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ja anscheinend wieder mehr Bedarf besteht. Und die alte Molkerei ist ja noch<br />
da. Ich musste da nur mal gründlich saubermachen. Schade nur, dass wir keinen<br />
Jogurt machen können, denn wir haben keine Jogurtkulturen.".<br />
"Oh, da könnten wir Ihnen aushelfen. Wir züchten Jogurt, aber es ist immer<br />
mehr, als wir verbrauchen können. Darum würde ich gerne Ihnen die Jogurtkultur<br />
überlassen. Bei Ihnen lohnt sich das eher. Wenn sich das dann bei Ihnen<br />
eingespielt hat, könnten wir unseren Jogurtbedarf auch bei Ihnen decken", bot<br />
Felix an. Frau Gugel war begeistert und bot Felix gleich noch eine Butter an,<br />
die Felix aber mit dem Hinweis ablehnte, dass die neuen Nachbarn bestimmt<br />
einen viel dringenderen Bedarf hatten.<br />
Auf dem Weg nach oben ließ Felix die Erlebnisse durch den Kopf gehen. Die<br />
Notsituation schien nicht für alle schlecht zu sein. Einige vor allem ältere Leute<br />
blühten förmlich auf. Ihr altes Wissen war auf einmal wieder gefragt und sie<br />
fühlten sich nicht länger wie unnütze Überbleibsel. Nach einem anstrengenden<br />
Anstieg kam Felix endlich wieder zuhause an.<br />
Ich hatte inzwischen die Rohre soweit verlegt, dass man direkt neben dem<br />
Kücheneingang aus einem provisorischen Hahn fließend Wasser abzapfen<br />
konnte. Felix lobte mich angemessen und erzählte mir dann drinnen beim<br />
Abendessen von seinen Erlebnissen. Über den Quark und die Butter freute ich<br />
mich sehr, denn bisher war ich noch nicht dazu gekommen, das Buttermachen<br />
selbst in Angriff zu nehmen und wenn die Bäuerin das stattdessen für viele<br />
Leute machte, war das eine erheblich bessere Lösung.<br />
Nach dem Essen gingen wir gemeinsam ins Büro, um uns mal wieder unserem<br />
Netz zu widmen.<br />
Im allgemeinen Forum war eine hitzige Diskussion darüber entbrannt, ob es<br />
möglich sei, die Situation in einer Großstadt zu überstehen. Manche waren der<br />
Meinung, dass man nur auf dem Land überleben könne und dass Flucht die<br />
einzige Lösung für Stadtbewohner sei. Andere hingegen waren überzeugt, dass<br />
es mit etwas Glück und viel Flexibilität durchaus möglich sein müsste, in der<br />
Stadt zu überleben.<br />
Dass ein Funknetz-Standort in Frankfurt eine wertvolle Sache wäre, darin<br />
waren sich alle einig. CityGuy selbst schrieb, dass er sich sehr über die Unterstützung<br />
freuen würde, und dass er wohl noch mindestens einen Tag Zeit<br />
zum Überdenken bräuchte. Inzwischen sammelten sich auch immer mehr Ideen<br />
zum Überleben in der Großstadt im Forum an. Einer verwies auch auf den<br />
Frankfurter Hafen, wo wahrscheinlich einiges an Nahrungsmitteln lagerte.<br />
Fragte sich nur, wie jemand wie CityGuy da rankommen sollte.<br />
Insgesamt war der Tag recht erfreulich verlaufen und wir waren in vielerlei<br />
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