst sprachlos, schluckte mehrmals und nickte dann zaghaft.<br />

Bevor Oberleutnant Wunsmann ihn sich selbst überlassen konnte, berappelte er<br />

sich jedoch und sagte: "Dann würde ich vorschlagen, dass ich als erstes jemanden<br />

von Ihrer Truppe brauche, der mir verrät, wie es bei Ihnen zugeht."<br />

Oberleutnant Wunsmann grinste zustimmend und merkte an: "So ausgehungert<br />

wie Sie aussehen, haben sie gegen eine gute Mahlzeit bestimmt nichts<br />

einzuwenden.".<br />

Dagegen hatte Ulli in der Tat nichts einzuwenden und endlich traute er sich<br />

auch, die drei Kekse zu essen, die bei dem Kaffee lagen. Herr Wunsmann verließ<br />

kurz das Zelt, wahrscheinlich um sich anderen Dingen zu widmen. Ulli<br />

nutzte den Moment der Ruhe, um sich nochmal sein teilweise beschriebenes<br />

Blatt durchzusehen und den Kaffee zu trinken.<br />

Kaum zehn Minuten später, Ulli hatte schon eine weitere Liste mit zu beschaffenden<br />

Dingen angefangen, betrat ein junger Mann in Ullis Alter das Zelt.<br />

In einer Hand balancierte er schwer beladenes Tablett und in der anderen trug<br />

er eine Aktentasche. Er steuerte direkt auf Ulli zu, stellte das Tablett auf dem<br />

Tisch ab und schüttelte seine Hand aus, um die Verkrampfung zu lockern.<br />

"Obergefreiter Mattmüller meldet sich zum Dienst. Oberleutnant Wunsmann<br />

hat mich mit diesem Essen zu Ihnen geschickt und mich beauftragt, Ihnen zur<br />

weiteren Planung zur Verfügung zu stehen, was immer er auch damit meint",<br />

stellte der Mann sich vor.<br />

Hin- und hergerissen zwischen seinem Hunger und dem Wunsch, seine Ideen<br />

möglichst zügig rüberzubringen, versuchte sich Ulli an dem Kunststück,<br />

gleichzeitig zu essen und in groben Zügen seine Überlegungen zu erklären, was<br />

ihm teilweise auch recht gut gelang. Nach den ersten zehn Bissen hatte er es<br />

auch nicht mehr so eilig und er ließ beim Essen Pausen, in denen er erklärte<br />

und viele weitere Punkte aufschrieb.<br />

Die wachen Augen von Herrn Mattmüller flitzten zwischen den Papieren und<br />

Ullis gestikulierenden Händen hin- und her und schienen alles in sich aufzusaugen.<br />

"Ja, das ist gut. Sowas hat die ganze Zeit gefehlt. Und wir zwei sollen das<br />

jetzt umsetzen?", sagte der Obergefreite, als Ulli mit den Erklärungen zu einem<br />

vorläufigen Ende gekommen war.<br />

Bei der Ausarbeitung der konkreten Details stellten die beiden fest, dass sie<br />

gut miteinander klarkamen, was dazu führte, dass sie ein Blatt Papier nach dem<br />

anderen vollschrieben. Bald war der dünne Papierstapel verbraucht und Herr<br />

Mattmüller musste Nachschub besorgen.<br />

Als es nach vielen Stunden dunkelte, hatten sie einen konkreten Plan für die<br />

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